Der zwölfte Mann - von Hilde Vandermeeren und Marjolein Pottie

Eigentlich ist es ja schön, wenn jemand so richtig hinter einem steht, einen anfeuert und motiviert. Schwierig wird es nur, wenn man das gar nicht möchte und sich völlig überfordert fühlt, so wie Marco, der einfach nur Fußballspielen will.

Der zwölfte Mann, das ist das Publikum, das die Spieler anfeuert und sie zu Höchstleistungen animieren will. Eigentlich eine tolle Sache. Nicht aber für Marco, der einfach nur Fußballspielen möchte. Doch Marcos Vater hat ständig Tipps parat, wie Marco besser spielen kann und ruft ihm vom Spielfeldrand Spielzüge zu. „Schieß mit dem rechten Fuß, dein linker Fuß ist noch zu schwach“ oder „Geh nach links! Du musst über rechts kommen!“. Blöd nur, dass Marco nicht weiß wo rechts und links sind und überhaupt ist er mit den Zurufen seines Vaters vollkommen überfordert. Als ein Spiel dann noch richtig daneben geht und sein Vater sich aufregt, fällt Marco eine folgenschwere Entscheidung.

„Der Zwölfte Mann“ wäre das ideale Buch für alle ehrgeizigen Eltern, die ihre eigenen Jugendträume durch ihre Kinder realisieren möchten. Für alle Eltern, die Kinder zum Eiskunstlauf, Ballett oder Klavierunterricht drängen. Schade nur, dass sie das Buch nicht lesen werden. Aber auch allen anderen Eltern wird verdeutlicht, was zu viel Erwartungsdruck durch die Eltern bei Kindern bewirkt. Aber keine Angst, das Buch ist neben dem Erfahrungswert auch sehr unterhaltsam. Wie Marco seine Misere durchlebt und wie er sich zu helfen versucht, wird die Eltern zum Schmunzeln und die Kinder zum Lachen bringen. Die liebevollen Zeichnungen runden dieses wunderbare Lesevergnügen für Kinder ab 6 Jahren ab.

 

„Der zwölfte Mann“
Hilde Vandermeeren/ Marjolein Pottie
Verlag: Kinderbuchverlag Wolff
40 Seiten, Hardcover
€ 12,90