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Eifersüchtig aufs Kind der Anderen – wenn die neue Partnerin nicht klarkommt

Je älter wir werden, umso mehr Lebensgeschichte begleitet uns. Geht man eine neue Partnerschaft ein, muss der andere – und auch man selbst – mit den Spuren des bisherigen Lebens zurechtkommen. Besonders kompliziert wird es, wenn die neue Partnerin nicht mit dem Kind aus einer früheren Ehe oder Beziehung zurechtkommt.

Wo ein Kind mit im Spiel ist, gibt es wenig Diskussionsbedarf, denn ein Mann sollte immer zuerst Vater und dann Partner sein, vor allem dann, wenn das Kind aus einer früheren Beziehung stammt. Nicht jede Frau verkraftet diese Situation - nicht zuletzt deswegen, weil fast immer auch die Ex mit im Spiel ist. Alle müssen mitmachen, um diese schwierige Konstellation in den Griff zu kriegen.

 

Eifersüchtig aufs Kind – Wann Eifersucht entsteht

Eifersucht ist ein ausgesprochen unschönes Gefühl, das sich wie ein Parasit im Kopf festsetzt und logisches Denken ausschaltet. Wer eifersüchtig ist, kann Situationen nicht mehr sachlich beurteilen und sieht schließlich in jeder Handlung einen Grund, sich zurückgesetzt und ungeliebt zu fühlen. Ihren Ursprung hat die Eifersucht gar nicht mal so selten durch Erfahrungen, die die Partnerin in der eigenen Kindheit gemacht hat. Ist das der Fall, dann können Sie – und auch Ihr Kind – es kaum richtig machen. Denn egal was Sie tun, Ihre Partnerin wird eifersüchtig sein. In anderen Fällen, wenn es also Ihr Verhalten ist, das echten Grund zur Eifersucht gibt, können vielleicht schon kleinere Veränderungen die Situation entschärfen.

Eifersucht entsteht, wenn man sich nicht gesehen, zurückgesetzt oder nicht geliebt fühlt. Das ist schnell passiert, wenn eine Frau mit ansieht, wie sie plötzlich scheinbar „Luft“ wird, wenn das Kind des Partners da ist. Sie denken „Was für ein Quatsch?“ Ist es in den meisten Fällen auch, trotz allem lässt sich das Problem auf Dauer nicht wegleugnen oder ignorieren. Der erste Rat, um die Situation zu entschärfen lautet also: Nehmen Sie die Gefühle Ihrer Partnerin auf alle Fälle ernst.

 

Eifersucht aufs Kind muss ernst genommen werden

Wenn Ihre Partnerin Eifersucht aufs Kind signalisiert, egal ob verbal oder durch ihr Verhalten, ist schnelles Reagieren angesagt. Sprechen Sie sie darauf an, was sie stört. Je länger Sie der Situation nämlich freien Lauf lassen, umso mehr verschärft sich das Problem - und das ist schlecht für Ihre Beziehung und auch für Ihr Kind. Wenn Ihnen die Vorwürfe auch noch so aus der Luft gegriffen erscheinen, vergessen Sie nicht, Sie wollen die Beziehung behalten. Ernst nehmen heißt in dieser Situation übrigens auch, die Partnerin nicht mit logischen Argumenten und Gegenbeispielen zu widerlegen – das hat bei emotionalen Problemen noch nie wirklich geholfen. Lassen Sie sie reden und versuchen Sie zu unterscheiden, welche Ihrer Argumente zutreffen könnten und welche für Sie ganz und gar nicht nachvollziehbar sind. Berücksichtigen Sie, dass gerade Ihre Partnerin ein Problem hat und nicht Sie. Das hilft, nicht selber emotional zu werden und sich irgendwie bevormundet oder angegriffen zu fühlen.

 

Gründe für die Eifersucht aufs Kind von der Expartnerin

Häufig ist gar nicht das Kind an sich das Ziel der Eifersucht, sondern vielmehr die Exfrau, die durch die Anwesenheit des Kindes irgendwie immer mit dabei ist – so fühlt das zumindest Ihre Partnerin. Damit muss sie ganz klar leben, für diese Situation gibt es keinen gangbaren Ausweg. Andere Verhaltensweisen, die Ihre jetzige Beziehung auf die Palme bringen können, können Sie aber eventuell entschärfen:

 

  • Wenn Ihr Kind bei Ihnen ist, schläft es regelmäßig bei Ihnen im Bett und zwar zwischen Ihnen und Ihrer Partnerin? Vielleicht ist es machbar, das Kind ans eigene Bett zu gewöhnen, wenn es nicht allzu klein ist, sollte das funktionieren.
  • Ihr Kind drängelt sich ständig dazwischen, wenn Sie und Ihre Partnerin kuscheln oder sich küssen? Versuchen Sie entweder das Kind mit einzubeziehen, indem es einfach mitkuschelt, ohne dass Ihre Partnerin weggeschoben wird. Größere Kinder können auch mal kurz warten, bis sie sich voneinander gelöst haben.
  • Ihre Partnerin fühlt sich nicht gesehen, wenn das Kind mit dabei ist? Prüfen Sie für sich, ob das wirklich so ist und bemühen Sie sich, Ihre Aufmerksamkeit gleichmäßiger auf beide zu verteilen.

 

Äpfel und Birnen lassen sich nicht vergleichen

Die Liebe zum eigenen Kind ist etwas ganz anderes als die Liebe zu einer Frau. Das lässt sich nicht vergleichen und nicht gegeneinander aufrechnen. Ertragen Sie es, dass Ihre Partnerin eifersüchtig aufs Kind Ihrer Ex ist? Diese Frage sollten Sie sich an irgendeinem Punkt einmal ehrlich beantworten. Wenn alles Verständnis und die Änderung von Regeln und Verhaltensweisen Ihrerseits nicht ausreichen, um Ihre Partnerin zufriedenzustellen und die Situation für alle (vor allem auch für Ihr Kind!) immer belastender wird, sind Entscheidungen gefragt. Vielleicht liegt die Lösung darin, dass Ihre Partnerin nicht mit dabei ist, wenn Ihr Kind Sie besucht, vielleicht muss aber auch eine endgültige Trennung in Erwägung gezogen werden.