Einige wenige Babys schlafen schon mit wenigen Wochen durch. Ist das bei Ihrem Familienzuwachs nicht der Fall, sollten Sie Strategien entwickeln, die Ihre Partnerin entlasten. Auch für Sie als Vater sind Nachtschichten angesagt - und ja, das funktioniert auch, wenn Ihre Partnerin Ihr Baby stillt.
Die erste Zeit mit dem Baby – Nachtschichten sind angesagt
Neugeborene haben noch keinen Tag-Nacht-Rhythmus und wachen dementsprechend rund um die Uhr auf. Es dauert unterschiedlich lang, bis der kindliche Organismus die Wach- und Schlafzeiten der Eltern verinnerlicht hat. Hinzu kommt, dass die winzigen Säuglingsmägen kaum genug Nahrung aufnehmen können, um acht oder mehr Stunden durchschlafen. Bei manchen klappt es trotzdem, dann haben die Eltern Glück, alle anderen müssen in dieser Zeit ihren Lebensrhythmus entsprechend organisieren.
Was Babys nachts so treiben
Der günstigste Fall ist, dass ein Baby auch nachts alle vier Stunden aufwacht, sich an Mamas Busen satt trinkt und friedlich wieder weiterschläft. Liegt es dann noch im elterlichen Schlafzimmer oder sogar im Familienbett, dann schläft meist auch die Mutter schnell weiter und die kurzen nächtlichen Unterbrechungen sind am nächsten Tag nur noch schemenhaft – wenn überhaupt – in Erinnerung. Es gibt allerdings auch Babys, die machen nach der Stärkung an der Mutterbrust buchstäblich die Nacht zum Tag. Dann ist der väterliche Einsatz angesagt, damit Ihre Partnerin am nächsten Tag zumindest einigermaßen fit ist.
Aber ich muss doch arbeiten …
Ja, dazu kann man nur sagen: Das ist leider Pech für Sie. In der ersten Zeit mit Baby sind beide Eltern oft über ihre Grenzen hinaus gefordert. Trösten Sie sich damit, dass dies nur für einen begrenzten Zeitraum gilt, allerspätestens mit einem Jahr schläft ein Großteil der Babys durch. Bis dahin müssen Sie mit Ihrer Partnerin ein möglichst gutes Team bilden und dafür sorgen, dass jeder von Ihnen so viele Ruhepausen wie möglich erhält. Das kann durchaus auch bedeuten, dass im Wechsel einer von Ihnen nachts das Baby im Kinderwagen durch die Straßen schiebt, weil das die einzige Möglichkeit ist, es zum Schweigen zu bringen. Um diese Situation so gut wie möglich in den Griff zu bekommen, sollten Sie zusammen mit Ihrer Partnerin eine Taktik entwickeln, die zu Ihnen passt und die für beide ein höchstes Maß an Erholung möglich macht.
Entlastung für die Partnerin
- Frauen sind in den ersten Monaten hochsensibel und noch eng mit dem Baby verbunden. Sie wachen oft schon beim kleinsten Geräusch des Babys auf. Wenn Sie Ihrer Partnerin eine Nacht lang einen ruhigen Schlaf gönnen wollen, sollte sie deshalb so weit wie möglich vom Baby wegschlafen – und Sie als Vater müssen sich innerlich darauf einstellen, ebenfalls wach zu werden. Das ist nicht immer leicht, denn grundsätzlich reagieren Männer weniger schnell auf das Gebrüll eines Babys als Frauen - und zwar nicht, weil sie nicht wollen, sondern, weil sie es nicht so wie Mütter hören, wie verschiedene Studien festgestellt haben.
- Sind Sie und Ihr Baby erst einmal wach, gibt es verschiedene Wege, die Bedürfnisse des Kindes zu befriedigen. Braucht es einfach nur den Schnuller, dann ist die Sache schnell erledigt und Sie können weiterschlafen.
- Will es getragen werden, dann tragen Sie es, bis es wieder einschläft. Wenn Sie selbst sehr müde sind, lassen sich viele Babys auch beruhigen, wenn man auf einem Gymnastikball sitzt und sie auf und nieder wippt. Das ist dann etwas komfortabler für Sie.
- Hat Ihr Baby Hunger, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Sie können es zum Stillen zur Mutter bringen und sich nachher weiter um seine Bedürfnisse kümmern, während Ihre Partnerin weiterschläft.
- Manche Frauen können, sind sie einmal aufgewacht, nur schwer wieder einschlafen. Dann sollten Sie die Variante Abpumpen versuchen und das Baby nachts mit dem Fläschchen füttern.
- Haben Sie und Ihre Partnerin wenig Probleme wieder einzuschlafen, dann ist die Methode „Schichtschlaf“ die richtige. Abwechselnd versorgen sie nachts das Kind, während der andere weiterschlafen kann. Zwischendurch sollte aber trotzdem jeder Partner immer wieder die Möglichkeit haben, eine Nacht durchzuschlafen und sich richtig zu erholen.
Neben den Tipps zur Organisation der Nacht noch ein guter Rat: Machen Sie sich nicht verrückt, wenn Ihr Kind nachts nicht schläft. Je entspannter Sie damit umgehen, umso weniger Stress bedeutet die Situation für Sie und auch für Ihr Kind. Sicher kann man alle möglichen Varianten testen, um das Kind nachts zum Durchschlafen zu bewegen. Allerdings zeigt sich oft, dass nichts davon dauerhaft hilft. Dann gilt für Sie wie für Ihre Partnerin die Devise: Durchhalten, bis Ihr Kind von selbst soweit ist, dass es nachts durchschläft.