Man könnte sich von früh bis spät Sorgen um die Kleinsten machen und ebenso, wenn sie größer sind und langsam flügge werden. Gründe gibt es genug, denn auf die zarten Wesen lauern viele potentielle Gefahren. Hilfreich ist das allerdings nicht, weder fürs Kind noch für die Eltern.
Sorge Dich nicht, sondern genieße – Entspannt leben mit Kind
Eltern, die sich viele Sorgen um ihr Kind machen, machen nicht nur sich, sondern auch ihrem Kind das Leben schwer. Denn der Nachwuchs will experimentieren, Fehler, schöne und auch doofe Erfahrungen machen. Überfürsorgliche Eltern nehmen ihm diese Möglichkeiten und blockieren damit ein wichtiges Lernpotenzial. Gegen Sorgen ist man machtlos, meinen Sie? Ganz im Gegenteil! Es gibt verschiedene bewährte Wege, um raus aus der Sorgenfalle zu kommen.
Sagen Sie ja zu Ihren Sorgen!
Wie bei jeder Gedankenschleife ist deren Akzeptanz der erste Schritt, um das Thema in den Griff zu bekommen. Gestehen Sie sich ein, dass Sie ein besorgter Elternteil sind. Werden unerwünschte Gedanken unterdrückt, dann erhalten sie viel Kraft und Macht und die Sorgen, noch mehr aber die ängstlichen Gefühle, werden deutlich stärker. Das heißt nun nicht, dass Sie Ihren Gedanken ungehemmt freien Lauf lassen sollen. Fakt ist lediglich, dass deren Akzeptanz dazu führt, dass die Angst nachlässt und Sie klarer denken können.
Sagen Sie Stopp zur Gedankenspirale!
Fängt man einmal an, in das Gedankenkarrussell einzusteigen, kann das zu einer Endlosschleife führen, aus der das Aussteigen schwer fällt. Beginnen Sie, sich zu sorgen, gestehen Sie sich eine „Sorgenzeit“ zu. Setzen Sie dabei ein klares Zeitlimit, zum Beispiel mit einem Wecker. In der Sorgenzeit ist es erlaubt, alle Szenarien durchzuspielen und mit dem Schlimmsten zu rechnen. Ist die Zeit vorbei, dann hilft ein laut ausgesprochenes „Stopp!“ dabei, die Gedanken anzuhalten. Nutzen Sie diesen Moment, um sich mit einem anderen Thema zu beschäftigen. Das erfordert etwas Disziplin, führt aber mit einiger Übung immer schneller und leichter zum Erfolg.
Denken Sie positiv – Aber richtig!
Positives Denken kann mitunter genau das Gegenteil bewirken und richtig krank machen. Anstatt negative Gedanken zu verdrängen und sie durch künstliche positive zu ersetzen, sollten Sie Ihren Umgang mit den Sorgen selbst verändern und sich um mehr Distanz bemühen. Das erlaubt Ihnen, von einer Beobachterposition aus Ihre Gedanken mit der Realität zu vergleichen und einen klaren Standpunkt zu finden. Ebenfalls wirksam ist das Prinzip des „Reframings“. Dabei formulieren Sie Ihre negativen Gedanken positiv um: Wenn Ihr Kleinkind auf eine Leiter klettert, machen Sie sich klar, dass es dabei eine wichtige Übung in Sachen Motorik und Koordination absolviert und gleich stolz von oben herabschauen wird. Der Erfolg stärkt sein Selbstvertrauen und macht es stärker für die Anforderungen des Lebens.
Schreiben Sie sich die Sorgen von der Seele!
Eine wirksame Möglichkeit, Sorgen zumindest für den Moment beiseite zu legen ist es, sie aufzuschreiben. Testergebnisse haben gezeigt, dass das Aufschreiben von Ängsten und Sorgen für einen klaren Kopf sorgt. Sie müssen die Gedanken dann nicht mehr den ganzen Tag mit sich herumtragen. Schreiben Sie die Sorgen regelmäßig auf, werden Sie mit der Zeit ein Muster erkennen und können darüber nachdenken, warum gerade bestimmte Gedanken so häufig auftreten und Ihnen so große Angst machen.
Den Weg aus der Sorgenfalle können Sie nur aus eigener Kraft gehen. Es hilft wenig, Ihr Kind überzubehüten, denn Ihr Gehirn wird wieder neue Geschichten erfinden und neue Sorgen hervorkramen. Machen Sie sich immer auch klar, dass Sie mit einer Veränderung Ihrer Gedanken und Ihres Umgangs mit sorgenvollen Gedanken sich und Ihrem Kind gleichermaßen einen großen Gefallen tun.