In den ersten Lebensjahren sind Kinder sehr mit sich selbst und der neuen Welt, die sie umgibt, beschäftigt. Ordnung wie wir sie kennen, sagt ihnen nichts. Erst mit der Zeit entwickeln sie einen Ordnungsbegriff – der nicht immer dem Unseren entspricht.

Eltern prägen das Verhalten und Wesen ihrer Kinder – soweit die allgemeine Erziehungslehre. Papablogger Andreas Clevert ist jedoch der Meinung, dass vor allem Kinder das Verhalten ihrer Eltern prägen. Beispiele gefällig?

Wer kennt das nicht – irgendwann sind unsere Kinder von unseren Erziehungsmaßnahmen so genervt, dass sie ihre Sachen packen und gehen wollen. Und das manchmal schon im Alter von fünf Jahren. Als Elternteil steht man nun da und weiß nicht, ob lachen oder weinen die angemessene Reaktion ist. 

Beim ersten Kind sind die Ansprüche der frisch gebackenen Eltern an sich selbst oft hoch. Sie möchten alles richtig machen und perfekt für das Kind sorgen. Viel ungeteilte Zuwendung und Aufmerksamkeit, aber auch viel Unsicherheit und Überforderung kennzeichnen die Atmosphäre der ersten Lebensjahre beim Einzelkind.

Dem Kind jeden Wunsch von den Augen abzulesen, es zu verwöhnen und ihm grenzenlose Freiheit zu lassen – das ist sicher nicht die beste Methode, um aus dem Nachwuchs einen selbstbewussten und verantwortungsvollen Menschen zu machen. Andererseits: Wie streng dürfen Eltern sein, wie konsequent müssen sie sein? Die einzige wahre Wahrheit auf die Frage nach der besten Erziehung gibt es sicherlich nicht. Aber doch ein paar Aspekte, die Aufmerksamkeit verdienen.

Wir wollen, dass unsere Kinder im Leben zurechtkommen und nach Werten leben, die wir für richtig und relevant erachten. Wir möchten, dass aus unseren Kleinen empathische und soziale Erwachsene werden, die sich fair verhalten und mitunter auch selbstlos auf andere eingehen. Doch wie geht das?

Jedes Kind ist eine individuelle Persönlichkeit, die von seinem Temperament und seiner Umwelt geformt wird. Trotz aller Einzigartigkeit gelten jedoch einige Grundsätze für alle Kinder und machen – konsequent umgesetzt – das Zusammenleben leichter.

Eltern wollen das Beste für Ihr Kind und es glücklich und zufrieden aufwachsen sehen. Manchmal ist es scheinbar gar nicht so einfach herauszufinden, was unsere Kleinen wirklich glücklich macht. Wir grübeln darüber nach, was wir dem Nachwuchs noch Gutes tun, wie ihn beschenken können. Doch darum geht es im Grunde genommen nicht.

Das Konzept des Attachment Parenting wurde von Kinderarzt Bill Sears geprägt. Diese Art des Umgangs mit dem Kind wird oft kritisiert –unter anderem sehr spektakulär in einem Artikel der „Time“ im Jahr 2012. Doch fernab der Kritik will Attachment Parenting das Kind nicht an die Eltern binden, sondern ihnen im Gegenteil die Selbständigkeit erleichtern.

Belohnungen können für Kinder Ansporn sein, sich in einer Sache besonders anzustrengen. Sie erhöhen die Motivation und sind oft einfach eine schöne Überraschung. Sinnvoll belohnen ist jedoch oft gar nicht so leicht. Denn schnell wird das, was als Ausnahme gedacht war, zur Gewohnheit, die vom Kind dann auch eingefordert wird.

Wenn junge Paare Eltern werden, fühlen sie sich meistens gut vorbereitet. Ist das Kind einmal da, gestaltet sich die Realität oft anders als gedacht. Wer konnte schon ahnen, dass mit einem Kind die eigenen Pläne bedeutungslos werden. Eltern, die hier Gelassenheit zeigen können, haben es deutlich leichter.

Jeder Mensch wird nach den Prinzipien der eigenen Eltern erzogen. Da kann es durchaus vorkommen, dass sich ein Paar, wenn es selber Eltern wird, vor ungeahnten Problemen sieht. Wenn die Vorstellungen von Erziehung zu unterschiedlich sind, dann müssen Kompromisse geschlossen werden.

Eltern sehen die Welt anders als ihre Kinder. Dies führt oft zu dem Problem, dass Kinder nicht nachvollziehen können, was die Erwachsenen (insbesondere die Eltern) eigentlich stört. Um trotzdem zum Kind durchzudringen und das erwünschte Verhalten hervorzurufen, kann die Ich-Botschaft eine gute Alternative zum Schimpfen und Strafen sein. Mit der Ich-Botschaft machen Sie klar, warum Sie das Verhalten des Kindes nicht tolerieren können und wollen.

„Antiautoritäre“ Eltern tun sich in der Kindererziehung genauso schwer wie überautoritäre. Was Kinder brauchen, sind starke und liebevolle Eltern, die sich weder selbst abwerten, noch weit über das Kind stellen. Was aber macht starke Eltern aus?

Aggression bedeutet Angriff. Aggressive Kinder richten ihren Zorn und ihre Zerstörungswut auf alles Mögliche: Andere Kinder oder Erwachsene, Tiere, Gegenstände oder auch sie selbst sind das Ziel. Warum werden Kinder aggressiv und was können Eltern dagegen tun?