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Umzug: Welche Kriterien für Väter besonders wichtig sind

Umziehen ist immer eine Herausforderung. Besonders hoch liegt die Messlatte hier bei Eltern und alleinerziehenden Vätern. Wer sich beruflich neu orientiert, mutet dem Nachwuchs damit viel zu. Umso wichtiger ist es, hier auch auf die Bedürfnisse und Wünsche der Kinder einzugehen. Was wird besonders wichtig?

Zuallererst zählt natürlich die Betreuung. Väter müssen sich früh um die Kita oder eine Schule kümmern, welche ideale Voraussetzungen anbieten kann. Parallel geht es aber auch um die Frage, wie der Nachwuchs seine Freizeit verbringt. Zuhause vor der Konsole sitzen – keine langfristige Lösung. Eltern und alleinerziehende Väter müssen wesentlich mehr berücksichtigen als Singles, die einfach ein paar Kartons zusammenpacken und die Wohnung wechseln.

Kita, Schule und Co. – alles da?

Kinder haben andere Ansprüche als Erwachsene an ihre Umgebung. Diese Erkenntnis muss bei Eltern – speziell Vätern - da sein. Was braucht der Nachwuchs? Ganz wichtig ist natürlich die Schule. Hier ist das Alter der Kinder entscheidend. Bis etwa 11 Jahre geht der Nachwuchs in die Grundschule. Aufgrund des alterstypischen Entwicklungsstandes ist es an diesem Punkt ideal, wenn die Schule noch zu Fuß – innerhalb von 10 Minuten bis 15 Minuten – zu erreichen ist.

Leider wird dies nicht in jedem Fall funktionieren. Gerade im ländlichen Raum ist eher die Regel, dass Kinder bereits ab der 1. Klasse auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind. Im Idealfall werden durch Verkehrsbetriebe direkt Verbindungen bis zur Schule zur Verfügung gestellt. In höheren Klassenstufen können Väter einen zunehmenden Grad an Selbstorganisation verlangen. Weiterführende Schulen sind heute oft etwas weiter weg.

Fußball, Reiten und Outdoor-Events

Hinsichtlich der Schule und Kita-Angebote muss der Blick etwas geweitet werden. Was passiert, wenn der Nachwuchs aus der Schule kommt. Allgemein findet in der Kita und der Grundschule immer noch eine Ganztagsbetreuung statt. Nach dem ersten Schulwechsel wird wesentlich mehr Selbständigkeit verlangt.

In der Umzugsplanung spielt daher auch eine Rolle, welche betreuten Freizeitangebote zur Verfügung stehen. Diese können recht vielschichtig ausfallen. Training im Sportverein – hier wird jeder wahrscheinlich zuerst an Fußball denken – steht mit ganz oben auf der Liste. In Deutschland gibt es laut DFB mehrere zehntausend Vereine.

Aber auch Reiten ist inzwischen ein sehr beliebtes Hobby. Wo genug Raum vorhanden ist, haben sich in den „Speckgürteln“ der Großstädte oft Reitschulen angesiedelt. Tipp: Wer als Vater sein Kind wirklich damit in Berührung bringen will, schaut sich die Anlagen im Vorfeld an. Hier lässt sich bereits sehr viel über den Zustand und Umgang der Tiere ablesen.

Generell ist ein lebendiges Vereinsleben, welches dem Nachwuchs Möglichkeiten zur Beschäftigung bietet, immer ein Pluspunkt. Hier wissen Väter, dass Kinder betreut werden und nach dem Umzug auch direkt Anschluss finden. Gerade diese soziale Einbindung ist ein wichtiger Aspekt, welcher Eltern eigentlich immer am Herzen liegt.

Das Thema Infrastruktur

An dieser Stelle geht es um noch einen Punkt: Infrastruktur. Hier ist weniger die Entfernung zum nächsten Supermarkt gemeint. Wichtig wird für den Nachwuchs, wie gut der Wohnort in den öffentlichen Nahverkehr eingebunden ist. Es gibt leider Regionen, in denen sich nur alle 2 bis 3 Stunden ein Linienbus verirrt. Parallel sollte die Infrastruktur so aufgebaut sein, dass sie Kindern über Radwege und Wege abseits der Straßen eine gewisse Sicherheit bieten kann. 

1. Freizeit: Grünflächen und Spielangebot 

Kinder wollen nicht den ganzen Tag drinsitzen. Klar, Hausaufgaben und die Vorbereitung auf den nächsten Schultag sind wichtig. Auf der anderen Seite braucht s immer einen Ausgleich. Dieser fällt bei Kindern unterschiedlich aus. Ein Teil des Nachwuchses ist mit Basteln gut zu beschäftigen. Was auf jeden Fall immer geht: 

  • Fernsehen
  • Tablet
  • Konsole.

Nur wenige Eltern werden die Zügel so locker assen, dass Kinder hemmungslos Medieninhalte konsumieren.

2. Spielplätze und Parks

Väter haben bei der Umzugsplanung in jedem Fall ein Auge darauf, was der Nachwuchs nach der Schule oder am Wochenende auch mal allein unternehmen kann. Familien – und generationsfreundliche Spielplätze sind ein essenzieller Punkt, auf den es vielen Familien ankommt. Hier spielen verschiedene Eigenschaften eine Rolle. Fragen, die dazu aufkommen:

  • Wie gut sind Spielplätze erreichbar?
  • Ist die Ausstattung der Spielplätze kindgerecht?
  • In welchem Zustand sind die einzelnen Spielgeräte?

Gerade letztgenannter Aspekt darf nicht unter den Tisch fallen. Klar, ein öffentlicher Spielplatz wird die tägliche Nutzung erkennen lassen. Kommunen als deren Betreiber müssen dennoch auf Sicherheitsaspekte achten. Ein heruntergekommener Spielplatz mit gefährlichen Spielgeräten ist auf jeden Fall kein Aushängeschild.

Reine Kinderspielplätze sind am Ende aber auch nur eine Seite der Medaille. Kinder werden älter. Und damit ändern sich auch deren Interessen. Väter sind gut beraten, auch die Augen nach Outdoor-Plätzen offenzuhalten. Mittlerweile richten zunehmend mehr Kommunen zum Beispiel Parkour- oder den klassischen Bolzplatz ein.

3. Ausflüge ins Grüne

Was gehört beim Thema Umzugsplanung noch auf die Agenda? Ein Loft in der Innenstadt ist chic und kann bei Kollegen glänzen. Für den Nachwuchs wird die Situation allerdings schnell schwierig. Und auch der Wochenendausflug in die Umgebung und ins Grüne ist dann nicht mal eben schnell gemacht. Es braucht einen gewissen Aufwand, Ruhe und Entspannung zu suchen.

Natürlich sind Eltern an diesem Punkt nur in begrenztem Ausmaß vollkommen frei in ihren Entscheidungen. Der Umzug kann aber so geplant werden, dass Ausflüge nicht jedes Mal Riesenaufwand bedeuten. Ideal wäre, wenn sich die Familie einfach aufs Rad schwingen und losfahren kann.

Besonders Städte wie Dresden oder Meißen und Magdeburg bieten hier Radfahrmöglichkeiten – mit dem Elberadweg. Die Lage an Flüssen – etwa der Elbe – sorgt meist für sehr schnelle Abstecher in Richtung Flussaue. Bereits nach wenigen Kilometern lässt sich die Ruhe und Entspannung genießen. Ideale Voraussetzung für Väter, um mit Kindern einfach die Umgebung zu erkunden und dabei auch noch Zeit mit dem Nachwuchs zu verbringen. Durchaus ein Luxus im durchgetakteten Berufsalltag.

Sicherheit: Können Kinder behütet aufwachsen? 

Geborgenheit
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Eltern übernehmen Verantwortung. Gerade in Bezug auf Sicherheit entwickeln auch Väter sehr schnell ein feines Gespür. Für den Umzug sind Rahmenbedingungen wie Kriminalität entscheidend. Niemand zieht gern in ein Viertel, welches für seine Drogenszene berüchtigt ist. Neben diesen Makrofaktoren sind es auch Mikrofaktoren, welche das Sicherheitsgefühl beeinflussen. Achten die Nachbarn in einem Mehrfamilienhaus darauf, wie Kinder miteinander umgehen?

Kann der Nachwuchs im Gemeinschaftsgarten spielen, ohne ständige aus den Nachbarwohnungen zurechtgewiesen zu werden? Solche Punkte stehen für Väter mit sehr weit oben auf der Tagesordnung.

Sicherheit wird auch negativ durch die Verkehrssituation beeinflusst. Illegale Autorennen, die regelmäßig in unmittelbarer Nachbarschaft stattfinden, bestärken Eltern ganz sicher nicht in ihrem Entschluss. Tendenziell ist das Sicherheitsgefühl im ländlichen Raum höher. Gerade in einer dörflich geprägten Gemeinschaft steht der gegenseitige Umgang immer noch auf einer anderen Basis. Dies schließt auch eine gewisse Aufmerksamkeit gegenüber Kindern ein. Aufgrund solcher Faktoren lässt sich in den letzten Jahren ein zunehmender Trend bei jungen Familien erkennen.

War die City ohne Nachwuchs hipp und angesagt, verschiebt sich plötzlich der Fokus. Die Randbereiche des urbanen Raums gewinnen an Charme. Viele Kommunen bekommen diesen Effekt durch einen vermehrten Zuzug von Familien und Vätern mit Kindern zu spüren. 

 

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