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Eine kleine Geste, die Freude macht – Danke dem Finder

Hin und wieder geschehen Dinge, die einem den Glauben an das Gute im Menschen wieder zurückgeben. Die kleine Geste eines Fremden etwa, die einem Kind eine unerwartete Freude macht. Papablogger Andreas Clevert berichtet von einer Aktion, die zum Scheitern verurteilt schien und mit einem glücklich lächelnden Kind endete.

Bei uns geht ab und an etwas in die Luft. Im Normalfall allerdings sind das Luftballons, die wir anlässlich der Kindergeburtstage steigen lassen. Ein Kärtlein hängt daran – mit der Bitte an den etwaigen Finder, das Kärtlein doch dem Geburtstagskinde wieder zurückzuschicken. Ich gestehe, die Streuverluste sind groß. Eine Rücksendequote von 10% ist schon genial. Weniger mathematisch: Bei 10 Partykindern steigen 10 Ballons in alle Welt, und eine Karte kommt zurück.

 

Luftballons im Januar – eher ungünstig

Nun ist ein Kindergeburtstag Anfang Januar generell ein ungünstiges Datum. Beim Anblick von Schokolade läuft niemand mehr das Wasser im Munde zusammen. Zu schwer hängt einem noch der Dauerstau von Nikoläusen über Lebkuchen hin zu Weihnachtsplätzchen im Magen. Mit Gummibärchen gefüllte Mitgebsel erzeugen bei abholenden Eltern nur ein gequältes Lächeln. Und auch für die Luftballonaktion ist Anfang Januar kein günstiges Flugwetter. Wissen wir. Aber was muss, das muss. Familientradition. Konnten wir damals im Mai ja nicht wirklich alles schon berücksichtigen.

Ich schaue diesen davon fliegenden Luftballons gerne nach. Tröste den ein oder anderen Kleinen, der partout nicht loslassen wollte. Zu Anfang dieses Jahres trieben kalte Windstöße die Ballons schnell nach oben. Weg waren sie. Und wir eigentlich froh, wieder ins Haus zurückkehren zu können. Sturm, Schnee und Regen waren für die kommenden Tage angesagt. Entweder landen sie auf dem Mond oder nirgends, meinte der große Bruder. Ist was dran.

Unverhofft kommt zumindest ab und zu

Doch allen Meterologen zum Trotz trudelte gut eine Woche später ein Kärtlein bei uns ein. In den Weinbergen beim Januarspaziergang gefunden. Dankeschön. Und gefühlt kam damit die Angelegenheit zu einem guten Ende.

Welch Überraschung, ein paar Tage später ein kleines Päckchen im Briefkasten vorzufinden. Auch hier eine gefundene Karte, gut 200 km entfernt gelandet. Die Handschrift eines älteren Herren. Mit den besten Glückwünschen für den Kleinen. Er habe auch einen Enkel in diesem Alter. Beigepackt ein bisschen Süßgkeiten und Schokolade. Welch Überraschung. Ein schöner Start in das neue Jahr.

zum Autor:
Andreas Clevert, Jahrgang 1970, ursprünglich aus Esslingen stammend, lebt mit seiner spanischen Frau und seinen drei Jungs/Söhnen  (*2008, *2010 und *2013) in Bonn. Mehr von seinen Erlebnissen lesen Sie unter www.vaterdasein.wordpress.com