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Beschwerden der Frau in der Schwangerschaft

Eine Schwangerschaft ist für eine Frau eine physisch (und auch psychisch) sehr anstrengende Angelegenheit. Neben der Gewichtszunahme und deren Folgen haben die meisten werdenden Mütter auch zahlreiche andere Beschwerden. Wir haben für Sie eine recht komplette Liste zusammengestellt, damit Sie einschätzen können, was auf Sie und Ihre Partnerin zukommt.

 

Im ersten Schwangerschaftsdrittel (Trimenon), das bis zur einschließlich zwölften Schwangerschaftswoche andauert (also 10 Wochen nach der Befruchtung) stellt sich der Körper der Frau auf das ein, was noch kommen wird. Obwohl die Gewichtszunahme der werdenden Mutter durch das Kind noch gering ist, kommt es zu bedeutenden Veränderungen im Körper der Frau, die erhebliche Auswirkungen auf ihr Wohlbefinden haben.

 

Eine Schwangerschaft kündigt sich sehr früh durch ein Wachstum der Brüste der Frau an. Die Brüste werden gleichzeitig auch empfindlicher als zuvor. Grund dafür sind Hormonausschüttungen (in diesem Fall Östrogen und Progesteron).

 

Ebenfalls früh kommt ein unerklärlicher Appetit auf ungewöhnliche Lebensmittel. Bei uns ist vor allem der Heisshunger auf saure Gurken bekannt. Dazu hat ihre Partnerin mehr Durst als normal.

Durch Wassereinlagerungen im Darm wächst der Bauch bereits früh nach der Empfängnis.

Die bekannte Übelkeit ereilt Frauen meist in der fünften bis sechsten Woche. Sie ist nicht auf die Morgenstunden beschränkt, dann aber meist am stärksten. Zum Glück verschwindet diese Übelkeit in der elften oder zwölften Woche oder wird zumindest schwächer. Mit der Übelkeit geht eine Empfindlichkeit gegen bestimmte Gerüche einher. Mitunter auch solche, die eine Frau bisher als angenehm empfunden hat. Diese Geruchsempfindlichkeit kann die ganze Schwangerschaft hindurch anhalten.

Die Hormone sorgen dafür, dass sich die werdende Mutter im ersten Schwangerschaftsdrittel (Trimenon) häufig müde fühlt.

Hinzu kommen Stimmungsschwankungen, die einige Männer an PMS erinnern werden. Dies resultiert aus hormonellen Schwankungen. Speziell im ersten Schwangerschaftsdrittel sind diese Stimmungsschwankungen besonders stark.

Dazu kommt häufig eine erhöhte Reizbarkeit und eine Reduzierung der Fähigkeit, mit Stress umzugehen. Verstärkt wird dies bei einigen Frauen dadurch, daß sie auf die gewohnten Zigaretten (sowie Alkohol, Drogen oder eventuell auch bestimmte Medikamente) verzichten müssen.

 

Im ersten Schwangerschaftsdrittel klagen Frauen dazu häufig über Kopfschmerzen, häufigen Harndrang (der sich durch die gesamte Schwangerschaft hindurchzieht), Krämpfe im Bauch, die Regelschmerzen nicht unähnlich sind, erhöhten vaginalen Ausfluss und mitunter über Verstopfung.

 

Im zweiten Schwangerschaftdrittel steigt das Wohlbefinden

 

Das zweite Schwangerschaftsdrittel, das mit der 13. Woche beginnt, gilt als der angenehmste Teil der Schwangerschaft - und zwar für Mann und Frau.

Die Übelkeit und Müdigkeit gehen vorbei, die Frau fühlt sich einfach wohler in ihrer Haut. Das Bewußtsein, Mutter zu werden, wächst, zumal die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt nun deutlich niedriger ist. Viele Frauen verkünden die frohe Botschaft erst zu Beginn des zweiten Trimenons an Freunde und Verwandte.
In dieser Zeit stehen eine ganze Menge Untersuchungen an, Entwicklungen beim Baby sind mit Hilfe des Ultraschalls sichtbar. Ab der Mitte dieses Schwangerschaftsdrittels kann die Frau die Bewegungen des Babys spüren.

 

Es gibt wenige körperliche Einschränkungen, der Bauch ist sichtbar, aber Frau kann noch alles unternehmen, was sie will. In dieser Zeit sind Reisen noch sehr gut möglich. Viele Frauen zeigen in dieser Zeit darüber hinaus eine deutlich gesteigerte Lust auf Sex.

 

Trotz allem hat auch diese Zeit ihre Nebenwirklungen. Viele Frauen haben Blähungen, einige zum ersten mal in ihrem Leben Sodbrennen. Es kommt zu Veränderungen der Haut und zahlreiche Frauen haben Unterbauchschmerzen. Viele werdende Mütter klagen in dieser Zeit darüber hinaus über Vergesslichkeit und ungewohnte Ungeschicklichkeit.

 

 

Das letzte Drittel - Vorbereitung auf die Geburt

 

Im letzten Trimenon, das mit der 27. Schwangerschaftswoche beginnt, nimmt die werdende Mutter deutlich an Gewicht zu. Dies schränkt sie in der Folge immer mehr in ihrer Bewegungsfähigkeit ein. Der Partner kann sie in dieser Phase unterstützen, indem er ihr einige ihrer bisherigen Aufgaben im und um den Haushalt herum abnimmt. Die Gedanken der Frau drehen sich um die Geburt und darum, wie das Kind das gemeinsame Leben verändern wird. Hier können Sie ihre Partnerin unterstützen, indem Sie ihr Mut machen und in gemeinsamen Gesprächen über ihre Zukunft als Eltern und mögliche Aufgabenverteilungen sprechen.

 

In dieser Zeit sind viele Frauen müde und kurzatmig. Sie klagen über Schlaflosigkeit, was neben der immer schwerer zu findenden Schlafposition und den Gedanken an die Geburt auch am starken Harndrang liegt (dies geht bis zu einer möglichen Inkontinenz hin). Hämorrhoiden sind bei werdenden Müttern weit verbreitet, zahlreiche Frauen entwickeln Krampfadern. Die meisten Frauen haben mit Ausschlägen (PUPP), Schwangerschaftsstreifen und Schwellungen zu kämpfen.

 

So anstrengend die Schwangerschaft für Frau UND Mann ist sollten sich beide Partner immer klar machen, dass sie aus verschiedenen Phasen besteht, die alle zu Ende gehen. Gemeinsam kann ein Paar diese anstrengende Zeit überstehen. Versuchen Sie, in der Schwangerschaft, Aufgaben zu teilen und Probleme als Team zu lösen. So bereiten Sie sich schon in dieser Phase für das Leben mit Kind vor.