Auch bei anfangs nahezu kahlen Babys ist irgendwann der Haarschnitt dran. Wenn die süßen Babylocken in die Augen hängen, wird es Zeit für die Schere. Die Eltern haben die Wahl: Friseur oder selbst zur Schere greifen. Damit die ersten Schnittversuche nicht in die Hose gehen, haben wir hier einige Tipps.
Kleinen Kindern die Haare schneiden – Wenn Eltern selbst zur Schere greifen
Meist sieht man es den Kindern anfangs sofort an, wenn Mama oder Papa sich als Friseur versucht haben. Der Pony ist viel zu kurz und obendrein noch schief, der Kinderkopf sieht insgesamt eher verunstaltet als frisiert aus. Ein Besuch beim Friseur – in größeren Städten gibt es oft spezielle Kinderfriseure – ist da vielleicht die bessere Wahl. Wenn Sie doch lieber selbst schneiden, dann klappt das mit der richtigen Technik jedoch auch.
Wann ist der erste Haarschnitt dran?
Ein alter Aberglaube besagt, dass man einem Baby frühestens mit einem Jahr das erste Mal die Haare schneiden darf, sonst würde man auch seinen Verstand wegschneiden. Diesen Mythos können Sie getrost als solchen einordnen. Generell ist der erste Haarschnitt dann dran, wenn die Haare in die Augen hängen oder Sie als Eltern der Meinung sind, Ihr Kind könnte eine richtige Frisur statt seiner Babyhaare gebrauchen. Was tatsächlich mit dem ersten Schnitt fallen kann, sind die niedlichen Babylöckchen an den Spitzen. Nach dem Haarschnitt wächst das Haar anschließend glatt, zum Teil bereits auch deutlich kräftiger nach.
Die besten Haarschneidetipps
Ein guter Rat vorweg: Seien Sie schnell! Meist halten kleine Kinder nur für eine begrenzte Zeit still, für Perfektionismus und komplizierte Schnitte bleibt also keine Zeit. Ihr Kind sollte ausgeschlafen und satt sein und auch nicht in den nächsten 20 Minuten aufs Klo müssen. Erklären Sie Ihrem Kind vorher, was gerade geschieht und nehmen Sie ihm eventuelle Ängste. Das geht zum Beispiel mit einer Trockenübung gut: Dazu können Sie Ihrem Kind mit einer Kinderschere aus Kunststoff und einer Puppe vorführen, wie das Prozedere vonstattengeht. Zuviel Aufhebens ist jedoch oft auch nicht gut, macht die Kinder nervös und zappelig. Gerade unruhige Kinder brauchen eventuell während des Haarschnitts ihr Lieblingsspielzeug oder einen „Animateur“, der es beschäftigt. Für den Haarschnitt selbst sollten Sie folgende Punkte beachten:
- Bevor es losgeht muss der Arbeitsplatz vorbereitet sein. Sie brauchen einen bequemen Stuhl fürs Kind auf Augenhöhe, eine Profi-Haarschneide-Schere (ab etwa 15 Euro zu bekommen) und Kamm sowie ein Handtuch zum Umlegen.
- Hat Ihr Kind sehr störrische Haare, dann können Sie diese mit einem Blumensprüher oder einem feuchten Waschlappen etwas anfeuchten. Das sollten Sie jedoch vorher üben, damit Ihr Kind keine Angst bekommt.
- Generell ist es gut, Kinderhaar trocken zu schneiden. Das dünne Haar fällt im nassen Zustand deutlich anders als trocken, Wirbel lassen sich schwer erkennen. Das Risiko, dass der Haarschnitt später komisch und schief aussieht, steigt.
- Weniger ist mehr – Schneiden Sie erst einmal lieber nur wenige Millimeter ab, um sich heranzutasten und auch, um das Verletzungsrisiko zu reduzieren. Je dichter Sie an der Kopfhaut des Kindes sind, umso größer die Gefahr.
Machen Sie sich nicht zu viel Gedanken um die Frisur. Beim ersten Schnitt kommt es darauf an, für freie Sicht zu sorgen und etwas Maß in das wirr wachsende Babyhaar zu bringen. Was übersteht und stört wird gekürzt, der Rest darf erst einmal stehen bleiben.
Kinderpony richtig schneiden
Damit Ihr Kind nach dem Ponyschnitt auch noch wie Ihr Kind aussieht, sollten Sie hierbei folgendermaßen vorgehen:
- Kämmen Sie den Pony glatt nach vorne und binden Sie die restlichen Haare nach hinten, auch ein Stirnband eignet sich hierzu gut, vor allem bei kürzeren Haaren.
- Nehmen sei eine etwa 2 cm breite Strähne zwischen die Finger und schneiden Sie diese in gewünschter Länge gerade ab.
- Für die nächste Strähne können Sie ein Stück der alten Strähne mit einziehen und haben so einen Anhaltspunkt für die Länge.
- Ist der Pony gekürzt, können Sie mit der Schere einige Male schräg in den Pony schneiden – aber bitte nur ein bis zwei Millimeter tief. Dadurch fällt der Pony natürlicher.
Hat Ihr Kind Locken oder zumindest wellige Haare, dann ist das Haare schneiden gar nicht so schwer, kleine Fehler fallen kaum auf. Anders ist es bei glatthaarigen Kindern: Jede Stufe und jede Unregelmäßigkeit ist sichtbar und das Haar sieht schnell verschnitten aus. Vielleicht ist dann der Gang zum Friseur doch die bessere Wahl. Allerdings: es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und mit der Zeit werden auch Ihre eigenen Schneideversuche deutlich besser werden.