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Alpträume

Jeder kennt das üble Gefühl, mitten in der Nacht zu Tode erschrocken und schweißgebadet aufzuwachen. Etwa fünf Prozent der Bevölkerung leiden unter Alpträumen, bei Kindern ist der Anteil weitaus höher, Schätzungen sprechen von 25%. Häufigkeit und Verlauf sind unterschiedlich, bei den meisten Kindern vergehen die üblen Träume von selbst.

Auch wenn Alpträume nur eine Phase im Leben eines Kindes sind, sollten Eltern sie doch ernst nehmen und ihrem Kind so gut es geht durch diese Zeit hindurch helfen. Gehäuft treten Alpträume meist um das 5. Lebensjahr auf.

 

So erleben Kinder Alpträume

Für Kinder ist die Grenze zwischen Schlafen und Wachen fließend. Sie sind noch längst nicht so fest in der Realität verankert wie wir Erwachsenen. Umso eindringlicher und realer erleben sie Alpträume und können sich sehr detailliert an die Erlebnisse und auch an die starken Angstgefühle während dem Alptraum erinnern. Meist bleibt die Erinnerung sogar Tage oder Wochen lang erhalten. Unter Umständen kann der Schreck so tief sitzen, dass das Kind nicht mehr einschlafen will.

Auslöser von Alpträumen

Kinder zwischen zwei und zehn Jahren sind besonders von Alpträumen betroffen, um das 5. Lebensjahr treten sie gehäuft auf. Grund dafür ist die oft übermäßig hohe Aufnahmefähigkeit von Kindern. Der Geist entwickelt sich, die Kinder haben jedoch noch keine Mechanismen, um bestimmte Eindrücke auszublenden. Das Ventil für diese Überlastung sind Alpträume. Das Kind verarbeitet die Erlebnisse des Tages und besonders wenn psychischer Druck hinzu kommt, zum Beispiel in der Familie oder in der Schule, können Alpträume sehr gehäuft auftreten. Auch übermäßiger Fernsehkonsum und ein nicht altersgerechtes Fernsehprogramm kann Auslöser für schlechte Träume sein.

So helfen Sie Ihrem Kind

Wenn Alpträume für Ihr Kind so schrecklich sind, dass es Angst vor dem Einschlafen hat, sollten Sie es so gut es geht unterstützen. Das Einschlafen kann durch einige Hilfsmittel erleichtert werden:

  • Lassen Sie ein Nachtlicht brennen. Viele Kinder haben große Angst, wenn es stockdunkel ist.
  • Stellen Sie Ihrem Kind einen Begleiter durch die Nacht bereit. Das kann der Lieblingsteddy sein, aber auch ein T-Shirt oder ein anderes Kleidungsstück von Vater oder Mutter.
  • Schaffen Sie für Ihr Kind einen beruhigenden Tagesausklang. Hier helfen Rituale wie die Gute-Nacht-Geschichte oder ein Einschlaflied.
  • Ein hilfreiches Ritual am Abend kann die „Zimmerkontrolle“ sein. Vergewissern Sie sich zusammen mit Ihrem Kind, dass alles in Ordnung ist und nichts Böses unter dem Bett oder im Schrank lauert.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind vor dem Einschlafen über seinen Tag. So kann es manche Erlebnisse schon loslassen und muss sie nicht mehr in seinen Träumen verarbeiten.
  • Beschützen und beruhigen Sie Ihr Kind, wenn es nachts verängstigt zu Ihnen ins Bett kommt.

Wenn Ihr Kind Ihnen von Alpträumen erzählt, sollten Sie diese interessiert zur Kenntnis nehmen, Traumdeutungen sollten jedoch vermieden werden. Zum einen fehlt Ihnen dazu aller Wahrscheinlichkeit nach das Fachwissen, zum anderen sind Kinder oft überfordert, wenn sie sich mit dem tieferen Sinn ihrer Alpträume befassen sollen.

Alpträume durch traumatische Erlebnisse

Im Normalfall sind Alpträume nur eine Entwicklungsphase, durch die Sie Ihr Kind liebevoll und achtsam durchführen sollten. Kommen Alpträume allerdings gehäuft vor oder sind sie außergewöhnlich heftig, sollten Sie darüber nachdenken, ob Ihr Kind mit einer bestimmten Situation nicht klar kommt. In diesem Fall sollten Sie Probleme in der Schule genauso erwägen wie sexuelle Übergriffe oder Misshandlungen durch Mitschüler. Auch drastische familiäre Veränderungen wie Trennungen, Umzüge oder Todesfälle können Auslöser für Alpträume sein. Wenn Sie als Eltern den Eindruck haben, dass die Alpträume Ihres Kindes einen versteckten Grund haben, sollten Sie sich an einen Kinderpsychologen wenden. Der Kontakt lässt sich am besten über Ihren Kinderarzt herstellen.
 

Zum Weiterlesen:

http://www.medizinfo.de/kopfundseele/schlafen/schalp.htm

http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/EMOTION/AngstKinder.shtml#Nachtngste%20pavor%20nocturnus