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Mit dem Auto in den Urlaub - richtig packen

Ein letzter Blick durch die Wohnung. Die Zimmerpflanzen sind versorgt, die Nachbarn haben einen Ersatzschlüssel für Notfälle bekommen, das Auto ist gepackt. Es kann also losgehen, ab in den Urlaub! Aber haben Sie tatsächlich an alles gedacht? Und zwar nicht nur im Sinne einer guten Fahrt, sondern auch hinsichtlich der Bedürfnisse Ihres Kindes?

Wahrscheinlich haben Sie es auch schon einmal erlebt. Im Urlaub stellen Sie fest, dass Sie etwas Wichtiges vergessen haben. Wenn Sie die Zahnpasta vergessen haben, ist das meist ein leicht lösbares Problem. Aber das Lieblings-Kuscheltier des Nachwuchses? Das wäre schrecklich, denn Lieblings-Kuscheltiere kann man nicht einfach nachkaufen, sie sind Unikate. Wenn es mit dem Auto in den Urlaub gehen soll, stellt sich aber auch noch eine ganz andere Frage: Was muss wirklich mit und was nicht? Schließlich sind den Ladeflächen eines Autos natürliche Grenzen gesetzt.

 

 

Vor dem Packen

Ist der Wagen erst einmal voll beladen, wird es schwer, nachträglich Veränderungen vorzunehmen. Besonders, wenn Sie wichtige Dinge so verstaut haben, dass Sie nicht mehr problemlos an sie herankommen, kann eine kurze, notwendige Pause zur Tortour werden. Ihr Urlaub mit dem Auto sollte daher zunächst einmal im Wohnzimmer beginnen, am Tisch, bestückt mit einem Blatt Papier und einem Stift. Machen Sie sich eine Checkliste und arbeiten Sie diese später ab. Für den Koffer Ihres Kindes fertigen Sie am besten eine eigene Liste an, die folgende Punkte berücksichtigt:

  • Rechnen Sie für jeden Urlaubstag eine komplette Bekleidungsgarnitur ein, also pro Tag ein T-Shirt, eine lange Hose, Unterwäsche und Socken. Wenn Sie im Urlaub waschen können, brauchen Sie natürlich weniger.
  • Denken Sie an Badesachen. Dazu gehören natürlich auch Spielsachen für das Wasser. Wenn Ihr Kind empfindliche Augen hat, kann zusätzlich eine Schwimmbrille sinnvoll sein.
  • Sanitäre Artikel sollten extra eingepackt werden. Zahnbürste, Spangen, Haargummis, Deo oder Zahnseide sind in einer separaten Tasche besser aufgehoben als im Koffer.
  • Sollte Ihr Kind Medikamente benötigen, sollten Sie auch die extra verpacken.
  • Denken Sie an ein Lunchpaket, in dem Snacks und ausreichend Getränke enthalten sind. Ein hungriges oder durstiges Kind im Auto kann äußerst ungnädig werden.

 

Packen und wiegen

Es mag kleinlich klingen, das Gepäck zu wiegen, aber unterschätzen Sie die Situation nicht. Sie haben eine Menge Gepäck und Sie selbst müssen schließlich auch noch im Auto untergebracht werden. Ihr Wagen wäre nicht der Erste, dessen zulässiges Gesamtgewicht überschritten wird. Das kann nicht nur teuer werden, wenn Sie kontrolliert werden, es schadet zudem der Sicherheit beim Fahren. Das Fahrverhalten optimieren Sie übrigens, wenn Sie die schweren Gepäckstücke im Kofferraum möglichst dicht an den Sitzen positionieren. Dadurch halten Sie den Schwerpunkt niedrig. Koffer stellen Sie am besten nebeneinander, keinesfalls übereinander, die Gefahr, dass sie verrutschen, ist zu groß.

 

Ihr Kind braucht Beschäftigung

Eine lange Autofahrt kann herrlich entspannt sein. Wenn die Straßen frei sind, die Sicht gut ist und Ihr Kind womöglich seelenruhig schläft, macht das Fahren von A nach B richtig Spaß. Aber wann haben Sie derlei paradiesische Zustände das letzte Mal erlebt? Die Wirklichkeit sieht meistens anders aus. Volle Autobahnen, womöglich schlechtes Wetter und ein Kind, das nicht schläft, sondern sich langweilt. Wenn der Nachwuchs nach seinem Spielzeug fragt und Sie nur antworten können „Da komm' ich jetzt nicht ran“, führt das nicht gerade zur Entspannung der Lage. Möglichkeiten, Ihr Kind zu beschäftigen, sollten also in greifbarer Nähe sein. Trotzdem müssen Sie aber darauf achten, dass Spielsachen nicht einfach lose im Innenraum des Autos herumliegen. Selbst Gegenstände mit sehr geringem Gewicht können im Falle eine Vollbremsung zu Geschossen mutieren, die zu einer ernsthaften Gefahr werden. Nutzen Sie stattdessen Boxen, die Sie sicher und fest verstauen, aber trotzdem leicht erreichen können oder Halterungsnetze, die Sie hinter die Vordersitze hängen können.

 

Gefahr im Kofferraum

Der Kofferraum ist eigentlich immer zu klein, selbst wenn man einen Kombi hat. Man steht beim Packen davor, wirft einen Blick hinein, betrachtet all das, was noch nicht untergebracht ist und fragt sich: Was habe ich falsch gemacht?

Dennoch: Packen Sie den Kofferraum nur so hoch, dass die Oberkante der Sitze nicht durch Gepäckstücke überragt wird. Und wenn Sie jetzt denken, dass ein solcher Tipp völlig an der Wirklichkeit vorbeigeht, dann schaffen Sie sich zumindest ein stabiles Gepäcknetz an. Haben Sie keinen Kombi, stellt sich diese Frage nicht, aber unterbringen müssen Sie trotzdem alles. Eine Alternative kann natürlich ein Anhänger sein, aber nicht jeder fährt gern damit. Die Lösung kann eine Auto-Dachbox sein.

 

Jetzt gibt’s was aufs Dach

Wenn Sie sich für eine Autodach-Box entscheiden, gilt es auch dort, richtig zu packen. Besonders für Teile, die nicht mehr in den Kofferraum passten, besteht schnell die Verlockung, sie in die Box zu legen und einfach den Deckel zu schließen. Derlei Methoden haben bei Vollbremsungen durchaus schon dazu geführt, dass die Kunststoffwände durch einzelne Teile durchbrochen wurden. Auch hier müssen Sie also gewissenhaft packen. Und eines gehört ganz sicher nicht in die Auto-Dachbox: das Spielzeug, das Ihr Kind auf der Fahrt benötigt. Sonst müssen Sie womöglich doch noch sagen „Da komm' ich jetzt nicht ran“. Dann können Sie nur noch auf einen Parkplatz hoffen.