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Wege aus der Schuldenfalle

 Der Lebensstandard in Deutschland ist so hoch wie nie zuvor. Durch Werbung und das Vorbild der Anderen ist die Wunschliste von dem, was man gern noch hätte, meist lang. Per Ratenkauf und Kleinkredit lassen sich viele Träume wahr machen. So manch einer verliert dabei allerdings den Überblick.

Schulden machen ist heute an der Tagesordnung und oft bekommt man es gar nicht so richtig mit. Ratenkäufe, Zahlpausen, Dispokredite auf dem Konto – das alles verschafft uns ein Kredit und damit Zugang zur Erfüllung unserer Wünsche. Irgendwann muss das geliehene Geld allerdings wieder zurückgezahlt werden und zwar mit Zins und Zinseszins. Ist man in der Schuldenfalle gelandet, weil man Raten und Zinsen nicht mehr bedienen kann, braucht man in der Regel Hilfe, um die Finanzlage wieder in den Griff zu bekommen.

 

Bei Verschuldung schnell handeln!

Etwas in Raten oder mit Hilfe eines Kredites zu kaufen, ist erst einmal gar nicht so problematisch. Allerdings vergessen viele Menschen, dass die Rückzahlung einen Teil des Haushaltsbudgets verschlingt, der dann wiederum zum Leben fehlt. Aus dieser Grundposition heraus ist schon so manche Familie in die Schuldenfalle getappt. Um das Leben zu finanzieren, muss man nun wiederum Geld auf Pump besorgen. Ist man erst einmal in dieser Abwärtsspirale gefangen, gelangt man schnell vom an sich harmlosen Kleinkredit in die Lage, dass sich Schulden im fünfstelligen Bereich angesammelt haben. Je länger man hier untätig bleibt, umso prekärer wird die Situation: Jeder geliehene Cent kostet täglich Zinsen, die den Schuldenberg vergrößern.

 

Wo findet man Hilfe?

Wenn man selbst nicht mehr weiter weiß oder feststellt, dass die Jonglage mit den Finanzmitteln mehr und mehr entgleitet, sollte man sich professionelle Hilfe holen. Eine ausgezeichnete Anlaufstelle ist die örtliche Verbraucherzentrale, die als unabhängige bürgerfreundliche Institution kompetente Beratung leisten kann. Alternativ kann man sich auch an eine Schuldnerberatung wenden. Hier ist allerdings etwas Vorsicht geboten, da es neben vielen seriösen Beratern auch schwarze Schafe gibt. Man sollte sich deshalb vorab gut über das Unternehmen informieren und möglichst Empfehlungen dafür haben. Hinweise auf mangelnde Seriosität sind zum Beispiel auffällige Werbeanzeigen, die Kombination aus Berater und Anwalt sowie Berater, die Hausbesuche vereinbaren oder zusätzliche Verträge abschließen wollen. Auf jeden Fall sollte man Verträge erst nach gründlicher Prüfung unterschreiben und sich einen detaillierten Kostenvoranschlag erstellen lassen.

Bei einer Schuldnerberatung wird zuallererst der finanzielle Ist-Zustand festgestellt. Wenn alle Einnahmen und Ausgaben, die Gesamthöhe der Schulden und weitere Verpflichtungen aufgenommen sind, wird ein detaillierter Plan entwickelt, der einen Ausweg aus der Schuldenfalle aufzeigt. Zusätzlich wird nach Möglichkeiten gesucht, die aktuellen Bedürfnisse aller Personen im Haushalt zu erfüllen, ohne dass neue Schulden gemacht werden. 

 

Wenn die Kinder Schulden machen

Oft sind nicht nur die Eltern, sondern auch die Kinder verschuldet. Dies kann daran liegen, dass Kinder am Vorbild Ihrer Eltern lernen und den sorglosen Umgang mit Geld übernehmen, oder aber an fehlender Erfahrung und Unkenntnis. Die größte Gefahr für Kinder ist hier das Handy. Vor allem dann, wenn die Eltern einen Handyvertrag für ihr Kind abschließen, können monatlich schnell zusätzliche Schulden in dreistelliger Höhe auflaufen. Deshalb sollten Sie mit Ihrem Kind unbedingt über den Kostenfaktor Handy sprechen und im besten Fall auf eine Prepaid-Variante zurückgreifen. Dies ist der zuverlässigste Schutz vor einer Überschuldung im Bereich des Mobiltelefons. Kinder, die ein eigenes Konto haben, können bereits ab 16 Jahren mit einem Dispokredit ausgestattet werden. Entscheiden sich Eltern zu diesem Schritt, kann das ebenfalls teure Folgen haben. Selbst wir als Erwachsene schaffen es kaum, mit dem Dispositionskredit diszipliniert umzugehen, unseren Kindern geht es da nicht anders. Deshalb gilt: Kein Überziehungskredit für Minderjährige. Dies können Sie konkret steuern, da die Einrichtung nur mit dem Einverständnis der Eltern möglich ist. 

 

Die Schuldenfalle vermeiden

Um gar nicht erst in finanzielle Not durch Überschuldung zu geraten, sollte man sich – auch wenn es schwer fehlt – ganz klar darüber sein, was man sich leisten kann und was nicht. Sind Ratenkäufe oder eine Kreditaufnahme geplant, müssen sämtliche Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt werden. Bei den Ausgaben dürfen übrigens auch die jährlichen Fixkosten für Steuern und Versicherungen nicht vergessen werden! Ist die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben positiv, dann beschreibt diese Summe den Maximalbetrag, der Ihnen zur Kreditrückzahlung zur Verfügung steht. Diese Summe ist meist noch kleiner als man denkt und so manch einer stellt fest, dass er sich auch einen Kredit eigentlich nicht leisten kann. 

Die sicherste Variante, um sich erst gar nicht zu überschulden ist, vorweg zu sparen. Auch wenn man die Erfüllung seiner Wünsche dann noch ein wenig hinausschieben muss, gefährdet man zumindest nicht die eigene Existenz oder die finanzielle Sicherheit der Familie.

 

Zum Weiterlesen:

www.forum-schuldnerberatung.de/

www.optimal-absichern.de/finanzen/familien/gestalten-sie-ihr-leben-und-das-ihrer-kinder-im-plus-die-schuldenfalle-umschiffen.php

www.urbia.de/magazin/recht-und-finanzen/familien-und-geld-vorsicht-vor-der-schuldenfalle