© dagon_ – Pixabay (CC)
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Das Kinderzimmer zum Schlafen richtig verdunkeln

Schon kleinste Lichtmengen können einen gesunden Schlaf stören, wie Forscher in verschiedenen Studien herausgefunden haben. Deswegen sollte ein Kinderzimmer zur Schlafenszeit immer vollständig abgedunkelt sein. Tipps für optimale Schlafbedingungen, die wirklich für die Erholung eines Kindes sorgen.

Schon kleinste Lichtmengen können einen gesunden Schlaf stören, wie Forscher in verschiedenen Studien herausgefunden haben. Deswegen sollte ein Kinderzimmer zur Schlafenszeit immer vollständig abgedunkelt sein. Tipps für optimale Schlafbedingungen, die wirklich für die Erholung eines Kindes sorgen.

Laut einer Untersuchung der Universität Bielefeld leiden in Deutschland etwa 10 bis 20 Prozent der Kinder im Alter von sechs Monaten bis vier Jahren an andauernden Ein- oder Durchschlafstörungen.

Natürlich kennen alle Eltern das übliche Szenario, dass das Kind abends gerne mal das Zubettgehen hinauszögert oder gelegentlich nachts aufwacht – zum Beispiel, weil es schlecht geträumt hat. Wenn der Nachwuchs aber länger als drei Monate Probleme mit dem Ein- oder Durchschlafen hat, besteht aus schlafmedizinischer Sicht eine ernsthafte chronische Schlafstörung, die auf Dauer zu körperlichen oder auch psychischen Folgeschäden wie Depressionen führen kann.

Schlafraubende Faktoren erkennen

Die Gründe, warum Schlafstörungen schon im Kindesalter auftreten können, sind vielfältig. Grunderkrankungen wie Asthma bringen ein Kind ebenso regelmäßig um den Schlaf wie gravierende psychische Beeinträchtigungen, die beispielsweise durch die Trennung der Eltern ausgelöst werden können. Die genauen Ursachen müssen immer zwingend von Medizinern oder Psychologen abgeklärt und entsprechend therapiert werden.

Darüber hinaus sollte dafür Sorge getragen werden, dass im Kinderzimmer überhaupt die wichtigsten Bedingungen für einen gesunden Schlaf erfüllt werden. Ein möglichst schadstofffreies Inventar und atmungsaktive Bettwäsche gehören dazu ebenso wie ein gut gelüftetes Raumklima.

Außerdem wacht das Kind weniger schnell auf, wenn der Schlafraum so gestaltet ist, dass er während der Schlafenszeit absolute Ruhe bietet und das nicht nur in akustischer Hinsicht, sondern auch, was optische Reize anbelangt. So sollte das Kind sowohl von außen kommenden Lichtreizen wie Straßenbeleuchtung und Mondlicht als auch von Leuchtelementen im Innenraum geschützt werden.

Dunkelheit macht müdeDunkelheit macht müde

Doch warum wirkt sich Licht eigentlich so schlafstörend aus? Das menschliche Gehirn hat sich in seiner Evolutionsgeschichte an den täglichen Lauf der Sonne angepasst. Bei einsetzender Abenddämmerung wechselt es in den Schlafmodus und bei Sonnenaufgang wird es wieder aktiv. Gesteuert wird dieser Schlaf-Wach-Rhythmus durch das Schlafhormon Melatonin, das bei zunehmender Dunkelheit vermehrt produziert wird. Schon kleinere Lichtmengen hingegen reduzieren die Produktion des Hormons.

Kurzum: Licht hat in Schlafräumen nichts zu suchen – und das ist nicht nur bei Kindern so, sondern auch bei Erwachsenen.

Fenster komplett abschatten – mit stark verdunkelnden Plissees, Rollostoffen oder Vorhang

Von draußen hereinkommendes Licht wird am besten mit einem stark verdunkelnden Sonnenschutz vollständig ausgeblendet, beispielsweise mit Plissees, Rollos oder Vorhängen. Unbedingt abzuraten ist von durchsichtigen oder lediglich blickdichten Fensterbehängen, da sie keinen effektiven Lichtschutz bieten.

Bei Plissees und Rollos, die zur Verdunkelung eingesetzt werden, sollte außerdem darauf geachtet werden, dass die Breite immer so gewählt wird, dass der Stoff nicht nur vor der Glasscheibe liegt, sondern möglichst auch seitlich ein paar Zentimeter des Flügelrahmens bedeckt. Auch eine scheibennahe Montage am Fensterflügel vermindert seitliche Lichtstrahlen.

Wer wiederum auf durchsichtige Gardinen im Kinderzimmer keineswegs verzichten möchte, sollte eine Kombination aus transparenter Gardine und Verdunkelungsschals wählen, die zur Schlafenszeit davor gezogen werden können.

Leuchtquellen aus Innenräumen fernhalten

Nicht nur Lichtquellen von außen, sondern auch im Inneren des Kinderzimmers beeinträchtigen dauerhaft das Schlafbedürfnis. Nachtlichter beziehungsweise sogenannte Schlummerleuchten sollten – wenn überhaupt –  nur über kurze Dauer bei sehr ängstlichen Kindern eingesetzt werden. W-Lan-Boxen, Fernseher, im Dunklen leuchtendes Spielzeug oder Einrichtungsinventar sowie alle technischen Geräte mit kleinen Leuchtdioden sollten ganz aus dem Kinderreich verbannt werden.

Zusätzliche Einschlaftipps

Vor dem Zubettgehen sollten Kinder auch nicht mehr fernsehen oder leuchtenden Displays von Handys oder Tabletts ausgesetzt sein, da sie anregendes bläuliches Licht ausstrahlen. Stattdessen tragen Einschlafrituale wie die bewährte Gute-Nacht-Geschichte hervorragend dazu bei, den Nachwuchs schnell und sanft ins Land der Träume zu befördern. Schulkinder, die bereits lesen können, finden in Büchern mit kindergerechtem, freundlichem Inhalt eine gute Einschlaflektüre. Und: Es gilt mittlerweile auch als erwiesen, dass Kinder, die sich tagsüber regelmäßig viel an frischer Luft bewegen, nachts sehr viel besser schlafen als klassische Stubenhocker.

 

Bild 2: © emrahozaras – Pixabay (CC)

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