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Höflichkeit und gutes Benehmen – warum sie so wichtig sind

Schon die Kleinsten sollten einiges über Höflichkeit lernen, denn der respektvolle Umgang miteinander gehört zu den Eckpfeilern unserer Gesellschaft. Die Vorbildfunktion der Eltern spielt hier eine erhebliche Rolle.

Neben der positiven Atmosphäre, die durch einen höflichen Umgang miteinander geschaffen wird, gibt Höflichkeit auch Sicherheit. Mit den wichtigsten Regeln lernen Kinder in ungewohnten und neuen Situationen automatisch das richtige Verhalten an den Tag zu legen. Das wird ihnen auch im späteren Erwachsenenleben nützen.

Die Grundregeln

Bitte, danke, Entschuldigung, Guten Tag – all das sind die einfachsten Höflichkeitsregeln, die schon kleine Kinder beherrschen sollen und können. Um diese im kindlichen Verhaltensrepertoire zu verankern, können Eltern die Tatsache nutzen, dass Kleinkinder zu einem großen Teil durch Nachahmung lernen. Machen Sie ihm vor, wie es geht und vertrauen sie darauf, dass sich Ihr Kind die Höflichkeit gegenüber anderen von Ihnen abguckt. Das bedeutet auch, dass Sie im Umgang mit dem Kind freundlich und respektvoll sein sollten. Wenn Ihnen Ihr Einjähriges einen Bauklotz schenkt, können Sie dies mit einem freundlichen „Dankeschön“ quittieren und ihm den Klotz mit einem „Bitteschön“ zurückgeben. Daraus entwickeln sich oft Spiele, bei denen das Bitte-Danke gut eingeübt werden kann. Trainieren Sie Höflichkeit ständig und in allen Lebenslagen und Alltagssituationen, denn nur durch stetiges Üben lernen die Kleinen die wichtigen Regeln.

Höflichkeit soll Spaß machen

Üben Sie allerdings keinen Zwang aus – denn Höflichkeit soll auch etwas Freundliches und Spielerisches haben und nicht zur bloßen Floskel verkommen. Wenn kleine Kinder einfach ab und an vergessen, dass man bitte oder danke sagt, dann können sie durchaus darauf hingewiesen werden. Sie aber dazu zu zwingen ist zum einen sehr schwer – denn wie bekommt man einen Dreijährigen dazu, etwas zu sagen, was er nicht sagen will – zum anderen macht es aus der Höflichkeit etwas Unangenehmes. Dies gilt auch und besonders für das Hände schütteln, denn erzwungene Berührungen sollten Kindern grundsätzlich nicht zugemutet werden.

Über das Entschuldigen

Vielen Erwachsenen fällt es schwer, sich zu entschuldigen. Dabei gehört die Fähigkeit, eigene Fehler zuzugeben und zu erkennen, dass man andere damit verletzt oder gestört hat, zu den wichtigsten Grundlagen guten Benehmens. Auch hier gilt wieder: Seien Sie Vorbild. Entschuldigen Sie sich auch bei Ihrem Kind, wenn Sie es aus Versehen angestoßen haben oder aus schlechter Laune oder Nervosität ungerecht zu ihm waren. Entschuldigungen sollten innerhalb einer Familie selbstverständlich sein und sorgen für einen warmherzigen und respektvollen Umgang miteinander. Ermuntern Sie Ihr Kind jedes Mal dazu, sich zu entschuldigen, wenn es einen Fehler gemacht hat oder bemerkt, dass es jemanden verletzt hat.

Gutes Benehmen – nonverbal

Neben den allgemeinen Regeln der Höflichkeit ist auch gutes Benehmen ein wichtiger Punkt, den Kinder frühzeitig lernen sollten. In der Nase bohren, beim Husten nicht die Hand vor den Mund halten, andere zu unterbrechen, Blickkontakte vermeiden, Unpünktlichkeit oder ein allzu schlampiges Outfit kommen in der Umwelt oft nicht gut an. Erklären Sie Ihrem Kind bei allen Regeln, die Sie aufstellen und allem, was Sie ihm an gutem Benehmen abverlangen, auch den Grund dafür. Um Ihrem Kind die Wirkung seines Verhaltens zu verdeutlichen, können Sie es auch ruhig einmal nachahmen, damit es ein Gefühl dafür bekommt, welchen Eindruck es auf andere macht.

Höflichkeit und gute Manieren - wichtige Grundlage für das Berufsleben

Dann, wenn Ihr Kind sich um eine Ausbildungsstelle bewirbt, zeigt sich der Wert von respektvollem und freundlichem Verhalten besonders. Jugendliche, die beim Vorstellungsgespräch sicher in den Regeln der verbalen und nonverbalen Höflichkeit sind, machen einen guten ersten Eindruck und haben deutlich bessere Chancen auf einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz. Das klappt aber nur, wenn sich das Kind die Umgangsformen bereits verinnerlicht hat. Höflichkeit lernt man nicht in wenigen Wochen, sondern durch stetes Training ab dem Kleinkindalter.

Mit der Erziehung zur Höflichkeit und zu gutem Benehmen statten Sie Ihr Kind mit einer wichtigen Fähigkeit aus, die es für den Rest seines Lebens immer wieder gebrauchen kann. Allerdings sollten Sie es auch nicht übertreiben. Denn auch ein Nein oder Kritik an anderen sind wichtig und Höflichkeit darf nicht bedeuten, dass man alles schluckt und in jeder Situation freundlich ist.

 

Zum Weiterlesen:
http://www.focus.de/schule/lernen/lernatlas/quiz/politik-gesellschaft/benimmquiz_aid_27365.html