Das leidige Thema trifft fast alle Eltern irgendwann, bevorzugt jedoch in den ersten Lebensmonaten: Das Kind will nicht einschlafen und vermiest seinen Eltern jeden Abend. Wir haben die besten Tipps gesammelt, mit denen Sie Ihr Kind – hoffentlich – zum Schlafen bringen können.
Schlaf, Kindchen schlaf – Die kreativsten Einschlaftipps für Babys und Kleinkinder
„Er ist total müde und quengelt nur noch rum. Einschlafen will er aber auch nicht.“ Solche und ähnliche Sprüche hört man von vielen leidgeplagten Eltern. Manchmal ist die Verweigerung abends einzuschlafen Programm, manchmal einfach nur eine Phase. Wir können nicht versprechen, dass einer der folgenden Tipps hilft, einen Versuch ist es aber allemal wert. Auf die üblichen Ratschläge wird hier verzichtet – die haben Sie bestimmt schon alle erfolglos ausprobiert. Nach dem Motto „Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen“ hier nun Vaterfreudens Special Tipps zum Einschlafen.
Einschlaftipps für Babys
Wenn Babys nicht einschlafen wollen, ist Kreativität besonders gefragt:
- Fahren Sie es im Kinderwagen umher – ja auch nachts – und lassen Sie es, wenn es denn endlich eingeschlafen ist, dort weiterschlafen. Keine Angst – jedes Baby ist noch irgendwann in sein Bett umgezogen.
- Vor allem Neugeborenen fehlt häufig die ständige Geräuschkulisse, die es im Mutterleib hatte. Ein laufender Fön (oder besser noch eine Aufnahme der Föngeräusche) wirkt manchmal Wunder. Probieren Sie es auch mit dem Rauschen des Fernsehers oder einer CD mit Meeresrauschen.
- Manche Babys reagieren extrem positiv auf das sogenannte Pucken. Dabei wird das Baby mit angelegten Armen wirklich fest in ein Tuch eingeschlagen. Die Enge sorgt dafür, dass es sich selbst spüren kann und gibt ihm das noch aus dem Mutterleib bekannte Gefühl des Umhülltseins zurück.
- Manche Babys brauchen aber genau die andere Variante: Es klingt verrückt, aber versuchen Sie doch einmal (wenn es die Temperaturen erlauben), Ihr Baby nackt bis auf die Windel schlafen zu lassen. Hierbei ist natürlich die Zimmertemperatur zu beachten.
Jede Taktik, die Sie anwenden, sollten Sie für eine längere Zeit durchhalten. Denn manchmal dauert es, bis eine Methode wirkt. Zudem werden die Kinder dadurch häufig noch überreizter, da sie nicht zur Ruhe kommen.
Einschlaftipps für Kleinkinder
Ihr Kind ist mittlerweile zwei oder drei Jahre alt und will immer noch nicht – oder gerade eben nicht – abends einschlafen? Dann probieren Sie folgendes:
- Geben Sie Ihrem Kind Ihr Kopfkissen oder ein getragenes T-Shirt. Fragen Sie Ihr Kind vorher, was es gern möchte.
- Lassen Sie doch mal die Kinderzimmertür auf, statt Ihr Baby abzuschotten. Die Abendgeräusche, die es hört, wirken beruhigend und einschläfernd (natürlich sollten Sie weder Heavy Metal hören, noch einen aufregenden Actionfilm ansehen).
- Lassen Sie Ihr Kind in Ihrem Bett einschlafen und tragen Sie es in seins, wenn es schläft. Mit größeren Kindern kann man das verabreden – und auch wenn das in vielen Erziehungs- und Schlafratgebern als „No-Go“ geschildert wird – wenn es hilft, ist es in Ordnung und Sie werden nicht für den Rest Ihres Lebens das Bett mit Ihrem Kind teilen müssen.
- Sie haben zwei Kinder mit geringem Altersabstand? Lassen Sie die beiden zusammen in einem Bett schlafen. Das kann super klappen – muss es aber nicht.
- Auch bei Kleinkindern kann das nackt ausziehen helfen. Manche von ihnen beruhigen sich dadurch sofort und schlafen viel besser ein.
- Wer sich bis jetzt zu seinem Kind gelegt hat, bis es eingeschlafen ist, sollte mal die andere Variante versuchen. Gehen Sie kurz raus: „Ich muss mal auf die Toilette!“. Wenn Sie zurückkommen (was Sie unbedingt müssen, da Ihr Kind sonst das Vertrauen in Ihre Worte verliert), schläft es vielleicht schon selig.
Es gibt natürlich auch andere Methoden, mit denen man Babys und Kindern „beibringt“, wie es abends ein- und nachts durchschläft. Beachten Sie, dass diese Methoden nie die Bedürfnisse der Kinder, sondern ausschließlich die der Eltern berücksichtigen. Wenn ein Kind nicht einschläft, hat es einen Grund – und den gilt es herauszufinden. Finden Sie weder Grund noch eine Möglichkeit, die Einschlafgewohnheiten Ihres Kindes zu verändern, dann hilft nur noch eins: Durchhalten! Denn Sie wissen ja: Das ist Alles nur ne Phase.
Hilfe von außen - Sozialpädiatrische Zentren
Wenn nichts hilft, dann gibt es als letzte Möglichkeit für hilfesuchende Eltern noch die sozialpädiatrischen Zentren, umgangssprachlich auch Schreiambulanzen genannt. Hier arbeiten Kinderärzte, Physiotherapeuten und Psychologen zusammen, um Kinder bis zu drei Jahren zu behandeln, die von sogenannten Regulationsstörungen betroffen sind. Bei Bedarf werden auch die Eltern psychologisch beraten. Die Erfolgsquote in solchen Zentren ist gut und rechtzeitig behandelte frühkindliche Regulations- und Beziehungsstörungen haben eine gute Prognose. Fragen Sie Ihren Kinderarzt nach dieser Möglichkeit.