Seit Jahren wird in westlichen Gesellschaften die Familiengründung immer weiter nach hinten geschoben. Während es für Frauen die berühmte „biologische Uhr“ gibt, existiert so etwas für Männer nicht. Ein Mann, der mit Ende 40 erstmals Vater wurde, erzählt, wie es dazu kam und zieht ein persönliches Fazit über die Vor- und Nachteile seiner späten Elternschaft.

Die Verdauung eines Babys ist neben dem Nachtschlaf eines der wichtigsten Themen unter jungen Eltern. Der Vater von Lilly schreibt über seine Erlebnisse und Erfahrungen und darüber, was ihn bei seiner zehn Wochen alten Tochter immer wieder von Neuem beeindruckt.

Vater sein – das heißt Vorbild sein, Ausflüge machen und mit den Kindern Fußball spielen. Aber was, wenn der Nachwuchs dafür noch zu klein ist? Die ersten Monate und Jahre gehören der Mutter, heißt es oft. Aber stimmt das?

Jeder zehnte frischgebackene Vater ist nach der Geburt seines Kindes depressiv. Der sogenannte „Baby-Blues“  befällt also nicht nur die  Mütter . Doch warum ist das so? Und , noch wichtiger, was kann man(n) dagegen tun?

Mit dem Stolz ist das ja so eine Sache. Der Begriff als solcher ist eingefärbt mit den düsteren Farben der dunklen Vergangenheit und wird daher in Deutschland nur sehr vorsichtig verwendet. Das ist sicherlich auch an der einen oder anderen Stelle sinnvoll und ratsam. Doch Vaterstolz ist etwas anderes und muss nicht mit Vorsicht genossen werden. Dieses Gefühl ist überwältigend und vor allem: berechtigt. 

Etwa 20 Prozent aller Babys weinen oft und laut, manchmal sogar fast alle Wachphasen hindurch. Warum die Schreibabys so ausgiebig schreien, bleibt oft im Dunkeln, Patentrezepte gibt es nicht. Den Eltern bleibt nur das Experimentieren mit den Möglichkeiten und die Gewissheit, dass auch diese Phase irgendwann zu Ende geht.

Es gibt eine bekannte Reihe von Selbsthilfebücher mit dem Titel “Simplify your Life”. In diesen erfahren interessierte Leser, wie sie ihr Leben entschlacken, sich von Balast trennen und lernen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Es gibt noch einen weiteren Weg, um diese Einsichten zu bekommen. Er ist ein harter Crash-Kurs, dafür aber mit wenig Theorie und sehr viel Praxis: man muss einfach ein Kind bekommen.

Was während der Schwangerschaft nur diffus im Raum stand, ist plötzlich Realität geworden - das Kind - das unbekannte Wesen - ist da und plötzlich ist alles anders. Nicht nur der Lebensrhythmus hat sich absolut verändert, auch die Beziehung zwischen Mann und Frau, die jetzt anscheinend in erster Linie nur noch Mutter und Vater sind, ist eine andere. Ein schönes Gefühl - aber auch eine Situation, die jede Menge Schwierigkeiten für die Partnerschaft bedeuten kann.

Junge Eltern oder eher reifere? Was mag wohl besser sein? Die Frage treibt die Menschen schon lange um, und immer häufiger kommen sie zum Ergebnis, dass es sinnvoll ist, eine Weile zu warten, bis man Nachwuchs bekommt. Doch ist diese Herangehensweise vielleicht auch ein wenig Verdrängung, um plötzlich festzustellen, dass es „zu spät“ ist? Junge Väter sind anders als ältere, so viel steht fest. Vor- und Nachteile hat letztlich beides. 

Sicher, es gibt ihn. Diesen dezenten Hinweis „Vater werden ist nicht schwer – Vater sein dagegen sehr“. Aber weitere sachdienliche Hinweise gibt es kaum. Ansonsten heißt es immer nur, der Tag der Geburt sei der schönste des Lebens. Und Vater zu sein, sei eine Ehre und von unschätzbarem Wert. Dass diese Sache durchaus auch gewisse Schattenseiten hat, wird gern verschwiegen. Doch ich trete an für eine neue Sicht der Dinge!

Wenn sich ein Baby ankündigt, bringt das die gesamte Familie in Aufregung. Große Geschwister begreifen häufig erst dann, was passiert, wenn sie einen echten Zugang zum Baby erhalten. Zum Beispiel, indem sie das Baby beim Frauenarzt im Ultraschall sehen dürfen. Aber dann ist es oft Liebe auf den ersten Blick …

Kinder brauchen Väter. Babys auch. Schon früh entwickeln Kinder eine ganz besondere Beziehung zu ihren Vätern. Oft sind Väter verunsichert oder gar verängstigt, sind diese kleinen Wesen doch so zerbrechlich. Es gibt jedoch keinen Grund zur Sorge. Väter sind anders als die Mütter. Und genau dieses Anders-Sein tut Babys unglaublich gut. Väter dürfen also ruhig ein bisschen mutiger sein. Letztlich tut es allen gut.

Wenn ein Kind auf die Welt kommt, ändert sich alles, zuerst die Eltern. Sie müssen sich umstellen, das wissen sie vorher. Aber vor allem beim ersten Kind sind viele Eltern trotzdem anfangs überfordert und müssen sich an viele Dinge erst gewöhnen. Als junger Vater reift man mit der Zeit vom einstigen Lebenspartner zum Familienoberhaupt, mit viel Verantwortung, der man sich bewusst werden muss. Das Kind hat Papi fest im Griff, Papi muss sein altes Leben loslassen.

In Deutschland hat jedes 20. Kind einen Vater über 50. Meist stammen diese Kinder aus der zweiten Beziehung eines Mannes, die Väter haben meist schon ältere, zum Teil erwachsene Kinder. Doch nicht immer stößt die späte Vaterschaft auf gesellschaftliche Akzeptanz und auch für die Gesundheit des Kindes bestehen gewisse Risiken.

Im Jahr 2010 betrug das Durchschnittsalter, in dem eine Frau Mutter wurde, fast 29 Jahre, in den 1960ern lag es noch bei 23 Jahren. Generell werden Eltern immer älter – wer sich heute mit 18, 19 oder 20 Jahren bewusst für ein Kind entscheidet, gilt bestenfalls als Kuriosum und wird im schlimmsten Fall als verantwortungslos bezeichnet.