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Erziehungstipp – Ehrgeizig ja, Streber nein

Alle Eltern wollen, dass ihr Kind gute Leistungen in der Schule bringt – einen kleinen Streber wünschen sich aber die wenigsten. Wie fördert man Ehrgeiz, ohne das Kind zum langweiligen Musterschüler und Opportunisten und damit zum Außenseiter zu machen? Der natürliche Ehrgeiz ist unseren Kindern in die Wiege gelegt. Ihn zu fördern, ohne das Leistungsstreben überzubetonen ist der richtige Weg.

Wären Kinder nicht ehrgeizig, würden sie es wohl kaum bis zum aufrechten Gang oder zum ersten vollständigen Satz schaffen. Ständiges Lernen, Bemühen und Üben bringt unsere Kleinsten dorthin, Antrieb ist ein natürlicher, angeborener Ehrgeiz und Leistungswille. Leider wird dieses sehr gesunde Verhältnis zur Leistung oft frühzeitig gestört. Durch übermäßigen Druck oder dadurch, dass Eltern ihrem Kind zu wenig zutrauen, durch zu viel oder zu wenig Lob. Mit dem richtigen Maß führen Sie Ihr Kind auf den Mittelweg: Es hat Lust an der Leistung, sieht dies aber nicht als Dreh- und Angelpunkt seiner Existenz und vor allem nicht Ihrer Liebe zu ihm an.

 

Extremer Ehrgeiz und die alleinige Fixierung auf schulische Leistungen sind in den allermeisten Fällen das Resultat einer Erziehung, bei der es Liebe nur gegen Leistung gibt. Dies wird klar, wenn man sich das Wesen eines „Strebers“ einmal betrachtet: Gut bis sehr gut in der Schule, dennoch mit einem so geringen Selbstbewusstsein ausgestattet, dass er weder Freunde hat, noch sich darauf verlassen kann, von den Eltern geliebt zu werden. Oft merken Eltern gar nicht, dass sie ihr Kind mit zu starkem Leistungsdruck in die Streberecke treiben. Dabei ist es gar nicht so schwer, den natürlichen Ehrgeiz eines Kindes zu wecken und gleichzeitig sein Selbstbewusstsein zu stärken: Loben Sie für erbrachte Leistungen und freuen Sie sich darüber. Verzeihen Sie Niederlagen wie schlechte Noten und zeigen Sie Ihrem Kind Ihre Liebe, die ganz unabhängig davon ist, wie gut oder schlecht es in der Schule ist.