Für Kinder ist es oft etwas ganz Besonderes, wenn sie gemeinsam mit dem Papa etwas unternehmen. Insbesondere dann, wenn sie unter der Woche von der Mutter umsorgt werden. Daher freuen sich Kinder um so mehr, wenn sie am Wochenende einen Ausflug mit dem Vater machen. Es gehört gar nicht so viel dazu, dass die Unternehmung zu einem Erlebnis wird – ein wenig Vorbereitung, vor allem aber eine positive Grundeinstellung und etwas Begeisterungsfähigkeit.
Unternehmungen mit Kind – wie Sie etwas tun ist ebenso wichtig wie was Sie tun
Noch immer ist es in Deutschland in der Regel so, dass Väter vom Beruf mehr eingespannt sind als Mütter. Unternehmungen vom Kind mit dem Papa sind daher ohnehin etwas Besonderes. Damit haben Väter einen gewissen Vorteil gegenüber den Müttern, die eher für die täglichen Abläufe zuständig sind, was weit weniger mondän ist. Ihr Kind wird bei gemeinsamen Unternehmungen daher um so mehr auf Sie und Ihr Verhalten achten.
Mit Papa unterwegs – das ist etwas Besonderes
Die Tatsache, dass Unternehmungen mit Papa nicht alltäglich sind, erweckt beim Kind eine gewisse Erwartungshaltung. Es freut sich auf etwas Besonderes. Ob das, was mit Ihrem Nachwuchs anstellen, zu einem echten Erlebnis wird, hängt zum einen davon ab, was sie tun, aber noch viel mehr, wie Sie es tun.
Sie sind als Vater Vorbild für Ihre Kinder – ganz egal, ob Sie einen Sohn oder eine Tochter haben – und aufgrund der besonderen Situation werden Ihre Kinder sehr genau auf Ihre Stimmung und Ihr Verhalten achten. Damit können Sie auch beeinflussen, wie Ihr Kind das Erlebte wahrnimmt. Wenn Sie eine positive Stimmung ausstrahlen und es schaffen, Ihr Kind zu begeistern, dann wird der Tag für Ihr Kind zu einem Erlebnis werden, auch wenn nicht alles optimal geklappt hat.
Immer das Beste aus allem machen
Nehmen wir als Beispiel den Ausflug von Frank und seinem sechsjährigen Sohn Paul zu einem Mittelaltermarkt. Es gießt in Strömen. Aus diesem Grund wird auch das Ritterturnier abgesagt. Eigentlich ein richtig mieser Tag. Zu Hause angekommen erzählt Paul der Mama: „ Es war toll. Die Wege waren richtig matschig und ich durfte in meinen Gummistiefeln durch den Dreck laufen. Das hat richtig toll an den Stiefeln geklebt. Papa hat erzählt, dass es zur Ritterzeit früher auch so war, weil es keine geteerten Straßen gab. Auf dem Markt gab es ganz viel zu sehen und leckeres Essen. Papa hat mir auch eine Mütze aus Filz gekauft wie sie die Leute früher hatten. Als wir dann nass und kalt waren sind wir in ein Zelt gegangen. Dort gab es ein echtes Lagerfeuer und da standen auch die Ritter. Einer davon hat mich seine Rüstung und sogar sein Schwert anfassen lassen. Als mir kalt war hat mir einer ein Fell um die Schultern gelegt. Papa hat gesagt, wir fahren nächstes Jahr wieder hin, dann sehen wir die Ritter kämpfen“.
Papa Frank hat es geschafft, dass der Ausflug doch noch zu einem echten Erlebnis für seinen Sohn wurde. Wie so häufig im Leben – und insbesondere im Umgang mit Kindern - kommt es immer darauf an, was man aus der Situation macht. Weil Frank die Situation positiv „verkauft“ hat, hatte Paul einen Tag, den er so schnell nicht vergessen wird.
Ihr Kind vertraut Ihnen – danken Sie es ihm
Sie leben Ihrem Kind als Vater vor, wie es mit den Widrigkeiten des Lebens umzugehen hat. Ihr Kind vertraut Ihnen (je kleiner es ist, um so mehr) – immer nach der Devise „der Papa wirds schon richten“. Wenn Sie es schaffen, Begeisterung für eine Sache „rüberzubringen“, dann sind die Chancen groß, dass Ihr Kind ein tolles Erlebnis haben wird, groß.
Ganz nebenbei leben Sie Ihrem Kind eine positive Lebenseinstellung vor. Wenn Ihr Kind so lernt, positiv zu denken und aus der Situation das Beste zu machen, dann haben Sie Ihren Erziehungsauftrag für diesen Tag mehr als nur genüge getan.
Dazu ein passendes Zitat:
Mein Vater hat mir nicht gesagt, wie ich leben soll. Er lebte und ließ mich dabei zusehen, wie er es tat. (Clarence B. Kelland)
Hier noch ein paar Tipps, wie Sie die Situation retten können, wenn der Tag kurz davor ist, „ins Wasser zu fallen“:
- Wenn nicht alles zur Zufriedenheit läuft – es zum Beispiel zu regnen anfängt – dann geben Sie sich lockerer statt noch angespannter. Ein kleiner Spaziergang durch den Regen kann auch Spaß machen. Wenn Ihr Kind schmutzig wird, dann ist das eben so. Achten Sie aber darauf, dass Ihr Kind nicht unterkühlt. Extra-Kleidung im Auto ist immer eine gute Idee.
- Versuchen Sie, zu retten, was zu retten ist. Wenn Sie kurzfristig eine Alternative an der Hand haben (zum Beispiel eine Fahrt zu einem Indoor-Spielplatz, an dem Ihr Kind Spaß hat ), dann tun Sie das. Einen Alternativplan in der Hinterhand zu haben ist immer eine gute Strategie.
- Achten Sie – gerade wenn die Umstände widrig sind – nicht auf den Euro, wenn Sie sich es irgendwie leisten können. Ein kleines Geschenk für Ihr Kind oder eine leckere Mahlzeit können den Tag retten.
- Beobachten Sie Ihr Kind (wird es müde? Ist ihm kalt? Hat es Hunger?) und reagieren Sie auf das, was Sie sehen. Ein Kind, das übermüdet, unterkühlt oder hungrig ist, findet selbst an einem Besuch im Disneyland keinen Gefallen mehr.
- Ihr eigener Frust oder Pläne, die Sie wegen möglicher Verzögerungen über den Haufen werfen müssen, müssen Sie in den Hintergrund stellen. Ihr Kind sollte an diesem Tag das alleinige Zentrum Ihrer Aufmerksamkeit sein.
- Sprechen Sie mit Ihrem Kind. Erzählen Sie Geschichten und zeigen Sie ihm Dinge, die um Sie herum passieren oder zu sehen sind. Das lenkt Ihr Kind von negativen Geschehnissen ab. Versuchen Sie, Ihr Kind für das, was Sie tun, zu begeistern.
- Bleiben Sie positiv, suchen Sie für jedes Problem eine Lösung und versuchen Sie stets, aus den Umständen das Beste zu machen. Immer nach dem Motto: „Der Papa wird’s schon richten“.