Vor der Einschulung wartet der Einschulungstest (Bild: pixabay.com © stux)
Vor der Einschulung wartet der Einschulungstest (Bild: pixabay.com © stux)

4-Punkte-Check zur Einschulung: Das sollten Kinder können

Im Vorschulalter entwickeln sich Kinder rasend schnell. Sie lernen täglich Neues dazu, verbessern ihre sprachlichen Fähigkeiten, üben sich in Sachen Sozialverhalten, verfeinern ihre motorischen Fähigkeiten und ihre sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten. Der Tag der Einschulung rückt in greifbare Nähe und Eltern stellen sich die Frage: Was muss mein Kind können, wenn es eingeschult wird?

Im Vorschulalter entwickeln sich Kinder rasend schnell. Sie lernen täglich Neues dazu, verbessern ihre sprachlichen Fähigkeiten, üben sich in Sachen Sozialverhalten, verfeinern ihre motorischen Fähigkeiten und ihre sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten. Der Tag der Einschulung rückt in greifbare Nähe und Eltern stellen sich die Frage: Was muss mein Kind können, wenn es eingeschult wird?

Kinder benötigen ein gewisses Maß an Selbstständigkeit, damit der Schulbesuch für sie nicht zum Stressfaktor wird. Väter können vorab dafür sorgen, dass ihre Kinder selbstständig Dinge ausprobieren und durch die erfolgreiche Bewältigung Selbstvertrauen aufbauen. Das ist zwar einfacher gesagt, als getan und so manchem Vater fällt es schwer, das zuzulassen. Sie wollen das Kind vor Misserfolgen oder schmerzhaften Unfällen schützen. Doch mit Blick auf die nötige Selbstständigkeit für den Schulalltag ist das keine hilfreiche Einstellung. Heranwachsenden sollten vor der Einschulung bereits einige wichtige Erfahrungen gesammelt haben:

  • Bewältigung überschaubarer Gefahren (Treppen steigen, Obst schneiden, auf einen Baum klettern etc.)
  • Aushalten von Frustration (etwas gelingt nicht auf Anhieb, beim Spielen verlieren, Zurückweisung erfahren/nicht sofort den eigenen Willen bekommen)
  • Neue Fertigkeiten durch Ausdauer erlernen (Fahrrad fahren, selber anziehen, Zimmer aufräumen)

Kommt das Kind mit den alltäglichen Anforderungen zurecht, ist eine wichtige Basis gelegt. Ob ein Kind schulreif ist, lässt sich anhand von weiteren Kriterien einschätzen. Der folgende Ratgeber liefert einen 4-Punkte-Check, der dabei helfen soll, die Schulreife des Kindes selber einzuschätzen.

1.    Motorische Fähigkeiten

Ein Schulkind sollte in der Lage sein, das Gleichgewicht zu halten. Zum Üben eignen sich alltägliche Hindernisse im eigenen Wohnviertel, auf Spielplätzen, im Garten oder in der freien Natur:

a.    Auf einer Pflasterfuge einen Fuß vor den anderen setzen.
b.    Auf einem auf dem Boden liegenden Seil barfuß laufen.
c.    Auf einer Mauer/einem Baumstamm balancieren.
d.    Auf einem Bein stehen, hüpfen, hinkeln.
e.    Mit geschlossenen Augen auf einem Bein stehen.
f.    Auf zwei Beinen ein paar Hüpfer machen.

Malen und Zeichnen gehört mit zu den Testaufgaben vor der Einschulung

Eine weitere erforderliche motorische Fähigkeit ist das Fangen eines Balls oder eines anderen Gegenstands. Üben lässt sich das natürlich mit einem Ball oder alternativ mit leichten, gut zu greifenden Dingen, die keine Verletzungsgefahr bergen.

Die dritte Fähigkeit aus dem motorischen Bereich ist der Umgang mit Stift und Schere. Ein Haus, eine Figur oder ein Tier zu zeichnen sollte nun gelingen. Auch sollte das Kind einfache Formen aus Papier oder dünner Pappe ausschneiden können.

2.    Kognitive Fähigkeiten

Damit die Kommunikation mit Gleichaltrigen und den Lehrern gelingt, sollte das Kind gesprächsbereit sein und Alltagsgegenstände benennen können. Zu viel Zurückhaltung führt bei manchen Kindern zur Abkapselung vom Klassenverband und wirkt sich insgesamt negativ auf die Psyche aus. Tipp: Väter sollten ihre Kinder im Alltag in Situationen bringen, in denen sie mit anderen interagieren müssen, auch außerhalb der Kindertagesstätte.

a.    Beim Bäcker Brötchen holen.
b.    Im Supermarkt einen kleinen Einkauf bezahlen.
c.    Im Café ein Getränk bestellen.

Die kommunikativen Fähigkeiten sollten so weit ausgebildet sein, dass das Kind einfachen Aufforderungen nachkommen kann, wie z. B. „Bitte hole das Buch“ oder „Stell bitte den Stuhl vor den Tisch.“

Auch ist es hilfreich, wenn das Kind bereits die Uhr kennt und die Zeit analog ablesen kann. Wie Väter ihren Kindern die Uhrzeit beibringen können, erklärt der Beitrag „Kinder lernen die Uhrzeit zu lesen: Tipps und Tricks.“ Ein motivierendes Geschenk ist in diesem Zusammenhang die erste Armbanduhr zur Einschulung, selbstverständlich mit Uhrzeigern, um das Erlernte im Schulalltag weiter zu festigen.

Zudem ist es nötig, dass ein Kind Fragen zur eigenen Person beantworten kann. Dazu gehören Name und Alter, Adresse und Telefonnummer. Zählen bis zehn und die Kenntnis von Maßeinheiten wie Kilogramm und Zentimeter sind ebenfalls erforderlich.

Die Grundschule erwartet von einem Kind, das eingeschult werden soll, dass es Farben und Formen kennt sowie über alltägliche Handlungsabläufe Bescheid weiß. Ebenso ist die Fähigkeit wichtig, darüber zu berichten, also zum Beispiel erklären zu können, wie ein normaler Morgen zuhause abläuft, bevor es in die KiTa geht.

Väter können diese Fähigkeiten durch tägliches Üben verbessern. Ein Gespräch am Abend über den vergangenen Tag hilft dabei. In diesem Zusammenhang können Väter auch gleich prüfen, ob der Sprössling eine gute Merkfähigkeit mitbringt. Erinnert sich das Kind an den Ausflug im Sommer in den Freizeitpark? Wer war am Sonntag zum Kaffeetrinken bei der Oma? Wo war die Familie zuletzt im Urlaub? Diese und andere Fragen unterstützen dabei, die Merkfähigkeit festzustellen. Um die Merkfähigkeit zu verbessern können Väter während eines Ereignisses ausführlich mit ihren Kindern darüber sprechen und auch kurz nach dem Ereignis, zum Beispiel auf der Rückfahrt vom Spaßbad nach Hause, über das schönste Erlebnis des Tages reden. Die Unterhaltung über Ereignisse festigt die Erinnerung.

3.    Motivation und Sozialkompetenz

Die Grundschule führt Kinder an die Lernroutine heran. Doch ohne ein gewisses Maß an Motivation und Sozialkompetenz gelingt es den Erstklässlern nicht gut, die Anforderungen zu erfüllen. Vor der Einschulung können Väter ihre Kinder daraufhin prüfen, ob sie Interesse an Spielangeboten zeigen, ob sie gerne Neues erfahren und lernen und wie sorgfältig sie eine aufgetragene Aufgabe erledigen. Am besten lässt sich die Motivation dadurch erreichen, dass kleine Aufgaben mit schnellen Erfolgserlebnissen gestellt werden und dass nach erfolgter Bewältigung eine positive Bestätigung erfolgt. Das spornt Kinder an, sich Aufgaben zu stellen und diese sogar aktiv zu suchen.

4.    Konzentrationsfähigkeit

Wie lange bleibt das Kind bei einer Sache? Die Aufmerksamkeit sollte etwa 10 Minuten aufrechterhalten werden – das ist das Minimum für Schulkinder der ersten Klasse. Ein Leitfaden der regionalen Schulberatungsstelle für den Kreis Warendorf liefert viele Wissenswerte Fakten zum Thema und gibt eine ausführliche Anleitung dazu, wie ein Kind lernen kann, sich zu konzentrieren.

Keine Angst vor dem Einschulungstest

Wenn Väter ihre Kinder auf die vier wesentlichen Bereiche vorbereiten, sollte der Einschulungstest kein Problem sein. Natürlich sind manche Kinder besonders aufgeregt, doch die Schulpsychologen haben in der Regel so viel Erfahrung im Umgang mit Kindern, dass sie für eine kindgerechte Atmosphäre sorgen und ihnen die Chance geben, sich zu akklimatisieren. Ist der Einschulungstest geschafft, dann dürfen Väter endlich den großen Tag vorbereiten und sich zusammen mit ihrem Kind auf die Einschulung freuen.

 

Bild 2: pixabay.com © rawpixel (CC0 Creative Commons)

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