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Das Familienauto – was ist wichtig, worauf muss ich achten? Wo bleibt der Spaß?

Je näher der Geburtstermin rückt, umso mehr Gedanken machen sich werdende Väter über das ideale Familienauto. Muss ein Kinderwagen stehend in den Kofferraum passen? Ist das Isofix Befestigungssystem für Kindersitze empfehlenswert? Muss es ein Van werden oder genügt ein Kombi?

Beifahrer-Airbag: Deaktivierung ist Pflicht, wenn Babys vorne sitzen sollen!

In aller Regel werden Ihre Partnerin oder Sie Ihr Kind neben sich auf dem Beifahrersitz haben wollen, um es während der Fahrt beruhigen zu können. Das gilt insbesondere dann, wenn ein Elternteil alleine mit dem Baby unterwegs ist. Das Montieren der Babyschale auf dem Beifahrersitz ist nur zulässig, wenn der Beifahrer-Airbag deaktiviert ist!

Viele Fahrzeuge bieten die Möglichkeit, den Beifahrerairbag durch einen mit dem Fahrzeugschlüssel zu bedienenden Schalter zu deaktivieren.

Bei älteren Fahrzeugen kann aber auch ein Aufenthalt in der Werkstatt erforderlich sein, um den Airbag zu deaktivieren. Eine Rechnung von mehreren hundert Euro ist hier keine Seltenheit, und das Reaktivieren des Airbags bringt nochmals die gleichen Kosten mit sich.

Achten Sie deshalb darauf, ob Ihr Wunschauto die Möglichkeit bietet, den Beifahrerairbag einfach zu deaktivieren.

 

Kofferraum

Nach der Geburt sind häufige Besuche beim Kinderarzt angesagt, seien es Vorsorge-Untersuchungen, Behandlung der Neugeborenen-Akne oder der erste Schnupfen. Denken Sie daran, dass diese Arzttermine tagsüber stattfinden und Ihre Partnerin in der Regel alleine ist. Die ohnehin schon schwere Babyschale mit einem vor Aufregung schreiendem Baby auf einem engen Parkplatz aus dem Auto zu hieven und dann auch versuchen zu müssen, den völlig verkanteten Kinderwagen aus dem Kofferraum zu bekommen, kann zur Nervenprobe werden.

Problemlos geht das in der Regel bei Kombis oder natürlich bei Fahrzeugen mit Hochdachkofferraum. Bei letzteren passen Kinderwagen sogar problemlos hinein, ohne sie zusammenklappen zu müssen - ein riesiger Vorteil, solange Sie auf einen Kinderwagen angewiesen sind. Optisch ist diese Fahrzeugkategorie natürlich nicht jedermanns Sache.

Ein großer Kofferraum hat ausserdem den Vorteil, daß Ihr Kind darin gewickelt werden kann. Stellen Sie sich vor: Sie sind am Wochenende im strömenden Regen auf der Autobahn unterwegs, um Ihre Eltern zu besuchen. Plötzlich schlägt Murphy's Law gnadenlos zu: Junior meldet lautstark, dass die Windel jetzt unerträglich voll ist und dass dieser Zustand keine einzige Minute länger auszuhalten ist. Natürlich ist die nächste Raststätte noch 25 km entfernt.

Ein Van mit entsprechend großem Kofferraum bietet hier einen unschätzbaren Vorteil. Sie fahren den nächsten Parkplatz an, befreien Junior aus seinem Kindersitz und legen ihn in den Kofferraum. Die hohe Klappe des Vans schützt Sie vor dem Regen.

Im Kofferraum gewickelt zu werden - das macht allen Kindern Spaß. So schnell trocknen selten Tränen und weichen der Begeisterung über die neue und spannende Situation. Und Sie bleiben trocken und gelassen.

 

Innenraum

Sehen Sie sich den Platz im Innenraum ganz genau an. Wenn der Fahrersitz in einem für Sie bequemen Entfernung zum Lenkrad eingerastet ist, muss auf dem Rücksitz dahinter noch mindestens so viel Platz sein, dass ein Erwachsender auch eine längere Strecke relativ bequem mitfahren kann.
Nur dann ist auch für Ihr Kind ausreichend Platz, wenn es im Alter von zwei oder drei Jahren im Kindersitz hinter Ihnen mitfährt.

Lederausstattung ist durchaus sinnvoll, wenn es nicht gerade helles Nappaleder sein muss. Hier ist es ist viel einfacher, die hinteren Sitze von den Erdbrocken an den Stiefeln Ihres Kindes nach einem herzhaften Sprung in eine Matschpfütze neben dem Gehweg zu befreien, als bei einem Stoffbezug. Auch Saft- und Teeflecken und die Reste des Lutschers, den Ihr Kind in der Pizzeria nach dem Essen vom Kellner bekommen hat, lassen sich vom Leder problemlos wegwischen. Angst vor Rissen im Leder ist unbegründet: Es ist unglaublich, welche mechanischen Belastungen Fahrzeugsitze aus Leder wegstecken, ohne den geringsten Schaden zu nehmen.

Ein Isofix-Befestigungssystem bietet eine besonders einfache Möglichkeit, Kindersitze im Fahrzeug zu befestigen. Typische Fehler bei der Gurtführung werden vermieden und der Kindersitz wird fest an der Karosserie des Fahrzeugs arretiert. Kindersitze mit dem Isofix Befestigungssystem schneiden bei Crashtests in der Regel besser ab, als die selben Sitze mit herkömmlicher Gurtbefestigung. Bei vielen Fahrzeugen kann dieses System relativ einfach und für wenige hundert Euro nachgerüstet werden. Fragen Sie im Zweifel bei einem Vertragshändler nach, welche Kosten für eine Nachrüstung anfallen.

Bei sommerlichen Temperaturen sorgt eine Klimaanlage gerade bei längeren Fahrten bei Eltern und Kindern für eine entspannte Fahrt. Gönnen Sie Ihren Kindern und sich diesen kleinen Luxus, achten Sie aber darauf, die Innenraumtemperatur maßvoll herunterzuregeln. Nicht nur Kinder erkälten sich durch eine zu kalt eingestellte Klimaanlage sehr schnell.  

 

Fahrspaß

Gerade bei der Fahrt in den Urlaub ist der Wagen meistens voll beladen. Fahrzeuge mit höherem Luftwiderstand, wie Vans oder großen Kombis, kommen mit niedrigerer Motorleistung sehr schnell an ihre Grenzen. Verbrauch und Verschleiß steigen dann massiv an.

Wählen Sie lieber eine üppigere Motorisierung. Nichts ist frustrierender, als auf der Fahrt in den Urlaub über Bergpässe hinter den Lastwägen hinterherkriechen zu müssen. Wenn Sie als Fahrer genervt sind, überträgt sich Ihre Laune sehr schnell auf die mitfahrenden Kinder und natürlich auf Ihre Partnerin.

Häufig sind die stärker motorisierten Fahrzeuge sogar günstiger in der Kfz-Versicherung eingestuft als die vergleichbaren Fahrzeuge mit niedrigster Motorisierung.

Mit ausreichend Platz und ein paar PS mehr können Sie auch mit einen Familienauto Fahrspaß erleben, sei es morgens zum Bäcker oder auf der großen Fahrt in den Urlaub.