Welchen Namen soll der Nachwuchs bekommen? Diese Frage will wohlüberlegt sein. Hitlisten von Vornamen können als Inspiration dienen; doch nicht alle Namen sind erlaubt.

Das waren die beliebtesten Vornamen 2020

Die Suche nach dem Namen für den Nachwuchs ist keine leichte Aufgabe. Schwer wiegt die Verantwortung, einem neuen Erdenbürger einen Namen zu geben, den dieses Wesen bis an Ende seines Lebens tragen wird...

Mitsprechen können Babys im Bauch der Mama noch nicht und auch wenn sie erst auf der Welt sind, versuchen sie „Baby an Eltern“-Signale vornehmlich für die Kommunikation mit den Eltern zu nutzen. Ob der Name zum Kind passt, zeigt sich ohnehin erst im Laufe des Lebens. Namensinspirationen gibt es zuhauf. Eine große Rolle auf der Suche nach dem Namen fürs Baby spielen beispielsweise die beliebtesten Vornamen. Und auch wenn der Name des Nachwuchses nicht explizit auf der Checkliste zur Geburt zu finden ist, so sollten Eltern sich doch zur Geburt klar darüber sein, wie der Nachwuchs heißen soll.

 

Diese Vornamen waren im Jahr 2020 am beliebtesten

Unter Babelli.de gibt es eine Hitliste, die die beliebtesten 200 Mädchen- und Jungenvornamen des Jahres 2020 zeigt. Hier findet ihr die Top 10 Vornamen:

Top 10 Mädchennamen:
1) Mia (+3)
2) Emilia (-1)
3) Sofia / Sophia (+2)
4) Hannah / Hanna (-1)
5) Emma (-3)
6) Lina
7) Mila
8) Lea / Leah
9) Marie (+1)
10) Ella (-1)

Top 10 Jungennamen: 
1) Leon (+1)
2) Ben (-1)
3) Noah (+4)
4) Finn / Fynn
5) Paul (-2)
6) Elias (+3)
7) Felix (+1)
8) Luis / Louis (-2)
9) Henry / Henri (+1)
10) Luca / Luka (+2)
 
Wie diese Hitliste zustande kam? Berücksichtigt hat das Team von Babelli die Erstnamen der Kinder, die zwischen dem 1. Januar 2020 und dem 1. Dezember 2020 auf die Welt gekommen sind. Damit fußt die Hitliste auf 81.312 Geburtsmeldungen in Deutschland. Das sind jedoch mitnichten die Namen aller Kinder, die in Deutschland auf die Welt gekommen sind, sondern die Namen, die recherchiert werden konnten. Ein offizielles Namensregister gibt es nämlich nicht. Als Recherchequelle dienten dem Babelli-Team Babygalerien, Statistiken von Standesämtern und Geburtshäusern, die ihre Neugeborenen namentlich veröffentlichten. Die Anzahl der Namen, die für die Hitliste 2020 ausgewertet werden konnten, waren deutlich geringer als die Anzahl der Namen in den Vorjahren. Im Jahr 2017 konnten 183.486 Namensmeldungen ausgewertet werden, im Jahr 2018 waren es 179.321 und im Jahr 2019 waren es 186.519 Namensmeldungen. Den Grund für die deutlich geringere Anzahl an Vornamensmeldungen sieht das Babelli-Team in der Corona-Krise.

 

schwangere Frau
Abbildung 2: Wer sich überraschen lassen möchte, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird, der muss zwei Namen auswählen. Die Idee, überwältigt von der Geburt noch im Kreißsaal einen Namen auswählen zu können, funktioniert nur selten.

 

Weitere Hitlisten stehen als Inspiration zur Verfügung

Die Vornamensfahnder von Babelli haben sich nicht nur aufgemacht, um die in Deutschland beliebtesten Vornamen herauszufinden. Sie konnten aufgrund geschickter Recherchen auch andere Hitlisten erstellen.

  • Auf der Hitliste der seltensten und ausgefallensten Jungennamen lassen sich beispielsweise diese Namen finden: Adiam, Agon, Aramis, Balian, Dorian, Emre, Florin, Leolas, Luan, Ilian, Jovin, Kiran, Nelio, Nino, Norik, Olias, Silas, Uno, Vito, Wido und Xander.

 

  • Auf der Hitliste der seltensten und ausgefallensten Mädchennamen lassen sich beispielsweise diese Namen finden: Anouk, Ayla, Birge, Elara, Elodie, Enja, Imma, Jona, Lani, Leandra, Levke, Liora, Lunita, Malea, Moja, Nayla, Nuria, Ona, Oriana, Philia, Sanja, Solea, Suri, Talia und Virve.

 

  • Auf der Hitliste der beliebtesten biblischen Jungennamen lassen sich beispielsweise diese Namen finden: Aaron, Abel, Adam, Andreas, Benjamin/Ben, Christian, Daniel, David, Elias, Emanuel/Manuel, Gabriel, Isaak, Jakob, Joel, Joahnnes/Hannes/Jan, Jonathan, Jonah/Jona, Jonas, Joschua, Josua, Levi, Luka/Luca, Lukas/Lucas, Markus/Marcus, Matthias, Michael, Nathan/Nathaniel, Noah, Paul, Philip, Rafael, Ruben, Salomo/Salomon, Samuel, Saulus, Silas, Simon, Thomas, Tim, Timon, Timotheus, Tobias und Zacharias.

 

  • Auf der Hitliste der beliebtesten biblischen Jungennamen lassen sich beispielsweise diese Namen finden: Abigail, Ada/Adina, Anna, Damaris, Daniela, Deborah, Delila, Elisabeth, Esther/Ester, Eva, Joelle, Johanna/Hanna, Judith/Judit, Leah/Lea, Lydia, Magdalena, Maria, Martha, Miriam/Mirjam, Noemi, Rahel/Rachel, Rebecca/Rebekka, Ruth, Sara/Sarah, Susanne, Tabea/Tabitha und Yael/Jael.

 

Schwanger am Strand
Abbildung 3: Experten warnen: Zu exotisch sollte der Namen nicht sein. Den Nachwuchs nach dem Strand zu benennen, an dem er gezeugt wurde oder nach dem Held in der Lieblingsserie, kann den Nachwuchs später in Erklärungsnot bringen.

 

Inspiration ist gut – doch was ist erlaubt?

Wer sich aus der Hitliste der beliebtesten Vornamen „bedient“, um seinem eigenen Nachwuchs einen Namen zu geben, der wird sich nur selten die Frage stellen müssen, ob der Name überhaupt „erlaubt“ ist. Ulrich Winterfeld, ein Psychologe aus Dresden, warnt im Interview mit Welt.de die Eltern davor, allzu kryptische oder außergewöhnliche Namen zu wählen. Kinder mit exotischen Namen haben es im Leben deutlich schwerer, heißt es. Das hat mitunter auch etwas mit den Assoziationen der Gesellschaft mit einem Namen zu tun. Chantal oder Kevin stammen – so das Bauchgefühl vieler – eher aus sozial schwächeren Familien, während Maximilian und Katharina tendenziell eher aus gebildeten Familien stammen. Studien hätten zudem ergeben, dass sich die Notengebung in den Schulen an den Vornamen ausrichte und dass auch bestimmte „normale“ Namen – wie etwa Sabine und Dirk – häufig in der Führungsriege anzutreffen sind.

Allerdings weist das Team der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) auch auf eine ganze Reihe an ungewöhnlichen Namen hin. Einige seien angelehnt an die griechische Mythologie, wie etwa Apollo, Poseidon oder Adonis. Auch Terence-Spencer, Jamy-Oliver und Bombastus sowie Fatlinde, Swandhilda und Degenhard gehören eher in die Kategorie der seltenen Namen. Beliebt seien hingegen Namen von Orten und Gewässern von Florida, London, Amsterdam und Jena bis zu Argentinia, Bethlehem, Ljubljana, Main und Kurdistan. Die Namen, die im Jahr 2019 abgelehnt wurden, sind unter gfds.de nachzulesen. Darunter fallen Lucifer, Westend, Pinocchio, Wildchild, vom Meer, Shaggy, Batman, Mickilauda, Bandito, Ferrari, Chaotica, Urmel, Eisenstein, Ohlove, Knirpsi, TJ, Großherzog, König, Graf, Kaiser, Popcorn und Peanut.

 

 

Abbildung 1: pixabay.com © 3907349 (CC0 Public Domain) 
Abbildung 2: pixabay.com © mvorocha (CC0 Public Domain) 
Abbildung 3: pixabay.com © ensaioswallacy (CC0 Public Domain) 

 

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