Ihr Kind verdreht Zahlen und tut sich schwer, Formen oder Größen zu vergleichen? Dann könnte es an einer visuellen Wahrnehmungsstörung leiden. Die Unfähigkeit, optische Eindrücke gedanklich richtig zuzuordnen hat nichts mit der Sehfähigkeit zu tun. Grund dafür sind unvollständige Schaltungen im Gehirn.
Visuelle Wahrnehmungsstörungen erkennen und behandeln
Eine visuelle Wahrnehmungsstörung bringt für Kinder viele Probleme mit sich. Vor allem in der Schule beim Lesen lernen, rechnen und bei geometrischen Aufgaben braucht man bestimmte visuelle Fähigkeiten, sonst kommt es zu Fehlern, die sich auf die Noten und auch auf die Lust am Lernen auswirken. Mit mangelnder Intelligenz hat das ebenso wenig zu tun wie mit schlechten Augen. Entdeckt man eine visuelle Wahrnehmungsstörung beim Kind, sollte man so schnell wie möglich handeln.
Visuelle Wahrnehmungsstörung – die ersten Symptome
Die Symptome zeigen sich vielfältig. Aufmerksam werden sollten Sie, wenn Ihr Kind sich häufig die Augen reibt oder über Augenbrennen klagt, den Kopf oder den ganzen Körper schiefhält und beim Lesen und Schreiben die Nase dicht übers Papier hält – und das, obwohl das Sehvermögen tadellos ist. Kombinieren sich diese Merkmale mit Problemen und Auffälligkeiten beim Lesen, werden Buchstaben verwechselt, Text verdreht oder fehlt die Sinnerkennung beim Lesen über lange Zeit, dann besteht Handlungsbedarf.
Die visuelle Wahrnehmung fördern
Alle Spiele und Übungen, bei denen genaues Schauen wichtig ist, sind geeignet, um die visuelle Wahrnehmung zu fördern. Memorys, aber auch das Betrachten von Bilderbüchern, Perlen fädeln oder stecken, Puzzles oder Ausmalen – diese Tätigkeiten fordern und fördern das Wahrnehmen. Damit beim Kind kein Frust aufkommt, sollten die Aufgaben anfangs so leicht wie möglich gestellt werden – also einfache Memorys und Puzzles nutzen, dabei kurze Spiel- bzw. Übungseinheiten einhalten.
Die Therapie
Eine visuelle Wahrnehmungsstörung kann über einen speziellen Test, dem sich das Kind unterzieht, festgestellt werden. Am häufigsten verwendet werden der DTVP-2- und der FEW-2-Test. Ist die Entwicklungsstörung diagnostiziert, wird ein Therapieplan entwickelt, der sich an den Testergebnissen orientiert: In den Bereichen, in denen das Kind im Test schwach abgeschnitten hat, wird besonders intensiv gefördert.