Ein Kind verändert das Leben seiner Eltern grundlegend. In welchem Maße das der Fall ist, kann man sich vorher kaum vorstellen. Aus diesem Grund haben wir für werdende Eltern – und nicht nur die – 45 Thesen zusammengestellt, wie sich das Leben und Denken durch ein Kind verändert.
45 Thesen - Wie sich Dein Leben durch ein Kind verändern wird
Wie viel Aufmerksamkeit ein Kind braucht, wie viel Arbeit damit einhergeht, wie es das eigene Denken und den Ausblick auf die Welt verändert und welche Gefühle man an sich durch ein Kind neu entdeckt, das können Menschen ohne Kinder nicht annähernd nachvollziehen. Aus diesem Grund haben wir hier auf Basis der Erfahrungen nicht mehr ganz frischer Eltern 45 Behauptungen zusammengestellt, wie sich die allermeisten Menschen durch ein Kind verändern – und das in loser Reihenfolge. Können sich die Eltern unter Euch dabei wiederfinden? Das hoffen wir doch! :-)
Wie sich Dein Leben durch ein Kind verändern wird…
Du wirst eine nie gekannte, bedingungslose Liebe zu Deinem Kind entwickeln, die alles übertrifft, was Du Dir zuvor hattest vorstellen können.
Du wirst eine tiefe Erschöpfung erfahren – wie sie sonst nur Krabbenfischer nach einer 50-Stunden-Schicht kennen.
Du wirst mehr Kontakt mit den Eltern der Freunde Deines Kindes haben als mit den meisten Deiner Kumpels.
Ein paar Deiner jetzigen Freunde wirst Du auch aus den Augen verlieren.
Du wirst Deine Spucke nutzen, um Dreck von der Backe Deines Kindes zu entfernen – auch, wenn Du das früher eklig fandest.
Du wirst ein recht entspanntes Verhältnis zum „Pipi“ Deines Kindes entwickeln - notgedrungen.
In Deiner Freizeit wird eines der wichtigsten Argumente für Dein Outfit sein, ob es sich gut waschen lässt – und nicht, weil Du so viel Sport darin treibst.
Du wirst Dich wundern, wie schwer es ist, allen Erwartungen, die Eure Verwandten an Euch haben, zu erfüllen - nun, da Ihr Kinder habt.
Wenn Dein Nachwuchs seine ersten Schritte tut, wirst Du ihn anfeuern wie sonst nur Deine Lieblingsmannschaft.
Du wirst Dich mit dem Gedanken anfreunden, dass ein Kombi kein so übles Auto ist.
Du wirst lernen, dass 8 Uhr am Sonntag von nun an als „ausgeschlafen“ gilt.
Du wirst mehr von den Geschlechtsteilen Deiner Kinder zu sehen bekommen als denen Deiner Partnerin – eine gute Weile zumindest.
Du wirst genau über die aktuelle Beschaffenheit des Stuhlgangs Deines Kindes im Bilde sein.
Du wirst lernen, dass „Urlaub“ und „Erholung“ nicht immer dasselbe ist.
Du wirst Dich dabei ertappen, dass Du auch Erwachsenen gegenüber von Deiner Partnerin als „die Mama“ sprichst.
Du wirst Dich dabei ertappen, dass Du denkst, dass es auch seine positiven Seiten hat, wenn die Tage wieder kürzer werden. So bekommt man wenigstens die Kinder früher ins Bett.
Du wirst völlig den Überblick verlieren, welcher Film gerade neu ins Kino kommt oder welche Hits gerade die Charts stürmen.
Kinder zeigen Eltern das Leben aus einer anderen Perspektive
Du wirst durch Dein Kind die Welt neu entdecken – die Natur um Dich herum und den Wechsel der Jahreszeiten, wie faszinierend ein Bagger sein oder wie viel Freude eine Tüte Eis machen kann.
Du wirst durch Dein Kind die Schönheit eines Augenblicks noch mehr genießen lernen als bisher.
Du wirst an Gewicht zulegen, wenn Du keine radikalen Maßnahmen dagegen ergreifst.
Du wirst Dich dabei ertappen, Begründungen zu finden, dass Du Essen, das auf den Boden gefallen ist „noch gut“ ist – zum Beispiel die 5-Sekunden-Regel.
Du wirst merken, dass auch in Deiner Freizeit andere immer mehr Deinen Terminkalender bestimmen.
Ab und zu wird das größte Erfolgserlebnis Deines Tages darin bestehen, dass es Dir gelungen ist, Dein Kind zum Schlafen zu bringen.
Du wirst mit Deiner Frau darüber sprechen, ob Ihr Euch überhaupt noch etwas zu Weihnachten schenken wollt oder Euch lieber auf die Kinder konzentriert.
Du wirst lernen, dass als „toller Samstagabend“ ab sofort ein Abendessen auswärts mit Deiner Frau ganz ohne Kinder gilt.
Du wirst Dich dauerhaft verkatert fühlen – und das ganz ohne Alkohol.
Auch Du wirst denken, dass Du das süßeste Baby der Welt hast. Und das ist gut so, ob es stimmt oder nicht ;-)
Du wirst merken, wie einfach es ist, mit Frauen in Kontakt zu kommen, wenn Du nur ein Baby herumträgst oder im Wagen herumschiebst - und Du wirst Dich fragen, ob Du dieses Wissen früher hättest ausnutzen können.
Überhaupt wirst Du vieles im Spiel der Geschlechter besser verstehen. Im Endeffekt hat es die Natur darauf angelegt, dass Männchen und Weibchen sich suchen, zusammenkommen und sich vermehren.
Du wirst Deinen Sinn für Ordnung an die neuen Umstände anpassen müssen – ist Deine Wohnung sehr ordentlich ist das mit Kind kaum durchzuhalten, lässt Du vieles einfach liegen, dann wird es andere Probleme geben.
Mit Kind wirst Du Deine eigenen Eltern in vielen Punkten besser verstehen können. Bei anderen wirst Du im Nachhinein nur den Kopf schütteln.
Du wirst über jedes Kompliment, das Dein Kind von Dritten bekommt, so stolz sein, als gelte es Dir selbst.
Bis Du Deine Partnerin in der Nacht wieder ganz für Dich allein hast, wird es eine Weile dauern. Einen „Dreier“ hast Du Dir früher anders vorgestellt.
Deine Partnerin und Du werden sich häufiger als jemals zuvor über Kleinigkeiten zoffen – und hoffentlich wieder vertragen. Die Müdigkeit, das Leben zusammen auf engem Raum und die Unordnung spielen hier eine Rolle.
Man lernt kleine Dinge neu schätzen
Du wirst kleine Dinge wieder zu schätzen lernen – eine Dusche, saubere Kleidung, eine durchgeschlafene Nacht, ein Film, den man ohne Unterbrechung ansehen kann, ein warmes Essen, ein Abend mit den Freunden, ein ungestörtes Abendessen mit der Partnerin, bei dem man sich einfach nur in die Augen sehen kann…
Du wirst vor Stolz fast platzen, wenn Dein Kind das erste Mal „Papa“ zu Dir sagt.
Du wirst mit Kind etwas vorsichtiger, in einigen Punkten sogar ängstlich werden. Du hast nun schließlich etwas zu verlieren.
Einige Deiner Einstellungen werden konservativer werden.
Du wirst langfristiger planen und Dich wahrscheinlich auch mit Dingen wie Lebensversicherungen, einem Testament und eventuell sogar dem Kauf eines Eigenheims beschäftigen.
Überhaupt wird Dir durch Deine Kinder Deine eigene Sterblichkeit bewusst werden.
Du wirst nun endlich nachvollziehen können, warum Deinen Eltern bei Deiner Abschlussfeier von der Schule und anderen Meilensteinen die Tränen in den Augen standen – auch, wenn Du das damals für sentimentalen Quatsch gehalten hast.
Überhaupt wirst Du selbst durch Dein Kind weicher werden – speziell Filme, Bilder und Berichte, in denen Kinder leiden, werden Dir sehr ans Herz gehen.
Es wird Tage geben, an denen Du gerne aus dem Haus zur Arbeit gehst und es Dir auch nichts ausmacht, länger zu arbeiten. Aber Du wirst Dich sehr häufig ärgern, wenn Du es zeitlich nicht geschafft hast, zu Hause zu sein, bevor Deine Kinder eingeschlafen sind.
Du wirst Dir weit seltener die Frage nach dem Sinn des Lebens stellen, denn eine Antwort auf diese Frage hast Du inzwischen gefunden.
Du wirst ein zuvor nie gekanntes Gefühl empfinden, wenn Dein Kind Dich ansieht, lächelt und mit einem Gefühl der Sicherheit und Zufriedenheit langsam in Deinen Armen einschläft. Ein Bewusstsein, dass Du „angekommen“ bist, gemischt mit Stolz, Rührung, Glück und meist auch Erschöpfung.
Haben wir etwas vergessen? Liegen wir in einem Punkt komplett falsch? Wir würden uns sehr über Eure Kommentare freuen.
Und hier schon die Bonus-Thesen:
Du wirst das Kind in Dir neu entdecken.
Du wirst deutlich mehr lachen als das vor dem Kind der Fall war - und auch viel häufiger den Tränen nahe sein. Vor Rührung, vor Freude, aber auch vor Frust und Erschöpfung.