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Der Geburtsvorbereitungskurs – auch die Männer müssen ran

Muss das sein? Viele Männer kommen ins Schwitzen bei dem Gedanken, mit der Partnerin zum Geburtsvorbereitungskurs zu gehen. Da stellt Mann es sich noch leichter vor, bei der Geburt dabeizusein. Aber in der Gruppe Atmen, Hecheln, Stöhnen? Kein Wunder also, dass viele werdende Väter versuchen, sich zu drücken.

Zu allererst sei gesagt: Ein Geburtsvorbereitungskurs macht Sinn, gerade auch für Männer. Wer weiß, was auf ihn zukommt, reagiert gelassener und ganz im Ernst: die Frauen beim Gebären zu unterstützen ist dem männlichen Geschlecht nicht gerade in die Wiege gelegt. Hilfe bei der Geburt leisteten Jahrhunderte lang traditionell die Frauen. Die Männer blieben da meist außen vor. Heute ist das anders und damit Sie wissen, was zu tun ist, sollten Sie sich vor dem Geburtsvorbereitungskurs nicht drücken.

 

 

Was lernt die Frau im Geburtsvorbereitungskurs?

Etwa im sechsten Schwangerschaftsmonat ist es soweit: Der Kurs bei der Hebamme, der die werdende Mutter auf die Geburt vorbereiten soll, beginnt. Heute sind gerade erstgebärende Frauen oft völlig ahnungslos, was da auf sie zukommt und brauchen die Hilfestellung einer kundigen Hebamme. Die Inhalte sind je nachdem, wer den Kurs leitet, variabel aufbereitet, generell werden den Frauen jedoch folgende Informationen gegeben:

  • Die Vorgänge im Körper werden erklärt, die Hebamme veranschaulicht, wie das Baby liegt, wo sich seine einzelnen Körperteile befinden, wie es sich ernährt und wie es fühlt. 
  • Der Vorgang der Geburt wird beschrieben. An diesem Punkt wird in einem guten Geburtsvorbereitungskurs auch über Ängste gesprochen und darüber, wie die Frau die Geburt am besten zu überstehen glaubt, was sie braucht und was sie nicht braucht (zum Beispiel einen ohnmächtig werdenden Partner).
  • Ein entscheidender und hilfreicher Aspekt bei jeder Geburt ist die Atmung. Frauen lernen, wie sie durch bestimmte Atem -Techniken den Geburtsvorgang erleichtern und die Schmerzen „wegatmen“ können.
  • Nun kommen häufig die Männer ins Spiel. In vielen Kursen ist ein Abend für die werdenden Väter reserviert. Die Männer lernen die Atemtechniken ebenfalls und wie sie die Partnerin durch bestimmte Körperhaltungen und andere Maßnahmen unterstützen können. In Trockenübungen werden die einzelnen Geburtsstellungen geprobt.

Weitere Inhalte im Kurs sind Informationen über Risikogeburten, schmerzstillende Maßnahmen und Mittel, mit denen die diversen Schwierigkeiten in der Schwangerschaft gemeistert werden können. 

 

Warum Männer in den Geburtsvorbereitungskurs gehen sollten

Sie meinen, das alles könnte Ihre Frau Ihnen ja erzählen? Da ist was dran. Allerdings profitieren Sie mehr vom Wissen aus erster Hand. Hebammen sind patente Frauen, die sich nicht davor scheuen, den Männern schonungslos mitzuteilen, was auf sie zukommt – Ihre Partnerin wäre da sicher rücksichtsvoller. Sie wird auch darauf hinweisen, dass manche Männer einfach nicht geeignet sind, bei der Geburt dabeizuhaben. Sie können kein Blut sehen? Dann könnten Sie zu dieser Gruppe gehören. Das Letzte, was eine Frau bei der Geburt brauchen kann, ist ein Mann, der umsorgt werden muss. Der Besuch im Kurs hilft Ihnen also auch noch bei der Selbsterkenntnis. Halten Sie das aus, was da auf Sie zukommt? 

 

Der Geburtsvorbereitungskurs nur für den Mann

Üblich sind Geburtsvorbereitungskurse für Frauen und Paare. Im Rahmen des regelmäßigen Kurses, den die Frau bei der Hebamme ihrer Wahl belegt hat, ist ein Abend für die Paare reserviert. Andere Kurse, die zum Beispiel als Wochenendkurs stattfinden, sind speziell auf Paare ausgelegt und vermitteln alles, was man für die Geburt wissen muss für beide Partner. Wenn Sie das alles eher ab- als antörnt, dann sollten Sie vielleicht einen Geburtsvorbereitungskurs für Männer in Betracht ziehen. Diese Kurse sind komplett auf Männer zugeschnitten und drehen sich oft weniger um die biologischen Vorgänge als um die psychischen Aspekte. In einem solchen Kurs fällt es Ihnen vielleicht leichter, sich die eigenen Ängste und Befürchtungen einzugestehen und der Frage auf den Grund zu gehen: Will und kann ich eigentlich wirklich bei der Geburt meines Kindes dabei sein?