Annegret Noble ist die Cheftherapeutin der Erfolgssendung „Teenager außer Kontrolle“ auf RTL. In einem ausführlichen Interview sprach sie mit Vaterfreuden.de über die Sendung, über die spezielle Rolle des Vaters bei der Erziehung von Jugendlichen und die Herausforderungen, die gerade Teenager an ihre Eltern stellen. Lesen hier den ersten Teil des Interviews.

Wenn sich für Eltern herausstellt, dass ihr Sohn oder ihre Tochter homosexuell sind, bricht oft eine Welt zusammen. Immer noch gilt die sexuelle Orientierung hin zum eigenen Geschlecht als Makel und teilweise sogar als Krankheit. Eine Herausforderung ist es allemal.

Es ist ein bisschen wie mit dem Fernsehen oder Computerspielen. Sie zu verbieten, ist sicher kein Weg, um das eigene Kind vor negativen Folgen zu bewahren. Niemand kann und soll sein Kind abschotten, weil er befürchtet, etwas könne ihm schaden. Vielmehr muss man lernen, mit den Rahmenbedingungen zurechtzukommen. Der Zeitpunkt des ersten Alkoholkonsums gehört natürlich auch dazu, fast immer. Doch wie damit umgehen?

Endlich eigenes Geld verdienen, nicht mehr ausschließlich von Vaters Einkommen abhängig sein – Teenies wünschen sich mitunter schon mit dreizehn einen Nebenjob. Doch zwischen Wunsch und Realität klafft eine Lücke, denn die Möglichkeiten sind klar eingegrenzt. Zudem fürchten Väter, dass Tochter oder Sohn an den falschen Arbeitgeber gerät, der sie ausnutzt und zu schlecht bezahlt.

Für die meisten Eltern ist es ganz selbstverständlich, dass sie ihre Kinder auch noch nach dem 18. Geburtstag finanziell unterstützen. Wenn es nach dem Gesetzgeber geht, endet die Unterhaltspflicht allerdings meistens mit Abschluss der Berufsausbildung. Hier eine Übersicht über Anspruch eines erwachsenen Kindes auf Unterhalt und dessen Höhe.

Jugendliche in Kategorien einzuteilen und quasi in Schubladen unterzubringen, ist natürlich unsinnig und absurd. Man kann unmöglich von dem Jugendlichen sprechen. Die Persönlichkeiten sind unterschiedlich, die Lebensbedingungen sind es, die Ziele, Wünsche und Ängste sind es auch. Dennoch hat sich die Studie des Sinus-Instituts daran gewagt, ein ungefähres Bild der heutigen Jugend aufzuzeigen. Und das macht deutlich, dass sie enormen Druck spürt.

Spätestens mit der Pubertät geht es meist los und die Schule wird zum echten Ätzfaktor fürs Kind, das fast schon keines mehr ist. Gerade dann, wenn das Lernen besonders wichtig ist, hat unser Nachwuchs Null Bock auf Schule. Die Schulmüdigkeit kann viele Gründe haben.