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Meine Frau – die tollste Mutter, die ich mir für mein Kind vorstellen kann

Es gibt Frauen, die haben keinen natürlichen Bezug zu Kindern. Wie ist es, wenn eine solche Frau Mutter wird? Ihr Mann hatte da seine Bedenken – und ist nun begeistert, wie seine Frau ihre Rolle als Mutter lebt. Für ihn ist sie die tollste Mutter, die er sich für sein Kind vorstellen kann.

Als meine Frau und ich uns kennenlernten waren Kinder kein Thema für uns. Damals trennte sie sich gerade von ihrem damaligen Mann und wir wussten nicht, ob das mit uns auf Dauer klappen würde. Mit einer gewissen Befremdung registrierte sie, mit welcher Begeisterung ich mit den Kindern meiner Freunde spielte. Würde ich Nachwuchs haben wollen – und wenn ja, wann? Sie selbst hatte nie einen „Draht“ zu Kindern und konnte sich auch nicht vorstellen, Mutter zu werden.
 

 

Der Kinderwunsch entwickelte sich erst langsam

Nach einigen Jahren Beziehung setzte ein Umdenken bei meiner Partnerin ein. Durch einige Verluste von geliebten Menschen begriff sie, wie wichtig ihr Familie eigentlich ist und der Wunsch auf ein eigenes Kind reifte. Bis es dann bei uns mit der Schwangerschaft klappte ging allerings noch einiges an Zeit ins Land.

Wir freuten uns sehr auf das Baby, aber ich fragte mich auch, wie meine Frau als Mutter sein würde.  Wie würde sie das Kind annehmen? Würde es Probleme geben? Ich rechnete mit Vielem – und dann kam es ganz anders. Unsere Tochter ist nun knapp ein Jahr alt und ich hätte mir keine Gedanken machen müssen. Gar keine.
 

Wie würde meine Frau als Mutter sein? Ich rechnete mit Vielem

Meine Frau trank während der Schwangerschaft konsequent keinen Alkohol und auch andere Drogen oder gar Schmerzmittel waren tabu. Noch immer trinkt sie keinen Tropfen Alkohol – ihre Abstinenz dauert nun schon 20 Monate. Dafür hat sie meinen Respekt.

Sie hatte in der Schwangerschaft einige Beschwerden, aber beklagt hat sie sich nicht. Die Geburt lief recht glatt – meine beiden Mädels haben das toll gemacht. Beide waren sie sehr tapfer.

Was mich völlig fasziniert hat war, wie nach der Geburt bei meiner Frau der Mutterinstinkt einsetzte. Als ich sie kennenlernte war sie die erste Frau in meinem Leben, die nicht wie selbstverständlich wusste, wie man ein Baby hält. Dies kam nun wie von alleine, als sie unsere Tochter in den Armen wiegte. Sie ging von Anfang mit einer unglaublichen Zärtlichkeit mit der Kleinen um und hatte eine Geduld mit ihr, die ich zuvor bei ihr nie gesehen habe.
 

Wie meine Frau mit unserer Tochter umgeht begeistert mich immer wieder von Neuem

Meine Frau hat mich überrascht – nein, eher begeistert. Ich bewundere sie für die Ruhe mit der sie die Monate erduldet hat, in denen sie maximal drei Stunden am Stück schlafen konnte. Dafür, dass sie für unsere Tochter nun 11 Monate als wandelnde Milchbar fungiert hat - und dabei neben Alkohol und Medikamenten auch auf viel, viel Schlaf verzichtet hat. Ich danke ihr dafür, dass sie in den meisten Fällen Geduld bewiesen hat, wenn die Wohnung nicht so sauber war, wie sie es gerne hätte. Ich finde es toll, dass sie mindestens ein Dutzend Baby-Bücher gelesen hat und vor jedem Arztbesuch ganz genau weiß, was auf uns zukommt. Dass sie sich so mit den Ernährungsbedürfnissen von Babys vertraut gemacht hat, dass sie den Brei fast immer selbst herstellt – natürlich ganz gesund, aber auch nicht weniger schmackhaft als die Gläschen.

 

Wenn ich die beiden miteinander sehe hatte ich mehr als einmal Tränen in den Augen

Mehr als alles andere berührt mich jedoch, wie meine Frau mit der Kleinen umgeht. Wie sie mit ihr mit Begeisterung spielt, wie sie zu Tränen gerührt ist, wenn unsere Tochter etwas Neues gelernt hat, wie liebevoll und geduldig sie mit ihr ist und nicht zuletzt, wie es meiner früher so kontrollierten Frau nichts ausmacht, sich für unsere Kleine zum Affen zu machen, wenn sie diese so zum Essen bekommt oder auch nur zum Lächeln. Ich sehe den beiden so gerne zu – und hatte dabei mehr als einmal die Tränen in den Augen.

Dann weiß ich – sie ist die beste Mama, die ich mir für mein Kind vorstellen kann.

Ich liebe Dich dafür, Schatz!