Neugeborene sind zu 100 Prozent darauf angewiesen, dass sie von einer oder mehreren erwachsenen Personen versorgt werden. Und auch in den weiteren Lebensjahren sind Bezugspersonen überlebenswichtig. Zum einen für die Erfüllung der körperlichen Bedürfnisse, zum anderen aber auch als Vorbild und emotionaler Anker.

Scheidungen und Trennungen sind heutzutage an der Tagesordnung. Kein Kindergarten, in dem Eltern sich nicht trennen, kein Freundeskreis, in dem Scheidung nicht schon Thema war oder ist. Die Kinder leiden immer mit, das lässt sich nicht ändern. Wie tief sich die Spuren in der Seele eingraben, hängt allerdings in hohem Maße von den Eltern ab.

Väter haben ebenso wie Mütter einen großen Einfluss darauf, wie Kinder sich entwickeln. Fehlt der Vater als männliche Bezugsperson, dann fehlt auch ein wichtiger Orientierungspunkt – gerade auch für Mädchen. Eine Studie hat ergeben, dass deren Pubertät früher beginnt. Warum das so ist, weiß man allerdings noch nicht.

In der Anthropologie gilt es heute als gesicherte Erkenntnis, dass Kinder Vater und Mutter für eine gesunde Entwicklung benötigen. Die Realität sieht allerdings anders aus: In ca. 20 % der Familien fehlt der Vater, Tendenz steigen. Das hat insbesondere für Jungs gravierende Auswirkungen.

Trennt sich ein Paar und sind Kinder vorhanden, dann ist es nicht möglich, sich einfach für immer Lebewohl zu sagen. Die Elternbeziehung bleibt lebenslang bestehen. Damit aus dem sich trennenden Ehepaar ein funktionierendes Elternteam werden kann, müssen schwelende Konflikte möglichst gut geklärt werden. Die Mediation kann hier die entscheidenden Weichen stellen.

Wenn in einer Beziehung nichts mehr geht, wird es irgendwann Zeit, Fakten zu schaffen. Ist eine Trennung unausweichlich betrifft das nicht nur das Paar selbst, sondern in hohem Maße auch die Kinder. Fair - auch für die Kinder - so sollte das Ende einer Beziehung geregelt werden, damit die Schäden für alle Beteiligten so gering wie möglich bleiben.

Dass eine Scheidung nicht billig ist, ist allgemein bekannt. Zumindest ist es möglich, die voraussichtlichen Kosten halbwegs im Voraus zu beziffern. In manchen Fällen kann man sogar zum Nulltarif geschieden werden.

In einer bestehenden Beziehung sieht man sein Kind fast jeden Tag. Die Abläufe des Alltags bestimmen das Leben, familieninterne Rituale gehören ebenso dazu wie Freizeitbeschäftigungen oder Hilfe bei den Hausaufgaben. Nach der Trennung verändert sich das alles gravierend. Wie wird man aus einem guten Vater ein guter Wochenendvater?

Die schönste und besinnliche Zeit des Jahres kann sich zu einer echten Qual entwickeln. War das Weihnachtsfest früher, als die Familie noch zusammen und intakt war, etwas Wunderschönes, gilt das für geschiedene Väter meistens nicht. Im besten Fall findet sich mit der Ex-Partnerin noch ein Weg, ein schönes Weihnachtsfest zu gestalten. Im schlimmsten Fall sitzt man als Vater allein zuhause. Eine mehr als deprimierende Vorstellung.

Jede Beziehung ist einzigartig, mit Höhepunkten, Tiefpunkten, mit Ecken und Kanten, Launen und Eigenarten. Doch nicht jede Beziehung überlebt. Selbst wenn man sich ewige Treue und Liebe geschworen hat, kann die letzte Konsequenz sein, dass es in einer Ehe nicht gelingt, alle Krisen zu überstehen, alle Charaktereigenschaften des Partners anzunehmen. Wenn die Scheidung unausweichlich ist, kommt es darauf an, das Leben neu aufzubauen. Das ist nicht leicht. Aber es kann funktionieren.

Die meisten Betroffenen sind nach einer Trennung emotional stark belastet und müssen sich dann auch noch mit allerlei Rechtsfragen rund um Unterhalt, Sorgerecht und Vermögen auseinandersetzen. Nicht vergessen sollte man bei alledem aber auch die Steuerfragen, denn diese können sehr weitreichende finanzielle Folgen haben.

Wenn Eltern sich trennen, dann steht eine Frage ganz vorne: Wo wird unser Kind in Zukunft leben? Die Regel ist, dass ein Elternteil die Hauptfürsorge übernimmt, der andere sieht sein Kind dann nur noch zu bestimmten Zeiten. Doch es geht auch anders! Lesen Sie mehr zum Doppelresidenzmodell, das inzwischen durch zahlreiche Gerichtsentscheide gestärkt wurde.

Eine Scheidung ist nie schön. Vieles, das in der Vergangenheit bereits an der Beziehung nagte, kommt oft noch einmal viel drastischer auf den Tisch. Der Schmerz zweier verletzter Partner kann dazu führen, dass es während der Scheidung noch einmal „richtig zur Sache geht“. Wenn die Ehe Kinder hervorgebracht hat, wird es noch schwieriger, denn sie leiden mit. Umso wichtiger ist die Zeit nach der Trennung. Zeit, die vielfach nur am Wochenende miteinander verbracht wird.

Wenn ein Elternteil stirbt oder sich nach einer Trennung gänzlich aus der Familie verabschiedet, dann fehlt Kindern ein wichtiger Halt im Leben, ganz gleich, ob es sich um Vater oder Mutter handelt. Die Auswirkungen sind fatal, denn Kinder brauchen Vorbilder aus beiden Geschlechtern.

Einschneidende Erlebnisse im Leben hinterlassen Spuren und prägen das weitere Leben - das gilt für unsere Kinder im besonderen Maße. Eine Trennung der Eltern ist so ein Erlebnis und für Kinder schmerzhaft und mit Verlustgefühlen verbunden. Allerdings muss diese große Veränderung keine Narben und auch keine Traumata hinterlassen.