Heidis Lehr- und Wanderjahre von Johanna Spyri

„Heidi, Heidi, deine Welt sind die Berge“, so schallte es in den 70er Jahren aus tausenden Wohnzimmern - und zwar nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Die Geschichte der kleinen Adelheid, die bei ihrem Großvater, auch „Alm-Öhi“, genannt in den Schweizer Bergen aufwächst, um dann nach Frankfurt geschickt zu werden, begeisterte Kinder von Tokyo bis Caracas. 

 Erstaunlich, dass die 1879 veröffentlichte Geschichte von Heidi auch heute noch Kinderherzen begeistert. Auch wenn man argumentieren kann, dass gerade in unserer immer komplizierter werdenden Welt die Sehnsucht nach Einfachheit und Ursprünglichkeit deutlich zunimmt und so die Begeisterung für das Leben von Heidi erklären könnte. 

 

Die Geschichte von Heidi ist schnell erzählt: Das Waisenmädchen Heidi wächst bei ihrem Großvater auf der Alm auf. Dort freundet sie sich schnell mit dem Hirtenjungen Peter an und erlebt mit ihm viele kleine Abenteuer. Jäh unterbrochen wird die Idylle erst, als Heidi mit ihrer Tante Dete nach Frankfurt geht, die dort für den reichen Herrn Sesemann arbeitet. Dort soll sie der im Rollstuhl sitzenden Klara, der Tochter von Herrn Stresemann, Gesellschaft leisten. Die beiden Mädchen freunden sich schnell an, doch die Gouvernante Frau Rottenmeier, macht es den beiden Mädchen schwer. Das Wunder geschieht, als Heidi, wieder zurück auf der Alm, Besuch von Klara bekommt, die dort das Laufen lernt.

 

Sicherlich ist Heidi in ihrer Reinheit, Unbescholtenheit und ihrem unbedingten Glauben an das Gute für heutige Kinder nur noch bedingt als Vorbild tauglich. Dennoch verkörpert Heidi Werte und Ansichten, die uns gerade heute wieder gut tun. Zudem erfahren Kinder von Heidi sehr viel über wahre Freundschaft. All denen, die meinen, dass sie mit dem Anschauen der Heidi-Serie schon alles kennen, sei gesagt, dass für die Serie einiges an der Originalgeschichte von Johanna Spyri geändert wurde. Es lohnt sich also, das Original noch einmal zu lesen - sowohl für die Kleinen als auch für die Großen.