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Mathe, Deutsch, Chemie – so machen Eltern Lust aufs Lernen

Kennen Sie das? Ihr Kind ist eine echte Leuchte in Mathe und Physik, in Deutsch und Englisch dagegen gehen die Noten immer mehr in den Keller? Nur die wenigsten Kinder sind in allen Bereichen gleichmäßig begabt, umso wichtiger ist es, sie dort, wo Schwächen zu sehen sind, besonders zu fördern.

Es ist oft ein Teufelskreis: Ihr Kind ist in bestimmten Fächern einfach nicht so schnell aufnahmefähig, braucht länger, um den Stoff zu lernen. Dadurch sind die Zensuren schlechter, Lehrer und Eltern sind unzufrieden, die Lust, sich gerade mit diesem Wissensfeld zu beschäftigen, wird immer geringer – und das zeigt sich natürlich auf dem Zeugnis in Form von schlechten Zensuren. Sie können Ihrem Kind allerdings helfen, diese „Schwächen“ gar nicht erst entstehen zu lassen.

 

Hilfestellung von Anfang an

Oft wird schon in der Vorschulzeit ersichtlich, wo die Stärken und Schwächen eines Kindes liegen. Das eine kann mit fünf schon lesen und die ersten Wörter schreiben, rechnen dagegen, interessiert es überhaupt nicht. Andere Kinder hantieren von klein auf mit Zahlen als wären sie schon immer damit vertraut, sie interessieren sich für physikalische und chemische Vorgänge. Warum es diese einseitigen Begabungen gibt, ist gar nicht so genau zu erklären, sie bilden sich meist aus den Talenten der Kinder, aber auch aus den Einwirkungen von außen, also von der Motivation durch die Lehrer und Eltern und von den Anregungen, die ein Kind bekommt. Stellen Sie fest, dass Ihr Kind sich für bestimmte Themengebiete so gar nicht interessiert oder Schwächen zeigt ( eine Lese-Rechtschreib- oder Rechenschwäche ist hier allerdings nicht gemeint), dann sollten Sie so früh wie möglich gerade diese Bereiche fördern. Wichtig ist, spielerisch und mit Spaß an die Sache heranzugehen und dem Kind Lust darauf zu machen, zu lesen, zu rechnen, zu forschen – was eben auch immer seine Schwäche darstellt.

Vorsicht Noten

Das Zeugnis ist für die Eltern ein Anhaltspunkt, welche Leistung ein Kind in welchem Fach erzielt. Sicher sind schlechte Noten ein Hinweis darauf, wo gefördert werden muss, allerdings sollten Sie nicht gleich davon ausgehen, dass Ihr Kind dort schwach oder wenig begabt ist. Manchmal ist sogar genau das Gegenteil der Fall und Ihr Kind ist einfach unterfordert. Oft sind auch die Lehrer das „Problem“, manchmal liegt eine schlechte Zensur auch im Lernprofil des Kindes begründet. Denn gerade in der Grundschule ist bei manchen Kindern einfach gerade „etwas anderes dran“, das heißt, es ist mit etwas anderem – einem Schulfach oder auch der persönlichen Entwicklung – gerade so beschäftigt, dass keine Kapazitäten mehr vorhanden sind für komplizierte Rechenaufgaben oder die Schönschrift in Deutsch. Wenn Sie davon ausgehen, dass Ihr Kind dort eine Schwäche hat, wo gar keine ist, ist das kontraproduktiv. Denn unbewusst werden Sie Ihr Kind so behandeln und ganz unbewusst wird es sich so verhalten. Also gehen Sie immer vom Ist-Zustand Ihres Kindes aus: Es hat eine schlechte Note in Deutsch? Finden Sie heraus, warum es keinen Spaß an diesem Fach hat und suchen Sie dann nach Mitteln und Wegen, um etwas daran zu ändern.

Problemfächer angehen

In sogenannten Problemfächern fehlt es oft gar nicht ausschließlich an der Begabung, sondern vielmehr an der richtigen Motivation. Stoff, der einem nicht leicht fällt, ist natürlich schwerer zu behalten und zu verstehen. Also ist es wichtig, gerade da das Lernen und das ganze Themengebiet für das Kind reizvoll zu gestalten:

  • Sorgen Sie für „Realitätsbezug“. Ermutigen Sie Ihr Kind Straßenschilder lesen und lassen Sie es den Weg zum richtigen Geschäft finden. Dadurch wird es feststellen, dass Lesen wichtig ist.
  • Ein Lernrhythmus gerade für den Stoff des Problemfachs hilft, die Lerninhalte zu vertiefen und zu behalten. Achten Sie darauf, dass die Lerneinheiten nicht zu lang und zu anstrengend sind.
  • Sprechen Sie mit dem Lehrer. Welche Beobachtungen hat er gemacht? Was denkt er, woher die Probleme in diesem Fach kommen? Hier sollten Sie allerdings kritisch bleiben, denn auch Lehrer sind nur Menschen und können nicht immer zugeben, dass Sie mit einem Kind einfach nicht umgehen können.
  • Suchen Sie für Ihr Kind eine Lerngruppe, oft fällt es Kindern unter Gleichaltrigen leichter, sich in ein Thema hineinzuvertiefen.

Die Schulzeit ist für Kinder und Eltern eine anstrengende Zeit. Vergessen Sie nicht, dass auch Ihr Kind gut zu tun hat und versuchen Sie, Verständnis zu entwickeln, wenn es in einigen Fächern schlechte Noten hat oder teilweise unkooperativ ist. Helfen Sie ihm, den Spaß am Lernen von Anfang an zu entwickeln und unterstützen Sie es dort, wo es Ihre Hilfe braucht.