Nur wenn Kinder ihre Zähne gut pflegen, werden sie später schöne Zähne haben. (Bild: © Jenny Friedrichs - Pixabay.com)

Zahnpflege bei Kindern: Darauf sollten Eltern unbedingt achten

Zähne sind nicht nur unentbehrlich beim Kauen und Sprechen, sie schenken uns auch ein schönes Lächeln. Damit dieses auch möglichst lange erhalten bleibt, muss eine gründliche Zahnhygiene bereits im Säuglingsalter beginnen. Leider sieht die Realität aber ganz anders aus, denn viele Erstklässler haben noch nie einen Zahnarzt besucht. Karies ist ein weit verbreitetes Übel, das schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen kann.

Eltern sind Vorbilder und müssen deshalb mit gutem Beispiel voran gehen. Es herrscht jedoch große Verunsicherung darüber, wann und wie man mit dem Zähneputzen beginnt, wann man zum ersten Mal den Zahnarzt konsultieren sollte und was die Ernährung eigentlich mit der Zahnpflege zu tun hat. Der Grundstein für eine gute Zahnhygiene wird bereits im Kindesalter gelegt, weshalb Eltern mit ihren Kindern frühzeitig das Zähneputzen üben müssen. 

Zahnpflege beginnt bereits ab dem ersten Milchzahn 

Milchzähne verweilen nur eine relativ kurze Zeit im Gebiss eines Kindes. Das bedeutet allerdings nicht, dass man sie deshalb auch vernachlässigen darf. Leider ist scheinbar auch vielen Erwachsenen nicht bewusst, dass die Gesundheit der Milchzähne auch für die bleibenden Zähne maßgeblich ist. Darüber hinaus fungieren die Milchzähne ja auch als Platzhalter, bei fehlenden Zähnen könnte es somit zu einer Verschiebung des Gebisses kommen. Sind mehrere Frontzähne nicht vorhanden, hat das Kind Probleme beim Aussprechen von S-Lauten. Die Sprachentwicklung kann dadurch natürlich massiv beeinträchtigt werden. 

Aus diesen Gründen müssen Eltern auf eine gute Zahnpflege achten. Wenn der erste Milchzahn im Alter von sechs bis acht Monaten durchbricht, wird er mit einer weichen Zahnbürste oder Fingerlingen einmal täglich geputzt. Auch wenn Kinder ab etwa drei Jahren selbst die Zähne putzen, müssen Eltern bis zum Alter von sieben Jahren immer nachputzen. Es ist wichtig, dass man auch die Zahnzwischenräume behutsam reinigt, das gilt vor allem für den hinteren Bereich. Wenn die Kinder dann sechs Jahre alt sind, können sie auch eine normale Zahncreme für Erwachsene verwenden. 

Auf die korrekte Putztechnik kommt es an

Eltern sollten ihre Kinder bereits früh dazu anweisen, die Zähne zweimal am Tag für mindestens zwei Minuten zu putzen. Sehr hilfreich kann zu diesem Zweck die Anschaffung einer speziellen Sanduhr sein. Damit die Zähne aber auch wirklich gründlich sauber sind, orientiert man sich an der so genannten KAI-Methode. Das bedeutet, dass man mit den Kauflächen beginnt, sich dann zu den Außenflächen vorarbeitet und die Prozedur mit den Innenflächen abschließt. 

Die Zahnbürste wird immer leicht schräg am Zahnfleischsaum angesetzt, denn nur so können auch die Nischen erreicht werden. Geputzt wird stets vom Zahnfleisch weg zum Zahn hin in kleinen kreisförmigen Bewegungen, bei denen man auch leicht rüttelt. Anschließend wischt man den gelösten Zahnbelag zu den Kauflächen hin weg. Auf keinen Fall darf Druck ausgeübt werden, sonst könnte es zu Verletzungen des Zahnfleisches kommen.

Fluorid -  ja oder nein? 

In letzter Zeit hört man immer wieder die Empfehlung, für Kinder keine Zahnpasta mit Fluorid zu verwenden. Tatsächlich werden diese Spurenelemente für den Aufbau von Knochen und Zähnen benötigt. Nur wenn sie den Zahnschmelz härten, sind die Zähne nicht so empfänglich für Karies. Leider sind Fluoride im Trinkwasser und in Nahrungsmitteln nur in geringer Menge enthalten, so dass eine Zufuhr von außen notwendig ist. Es herrscht so große Uneinigkeit, weil eine Überdosierung durchaus Schäden an den Zähnen anrichten kann. 

 

Der Zahnarzt kann am besten entscheiden, ob ein Kind Fluorid benötigt oder nicht. (Bild: © Marcio Guimaraes - Pixabay.com)
Der Zahnarzt kann am besten entscheiden, ob ein Kind Fluorid benötigt oder nicht. (Bild: © Marcio Guimaraes - Pixabay.com)

 

Wird Fluorid über längere Zeit überdosiert, kann sich eine so genannte Fluorose entwickeln. Das zeigt sich dann an Flecken auf dem Zahnschmelz, im schlimmsten Fall wird er auch porös. Wenn man sich aber an die empfohlenen Dosierungen für jede Altersklasse hält, ist eine Überdosierung definitiv ausgeschlossen. Auf jeden Fall dürfen keine Tabletten zusätzlich zu einer fluoridhaltigen Zahncreme eingenommen werden. 

Übrigens sollte man mit Rücksicht auf die Zahngesundheit auch etwas auf die Ernährung der Kinder achten. Da sich Kariesbakterien von Zucker ernähren, kann zu viel Zucker zur Entstehung von Karies beitragen. Eltern dürfen nicht vergessen, dass nicht nur Süßigkeiten Zucker enthalten, sondern auch Fruchtsäfte, Fertiggerichte, Ketchup und Honig. Auf keinen Fall dürfen Fruchtsäfte oder süße Tees in der Nuckelflasche angeboten werden. Auch bei Milchgetränken sollten Kinder nicht ständig an der Flasche nuckeln, denn auch diese enthalten etwas Zucker. 

So animiert man Kinder zum Zähneputzen 

Zähneputzen ist eine Sache, die zwar unbedingt notwendig ist, aber vielen Kindern nicht wirklich Spaß macht. Auf keinen Fall dürfen Eltern das Kind zwingen und ihm die Zahnbürste mit Gewalt in den Mund stecken. Damit das Kind keine Aversion entwickelt, sollte man das Zähneputzen lieber spielerisch angehen. Säuglinge hält man zum Beispiel wie beim Stillen im Arm, so dass man alle Zähnchen gut erreichen kann. Dabei kann man einen Finger unter der Oberlippe platzieren, dann kann das Kind den Mund nicht so leicht schließen. 

Während des Zähneputzens kann man den Kindern etwas vorsingen oder ihnen eine kurze Geschichte erzählen. Auf diese Weise wird sich das Kind wahrscheinlich auf das Zähneputzen freuen und es mit etwas Angenehmem verbinden. Übrigens freuen sich auch ältere Kinder durchaus noch über Geschichten beim Zähneputzen. Eventuell kann es auch hilfreich sein, das Kind selbst eine Zahnbürste aussuchen zu lassen. Dazu noch einen schönen Zahnputzbecher mit putzigen Motiven, und schon ist das Interesse geweckt. Manche Kinder tun sich auch mit einer elektrischen Kinderzahnbürste viel leichter, gerade wenn auch die Erwachsenen eine solche benutzen. 

Mittlerweile gibt es sogar spezielle Zahnputz-Lieder zum Herunterladen, die gerade einmal zwei bis drei Minuten dauern. Es ist sinnvoll, feste Zeiten für das Zähneputzen einzuführen, so dass es fest im Alltag integriert ist. Idealerweise werden die Zähne morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen geputzt. Wer schöne Zähne haben möchte, der muss also bereits in der Kindheit richtig putzen. 
 

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