Kleine Wunder für kleine Menschen – 10 Spiele, die die Sinne von Kindern anregen

Vielfältige Sinneswahrnehmungen machen Kindern nicht nur Spaß, sie fördern gleichzeitig die Gehirn- und damit die Sprachentwicklung. Jeder Reiz, den ein Kind wahrnimmt, wird im Gehirn verarbeitet und abgespeichert. Was es einmal „am eigenen Leib“ erfahren hat, kann es nicht nur nachsprechen, sondern auch verstehen. Je mehr sinnliche Wahrnehmungen es mit der Sprache verbindet, umso besser lernt es die Bedeutung der einzelnen Worte und deren sinnvolle Verbindungen.

Der Fantasiebonus

Verschiedene Studien haben mittlerweile ergeben, dass ein hohes Maß an Fantasie auch im Alltag nützlich ist. Sie verbessert die Lernfähigkeit, ermöglicht es den Kindern, Probleme zu lösen und sich in andere Menschen gut hineinfühlen zu können. Ungewöhnliche und überraschende Erfahrungen im frühen Kindesalter erregen die kindliche Aufmerksamkeit, regen zum Nachdenken an, wecken den Forscherdrang und weiten den Horizont. Denn: Es gibt immer wieder Neues zu entdecken. 

Wahrnehmen mit allen Sinnen

Gerade die Kleinsten lassen sich bereits durch einfache Anreize anregen und inspirieren. Jede neue Erfahrung ist eine Überraschung – und die macht nicht nur dem Kind, sondern auch uns Eltern Spaß. Mit folgenden Anreizen fördern Sie nicht nur die Fantasie Ihres Kindes, sondern auch seine Entwicklung:

Pusteblumen – ein Anblick zum Träumen

Beim Spaziergang im Frühsommer stoßen Sie immer wieder auf Pusteblumen. Zeigen Sie Ihrem Kind was passiert, wenn es in die Samenstände hineinpustet, teilen Sie sein staunen und träumen Sie mit ihm davon, wo die kleinen Flugsamen wohl hinziehen.

Seifenblasen – alle Kinder lieben sie

Seifenblasen haben nicht nur auf Kinder eine faszinierende Wirkung. Auch Erwachsene haben Spaß daran, aus der schaumigen Flüssigkeit die federleichten Blasen zu erzeugen. Ihr Kind lernt bei diesem Spiel ganz nebenbei, wie Blasen funktioniert. Seifenblasen sind obendrein ein Mundform- und Blastraining, das sich positiv auf die Sprachentwicklung auswirkt. 

Kuckuck – Daaa

Auch dieses Spiel ist für kleine Kinder immer wieder faszinierend und ein kleines Wunder. Wo ist Papa, wenn er sich hinter einem Tuch versteckt? Wo ist es selbst, wenn es sein Gesicht verbirgt oder sich die Augen zuhält? Kinder lernen bei diesem einfachen Zeitvertreib ganz nebenbei etwas über Zeit und Raum. Sind sie anfangs noch davon überzeugt, dass sie nicht zu sehen sind, wenn sie selbst nichts sehen, erfahren sie mit der Zeit, dass Dinge und Menschen auch da sein können, wenn sie nicht vervorgen sind.

Sonne einmal anders

Die Sonne ist für uns ganz selbstverständlich. Umso faszinierender ist es, sie einmal mit anderen Augen zu sehen. Lassen Sie Ihr Kind durch farbige Schablonen schauen und es erleben, wie sich das Sonnenlicht dadurch verändert. 

Ein fast ebenso schöner Effekt ist es, wenn Kinder in der sonne unter einem dünnen bunten Tuch spielen dürfen und sie sehen, wie das Licht durch das Tuch seine Farbe verändert.

Fühlspiele 

Wir erfahren die Welt nicht nur durch unsere Augen und Ohren. Auch Empfindungen wie das Gefühl von Wärme oder Sand auf der Haut bietet Anreize und fördern die Wahrnehmung. Sie geben ein Gefühl für die eigenen Körpergrenzen und Fähigkeiten. Geeignete Spiele für die Sinnesempfindungen über die Haut sind zum Beispiel:

Sandspiele

Die raue und gleichzeitig pulvrige Oberfläche von Sand gibt Ihrem Kind ein Gefühl für seine Grenzen, es spürt sich durch den Kontakt selbst. Deshalb können Kinder nie genug Zeit im Sandkasten verbringen – am besten barfuß, so dass auch die Füße in ihren Empfindungen geschult werden.

Das Gleiche gilt übrigens auch für Wasser!

Fühlspiele zum Raten

Selbstgemacht oder als Kinderspiel – Fühlspiele, bei denen mit geschlossenen Augen erraten werden soll, um welche Gegenstände es sich handelt, begeistern Kinder und ermöglichen es ihnen zugleich, Dinge auf ihre Art und Weise kennenzulernen. Für die einfachste Variante dieses Spiels packen Sie für Ihr Kind verschiedene Dinge in Socken oder Stoffbeutel und lassen es raten. Oder Sie verbinden ihm beim Raten stattdessen die Augen. Im Handel erhältlich sind Fühlspiele zum Beispiel als Memory und in vielen anderen Spielvarianten.

Hautspiele

Dieses beliebte Kinderspiel kennen Sie vielleicht selbst noch: Ihr Kind hat die Augen geschlossen, Sie streichen ihm sanft mit einem Finger den nackten Arm entlang. Anschließend muss es raten, wo Ihr Finger gestoppt hat. 

Rückenmalerei

Ein weiteres beliebtes Spiel ist „Hautschlösser malen“. Dazu malen oder schreiben Sie Ihrem Kind etwas auf den Rücken und es soll erraten, um was es sich bei Ihrem „Gemälde“ handelt.

Dieses Spiel ist übrigens auch ideal für Kindergeburtstage geeignet und wird dann als eine Variante der stillen Post gespielt. Das letzte Kind spricht laut aus, was ihm auf den Rücken gezeichnet wurde.

Geräuschmemory für gute Ohren

Ideal, um das Gehör Ihres Kindes zu schulen und zu trainieren ist ein Geräuschmemory. Dazu brauchen Sie viele Filmdosen, die sie mit verschiedenen Gegenständen jeweils doppelt befüllen. Mit dem Gehör errät Ihr Kind, welche der Dosen den gleichen Inhalt haben.

Trotz aller Fantasie – am Boden bleiben

Die Entwicklung der Fantasie ist für Ihr Kind ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum Großwerden. Ohnehin sehr fantasievolle Kinder neigen jedoch dazu, den Kontakt zur Realität teilweise oder komplett zu verlieren. Dann ist es Zeit, ein wenig Realität ins Kinderleben zu bringen. Berührungen, aber auch konkrete Aufgaben, und Zeitlimits können hier hilfreich sein.