Die Erziehung von Kindern ist eine ganz besondere Herausforderung. Für Eltern, aber auch für die Kinder selbst. Sie sollen lernen, sich durchzusetzen, um später in der zuweilen harten Gesellschaft nicht auf der Strecke zu bleiben. Andererseits wollen Eltern, dass sich der Nachwuchs zu einem sozialen Wesen entwickelt, das Verständnis und Mitgefühl empfinden kann. Faires Teilen gehört natürlich zu solch einem sozialen Wesen. Doch wenn genau das nicht funktioniert, muss das nicht an menschlichen Schwächen liegen, sondern vielleicht an einem noch nicht reifen Gehirn.

Einerseits können Kinder sehr grausam sein, wenn sie bei anderen Kindern auf soziale Unterschiede zu sich selbst stoßen, andererseits ist es dem Königskind ganz egal, wenn es mit dem Gänsehirten spielt. Ob und wie Kinder soziale Unterschiede empfinden und beurteilen, hängt viel vom Vorbild der Eltern ab.

Schaut man sich die Lehrpläne an, fällt auf, dass großer Wert auf die Bildung und die Erfassung von Lernstoff gelegt wird. Die so wichtige soziale und emotionale Entwicklung führt dadurch häufig ein Mauerblümchendasein. 

Frauen sind in der Regel gute Netzwerkerinnen, vor allem, wenn es um das Familienmanagement geht. Hier kann sich fast jeder Vater ein Beispiel nehmen. Besonders für alleinerziehende Eltern sind Kontakte zu anderen Familien und Elternteilen oft von unschätzbarem Wert, manchmal sogar buchstäblich die „letzte Rettung“. 

Wenn ein Paar sein erstes Kind bekommt, ändert sich vieles. Dies betrifft den Lebensrhythmus ebenso wie das soziale Umfeld. Die Verwandten – meist Großeltern, oft auch die Geschwister – rücken durch das Baby näher heran, Freundschaften treten dagegen in den Hintergrund. Dabei ist es gerade für Eltern wichtig, das soziale Umfeld zu pflegen und Freundschaften zu erhalten.

Kinderarmut ist in Deutschland nicht gern gesehen. Und zwar im doppelten Sinne, denn die Politik verschließt davor in aufreizender Ignoranz die Augen. Medienberichte haben nun aber einmal mehr gezeigt, dass man ein Problem nicht beheben kann, indem man wegsieht oder es leugnet. In Deutschland gibt es Kinderarmut. Darunter leiden in erster Linie die Kinder selbst, die keine Lobby haben.

Kinderbücher, die Erwachsenen wie Kindern Spaß machen, sind selten. Johnny Duddles „Die Piraten von nebenan“ ist aber genauso ein Buch.