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Wie sag ich es meinem Kinde - mit Kindern über Katastrophen sprechen

Seit Tagen flimmern die Bilder über unsere Bildschirme oder prangen auf den Titelseiten der Tageszeitungen - Bilder der Verwüstungen in Japan. Vom Tsunami zerstörte Städte, hilfesuchende Menschen und brennende Atomkraftwerke. Oftmals sprachlos blicken wir auf das Grauen. Doch was wir schließlich einordnen und verarbeiten können, kann bei unseren Kindern leicht zu bleibender Verunsicherung führen. Wichtig ist es deshalb, mit ihnen darüber zu sprechen

Dazu rät auch die Vorsitzende des dänischen Kinderschutzbundes Lisbeth Zornig Andersen. „Sprecht mit den Kindern unter deren Bedingungen darüber“.  Sogar kleine Kinder können Bruchstücke der Nachrichten über die Situation in Japan aufschnappen. Entweder über Freunde im Kindergarten, durch Titelbilder auf Zeitschriften oder auch beim zappen durch das Fernsehprogramm, wenn die Eltern den Raum kurz verlassen. Wie immer man sich bemüht - es ist unwahrscheinlich, dass Kinder von den Geschehnissen nichts mitbekommen. Deshalb ist es um so wichtiger, dass Eltern sich bewusst mit Kindern über das auseinandersetzen, was in Japan passiert.

Mythen verhindern

Es ist wichtig, dass die Erwachsenen den Kindern helfen, die vielen heftigen Bilder in den Medien zu bewältigen. Die Gefahr bei Kindern: Es entstehen unter ihnen leicht Mythen über das, was sie sehen. Deshalb ist es wichtig, ohne Übertreibungen und Gerüchten mit ihnen über die Geschehnisse zu sprechen. „Wenn wir einfach nur das Fernsehen ausschalten, als ob nichts geschehen sei, drohen wir, die Kinder nur zu frustrieren, weil sie die Konsequenzen und Perspektiven der Nachrichten nicht verstehen“, so Zornig Andersen. 

Gemeinsam Nachrichten schauen

Etwa Zirka ab dem siebten Lebensjahr sind Kinder in der Lage Nachrichtensendungen zu verstehen. Doch sollten sie diese keinesfalls allein, sondern gemeinsam mit ihren Eltern ansehen. Es ist wichtig, dass im Anschluss die Möglichkeit für die Kinder besteht, Ihre Fragen und Überlegungen zu äußern. Darauf können die Eltern dann eingehen und erklären, was passiert und weshalb es passiert.  

Nur nicht lügen

Eltern helfen ihren Kindern, wenn die Erläuterungen zu den Geschehnissen einfach und konkret sind. Wichtig ist: Keinesfalls lügen. Ebenso ratsam ist es, die Erläuterungen nicht mit Details zu überfrachten. Eine klare einfache Sprache hilft den Kindern am besten zu verstehen, wie die Dinge zusammenhängen. Dabei sollte und muss nichts beschönigt werden. Für Kinder spielt es vielmehr eine Rolle zu erfahren, ob den Menschen im Katastrophengebiet geholfen wird. Man kann also erklären, dass es Hilfsangebote gibt und sich Organisationen um die Menschen kümmern. 

Mit Kindern helfen

Eine gute Möglichkeit, Kindern das Gefühl der Ohnmacht zu nehmen, ist es, mit ihnen gemeinsam zu überlegen, was sie für die Opfer tun können.? So kann man zum Beispiel einen Betrag an eine zuständige Hilfsorganisation spenden, oder aber auch Sachgegenstände wie Bekleidung sammeln und an entsprechender Stelle abgeben. So erfahren Kinder ganz konkret, dass auch sie helfen können. In jedem Fall ist es wichtig, dass Kinder eine Möglichkeit bekommen, sich zu äußern und ihre Eindrücke herauszulassen, um damit klarzukommen.