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Umziehen mit Kindern – Die Eingewöhnung für die erste Zeit danach

Kinder lieben ihr gewohntes Umfeld, sie schätzen Rituale und einen gleichmäßigen Tagesablauf. Je kleiner sie sind, desto wichtiger ist es für sie, dass sie ihrer Umgebung und dem täglichen Rhythmus vertrauen können. Da kann ein Umzug schnell zum großen Drama geraten und für Kinder und Eltern ziemlich anstrengend werden. Aber auch die Zeit danach ist für die Kleinen nicht leicht. Sie müssen sich an viel Neues gewöhnen und sich meistens auch in einigen Dingen umstellen.

Beziehen Sie die Kinder mit ein, auch wenn sie noch klein sind. Lassen Sie sie zum Beispiel Umzugskisten mit packen und nehmen Sie ihr Kind auch schon mal in die neue Wohnung mit. Auch wenn Kinder Vertrautes schätzen, lieben sie das Abenteuer und die Gefühle des Kindes zum Umzug werden meist zwischen Aufregung, Angst und Neugier hin und her pendeln.

 

Kinder in Trauer – Die Trennung von der vertrauten Umgebung

Wenn Kinder etwas größer sind und bereits in den Kindergarten oder in die Schule gehen, dann kann ein Umzug für das Kind ein sehr trauriges Ereignis sein. Wenn im gleichen Zuge die vertraute Einrichtung gewechselt werden muss, rebellieren viele Kinder und wehren sich gegen die für sie unverständliche Entscheidung der Eltern. Dann helfen nur Trost und Verständnis. Akzeptieren Sie die Wut und auch die Trauer des Kindes, denn es wird gegen seinen Willen in eine neue Lebenssituation geworfen. Verständnis und Ermutigung sind jetzt sehr wichtig.

Versuchen Sie, Ihr Kind für die neue Umgebung zu interessieren oder gar zu begeistern. Sprechen Sie mit ihm über die neue Stadt oder sogar das neue Land und erzählen Sie ihm, was es dort alles Tolles zu erleben gibt. Vielleicht erkunden Sie schon vorab mit dem Kind die Gegend, besuchen schöne Orte in der neuen Umgebung, einen tollen Spielplatz, den Bäcker gleich um die Ecke, das Schwimmbad, zu dem man zu Fuß gehen kann. Stellen Sie die positiven Seiten des Umzugs heraus – ein größeres Zimmer, ein Spielplatz um die Ecke, ein See mit Enten in der Nähe - machen Sie Ihrem Kind aber ebenso klar, dass dieser Schritt unumgänglich ist.

Der große Tag ist da – Heute ziehen wir um

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind an diesem Tag gut betreut ist, denn Sie werden keine Zeit dafür haben. Sehr kleine Kinder sollten den Tag bei einer vertrauten Person möglichst fern vom Umzugsstress verbringen. Der Tag ist aufregend genug und Kinder sollten erst dann beim Umzug mithelfen, wenn sie groß genug sind, um gut für sich selbst zu sorgen. Allerdings kann man mit der Betreuungsperson einen Zeitpunkt vereinbaren, an dem das Kind „zu Besuch“ kommt. Dadurch ist es nicht ganz vom aufregenden Geschehen isoliert. Vielleicht kann dies in der Mittagspause sein oder einfach mal zwischendurch. Dann steht der Umzug eben kurz still und das Kind kann sich in Ruhe umsehen. Eine weitere Möglichkeit ist, das Kind am Umzug teilhaben zu lassen und eine Person darauf abzustellen, sich um das Kind zu kümmern. Dann kann es den Umzug miterleben, selbst ein wenig mithelfen und ist trotzdem gut versorgt.

Die erste Nacht im neuen Heim

Sind alle Möbel und Kisten in der neuen Wohnung angekommen, ist es meist schon Zeit zum Schlafen gehen. Nun bietet sich zum Einstieg ein Picknick auf dem Wohnzimmerfußboden an. Machen Sie die erste Nacht zum Camping-Urlaub light und schlafen Sie mit dem Kind gemeinsam auf Matratzen in einem der leeren Räume. Das feste Abendritual sollte vor allem heute nicht fehlen, damit das Kind nach dem aufregenden Tag zur Ruhe kommt.

Anschluss finden

Helfen Sie Ihrem Kind, Anschluss in der neuen Umgebung zu finden. Besuchen Sie die Nachbarn, stellen Sie sich vor und laden Sie Familien mit Kindern zum Willkommenskaffee ein. Hilfreich ist auch die Anmeldung im Sportverein oder in einer der örtlichen Jugendgruppen. Dort lernen Kinder schnell bei gemeinsamen Unternehmungen neue Freunde kennen.

Ankommen braucht seine Zeit

Unterstützen Sie Ihr Kind bei der Eingewöhnung. Nehmen Sie sich mehr Zeit als sonst für Spiele, gemeinsame Aktivitäten oder einfach nur für ausgedehnte Schmuserunden. Werden Kinder durch den Umzug sehr mitgenommen, kann es durchaus zu Schlafstörungen, Bettnässen oder anderen Problemen kommen. Gehen diese nicht nach einer Weile von selbst vorbei, sollten Sie sich Rat und Hilfe beim Kinderarzt oder einem psychologischen Dienst holen. 

Ein Umzug ist Stress und Belastung für die Kinder wie auch für die Eltern. Mehr Zeit miteinander zu verbringen ist für die Zeit danach wichtiger als möglichst schnell die Wohnung perfekt einzurichten. Lassen Sie Ihrem Kind und auch sich selbst Zeit zum Ankommen.

Nützliche Links:
http://www.huckepack.de/content/umzuege-mit-kindern.html