Der erste Nebenjob ist selten eine verantwortliche Position (Bild: pixabay.com © Courtany (CC0 Creative Commons))

Der erste Nebenjob: So helfen Väter bei der Jobsuche

Endlich eigenes Geld verdienen, nicht mehr ausschließlich von Vaters Einkommen abhängig sein – Teenies wünschen sich mitunter schon mit dreizehn einen Nebenjob. Doch zwischen Wunsch und Realität klafft eine Lücke, denn die Möglichkeiten sind klar eingegrenzt. Zudem fürchten Väter, dass Tochter oder Sohn an den falschen Arbeitgeber gerät, der sie ausnutzt und zu schlecht bezahlt.

Es gibt ein paar Kriterien, die bei der Wahl des richtigen Nebenjobs und des passenden Arbeitgebers eine Rolle spielen. Nicht jeder, der einen Teenager einstellt, meint es ehrlich mit ihm. Es ist ein heikle Angelegenheit, sich zu sehr in die Jobsuche des Sprösslings einzumischen, denn es geht hier um eine große Sache, die möglichst aus eigener Kraft zu schaffen sein sollte. Wenn die Jobsuche von Erfolg gekrönt ist, wächst nicht nur der Kontostand an, sondern auch das Selbstbewusstsein des Jugendlichen.

 

Jugendschutzgesetz beachten

Der Gesetzgeber hat ganz klare Regelungen getroffen, die im Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG) verankert sind. Die Minijob-Zentrale hat die wesentlichen Inhalte des JArbSchG auf den Punkt gebracht. Im Prinzip müssen Väter und ihre jugendlichen Kinder wissen, dass erst mit Vollendung des 15. Lebensjahres ein Nebenjob angenommen werden darf. Sind die Kinder jünger, dürfen Sie lediglich Gefälligkeiten erbringen.

 

Realistische Einschätzung möglicher Tätigkeiten besprechen

So mancher junge Mensch denkt, dass die Welt nur auf ihn gewartet hat und geht davon aus, dass der erste Nebenjob für den neuen Arbeitgeber genauso aufregend ist, wie für ihn selbst. Sie wünschen sich abwechslungsreiche Aufgaben, bei der insbesondere selbstbewusste Jugendliche ihr Können zeigen wollen. Die Realität sieht anders aus. Arbeitgeber stellen Schüler bzw. Minderjährige ein, um einfache Arbeiten erledigen zu lassen. Kartons stapeln, Regale ein- und ausräumen, Inventuraufgaben erledigen, Unkraut jäten, Autos waschen. Sind die jungen Arbeitnehmer darauf vorbereitet und akzeptieren das, werden sie schneller den passenden Nebenjob finden.

 

Streben nach Unabhängigkeit unterstützen und eigenes Gehaltskonto einrichten

Mit dem ersten erarbeiteten Geld tut sich für Jugendliche eine neue Welt auf. Sie stellen den Zusammenhang zwischen Leistung und Entlohnung konkret her. Väter können die Intensität dieser Erfahrung noch steigern, indem sie ein Gehaltskonto für den Nebenjob einrichten. Monat für Monat füllt sich das Konto aufs Neue und die Jugendlichen lernen den Umgang mit Geld. Spätestens jetzt ist der richtige Zeitpunkt, ein gewisses Sparverhalten zu fördern, wenn es nicht ohnehin schon längst etabliert ist. 

 

Hilfestellung bei der Suche geben

Nebenjobs werden in den örtlichen Zeitungen ausgeschrieben, stehen auf Websites großer Unternehmen und sind in den vielen Jobportalen online zu finden. Väter sollten ihren Kindern zeigen, wo genau die Angebote veröffentlicht werden. Die „Generation Heads Down“, deren Hände förmlich mit dem Smartphone verwachsen zu sein scheinen, ist mit Sicherheit in der Lage, die Online-Recherche selbstständig zu erledigen. Und genau das sollte sie auch tun. Väter geben Hilfestellung, sie sollten es aber den Kindern überlassen, aktiv die passenden Anzeigen zu finden.

 

Gesprächsleitfaden anbieten

Von der Online-Recherche zu einem echten Gespräch mit einem potenziellen Arbeitgeber zu wechseln, kann eine große Herausforderung sein. Die Erfahrung fehlt, die Teenies wissen nicht, wie sie sich verhalten und was sie sagen sollen. Väter sollten der Versuchung widerstehen, und ihnen das Gespräch abnehmen. Der Weg zum ersten eigenen Nebenjob sollten die Teenies schon selbst gehen. Das sorgt für die ersten Erfahrungen und stärkt ihr Selbstvertrauen. Wenn das Gespräch eine sehr große Hürde darstellt, können Väter einen Gesprächsleitfaden anbieten oder ein Vorstellungsgespräch durchspielen. Damit haben die Jugendlichen vor Augen, was Inhalt des Gesprächs sein wird.

 

Arbeitgeber und Arbeitsvertrag checken

Wer den neuen Arbeitgeber des Sprösslings nicht kennt, der darf durchaus Erkundigungen einziehen. Ist die Firma seriös? Wie viele Personen arbeiten dort? Gibt es Bewertungen im Netz oder gibt es jemanden im Bekanntenkreis, der Verbindungen zur Firma hat? Dann ist ein Gespräch mit dieser Person sicher aufschlussreich. 

Was den Arbeitsvertrag angeht sollten die Vorgaben des JArbSchG berücksichtigt und der Mindestlohn oder mehr bezahlt werden. Handelt es sich um körperliche Tätigkeiten, sollten die Anforderungen den körperlichen Stand des Jugendlichen berücksichtigen. Alles andere ist nicht akzeptabel. 

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