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Ein Baby kündigt sich an – Höchste Zeit, mit dem Rauchen aufzuhören!

Rauchen ist eine Gefahr für die eigene Gesundheit und auch für die eines ungeborenen Babys. Das weiß inzwischen jede Frau und der Großteil der werdenden Mütter hört bei einer Schwangerschaft sofort mit dem Rauchen auf. Aber was ist mit den Vätern? Wenn Sie weiterrauchen, ist der Fötus ebenfalls dem giftigen Qualm ausgesetzt.

Im Prinzip sollten beide Partner schon dann das Rauchen aufhören, wenn eine Schwangerschaft geplant ist. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Empfängnis, da Nikotin nachweislich das männliche Sperma schädigen und die Fruchtbarkeit verringern kann. Also gilt: Je früher man das Rauchen einstellt, umso besser für die ganze Familie.

 

Medizinische Folgen des Rauchens

Rauchen hat in Hinblick auf die Fruchtbarkeit von Frau und Mann deutliche Auswirkungen. Die Chance auf eine erfolgreiche Schwangerschaft wird verringert, da die Nikotinzufuhr bei der Frau die Durchblutung von Eierstock und Gebärmutter verschlechtert. Männer, die rauchen, haben weniger Samenzellen und durch mögliche Mutationen an den Spermien kann es zu Fehlbildungen beim Kind kommen. Die schädlichen Folgen während der Schwangerschaft sind hinlänglich bekannt. Das Nikotin schadet dem Kind in seiner Entwicklung, da es unter anderem zu wenig Nährstoffe erhält, macht es nikotinsüchtig und kann nach der Geburt verschiedene Krankheiten (zum Beispiel den plötzlichen Kindstod) begünstigen. Rauchende Mütter haben öfter Fehl- und Frühgeburten. Rauchen die Mütter passiv mit, ist die Gefahr von Schädigungen und negativen gesundheitlichen Folgen nur unwesentlich verringert. Denn das Nikotin gelangt über die Atemluft in den Organismus von Mutter und Kind. Natürlich lässt sich diese Situation entschärfen, indem der Partner nur noch auf dem Balkon oder vor der Tür raucht. Optimal ist dies aber dennoch nicht.

Tipps zum Aufhören

Es gibt jede Menge Methoden, um mit dem Rauchen aufzuhören und vor allem auch nicht wieder anzufangen. Welche die richtige ist, muss jeder für sich selbst herausfinden. Der eine schwört auf reine Willenskraft, andere versuchen es mit Nikotinpflastern, Hypnose oder Akkupunktur. Welche Art und Weise Sie auch wählen, folgende Tipps sollten immer beherzigt werden.

Bauen Sie vor dem Aufhören eine echte Motivation auf. Sie haben schon jetzt in der Schwangerschaft Verantwortung für ein neues Lebewesen zu tragen und schädigen es durch Ihren Nikotinkonsum. Machen Sie sich dies immer wieder klar, wenn Sie nach dem Rauchstopp in Versuchung geraten.

Planen Sie den Abschied von der Zigarette. Der Eine muss eine regelrechte Abschiedsorgie zelebrieren, anderen wiederum hilft es, nach der letzten Zigarette einfach sang- und klanglos zur Tagesordnung überzugehen und so zu tun, als hätte er nie geraucht.

Stresssituationen vermeiden. Für die meisten Raucher diente die Zigarette bei Stress als (scheinbares) Beruhigungsmittel. Versuchen Sie also, dann mit dem Rauchen aufzuhören, wenn es gerade etwas ruhiger zugeht.

Das Rauchen durch Rituale ersetzen. Statt der vorher in bestimmten Situationen obligatorischen Zigarette, können Sie jetzt einen Apfel essen, eine Pause oder ein kleines Work-Out für die Fitness einlegen. Ersetzen Sie die Zigarette durch angenehme Aktivitäten.

Sich etwas Gutes gönnen. Sie steigen gerade aus einer Sucht aus und das ist eine wirkliche Leistung. Honorieren Sie diese, indem Sie sich häufiger mal selber verwöhnen. Mit einer neuen CD, einem Kinobesuch oder sogar mit einem Kurzurlaub. Schließlich sparen Sie ja auch Geld, weil Sie keine Zigaretten mehr kaufen.

Verkünden Sie Ihren Entschluss. Wenn alle Freunde, Verwandte und Arbeitskollegen Bescheid wissen, kann Sie das in brenzligen Situationen vor einem Rückfall bewahren. Es erhöht den Druck, gleichzeitig können Ihre Bekannten dann auch Rücksicht auf Sie nehmen. Sie müssen Ihnen nicht gerade etwas vorqualmen oder eine Zigarette anbieten.

Treiben Sie Sport. Wenn Sie wieder frei atmen können und Ihr Körper mit ausreichend Sauerstoff versorgt wird, können Sie wieder so richtig sportlich werden und die Anstrengung und Bewegung auch genießen. Gleichzeitig steigert Sport die Motivation, nicht wieder anzufangen und lenkt ab.

Vorsicht Rückfall. Wann fällt es Ihnen besonders schwer, auf die Zigarette zu verzichten? Welche Alternativen haben Sie, um sich anfangs abzulenken? Entwickeln Sie für diese Fälle Strategien und geben Sie sich niemals der Illusion hin, Sie hätten Ihre Sucht im Griff. Kommt es doch einmal zu einem Rückfall, versuchen Sie auf jeden Fall, dran zu bleiben und geben Sie nicht auf.

Einigen Menschen helfen Nikotinpflaster oder Kaugummis, um die erste Zeit durchzuhalten. Allerdings sollte Ihnen auch klar sein, dass die Entzugserscheinungen Ihr kleinstes Problem sind. Rauchen ist in erster Linie eine psychische Sucht und nur in Ihrer Psyche können Sie sie in den Griff bekommen und überwinden.

Wo gibt es Hilfe?

Wer es allein nicht schafft, von der Zigarette loszukommen, kann sich bei verschiedenen Stellen Hilfe holen. Im Internet gibt es eine Vielzahl von oft kostenlosen Angeboten, die Ihnen helfen sollen, sich das Rauchen abzugewöhnen. Probieren Sie sie aus. Wenn Sie lieber in der Gruppe aufhören wollen, finden sich in fast jeder größeren Stadt Nichtraucher-Seminare, die meist nach verhaltenstherapeutischem Ansatz arbeiten. Auch Selbsthilfegruppen können den Ausstieg aus der Nikotinsucht unterstützen. Wer mit den herkömmlichen Methoden keinen Erfolg hat, kann es mit naturheilkundlichen Methoden oder mit Hypnose versuchen.

Eigentlich gibt es doch kaum einen stärkeren Grund, mit dem Rauchen aufzuhören als einen Familienzuwachs. Wenn Sie es nicht gleich am Anfang der Schwangerschaft Ihrer Partnerin schaffen, sollten Sie sich nicht entmutigen lassen. Jeder Tag, den Ihr Kind in einer rauchfreien Umgebung lebt, tut ihm gut und zum Aufhören ist es nie zu spät.

 

Zum Weiterlesen:
http://rauchen.gesund.org/index.htm