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Kinderturnen – nicht nur gut für die Motorik

Genau auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmt, ist Kinderturnen eine Fördermöglichkeit, die nicht nur den Körper anspricht. Durch die vielseitigen Bewegungen, den sozialen Kontakt und die unterschiedlichen Anforderungen wird das Kind in all seinen Facetten gefordert und kann verschiedenste Fähigkeiten in allen Bereichen ent- und weiterentwickeln.

Damit Kinderturnen auch wirklich etwas bringt, gehört jede Menge Spaß dazu. Im Kleinkindalter ist Leistungsorientierung fehl am Platz, die besten Erfolge und Effekte erzielt Ihr Kind, wenn es sich aus reiner Freude bewegt. Sport hat keinen anderen Sinn und Zweck als Spaß zu machen. Damit bieten Sie die besten Voraussetzungen, dass das Kinderturnen zum Lernfeld wird und Ihr Kind Selbst- und Körperbewusstsein entwickeln kann.

 

PEKiP – Kinderturnen für die Kleinsten

Nicht eigentlich unters Kinderturnen und dennoch verwandt, richtet sich das Prager Eltern-Kind-Programm (PEKiP) an Kinder zwischen drei Monaten und einem Jahr. Ziel des Programms ist es, dem Kind motorische Kompetenzen früh zu vermitteln und so das Selbstbewusstsein zu stärken. Auch die Motorik wird geschult. In einem geschützten Rahmen in vorbereiteter Umgebung begegnen sich die Kinder und haben die Möglichkeit, sich an verschiedenen Materialien zu erproben und Hindernisse zu überwinden.

Spaß mit Kind beim Eltern-Kind-Turnen

Für Kleinkinder im Alter von 1 bis 3 Jahren wird Eltern-Kind-Turnen angeboten. Dass die Eltern dabei sind, macht Sinn, da die Kinder in diesem Alter unbedingt noch eine Eins-zu-Eins-Betreuung benötigen. Mit vertrauten Personen im Rücken wagen sich die Kinder in eine fremde Umgebung und erproben dort ihre motorischen Fähigkeiten bei einfachen Turnübungen, Tänzen und Liedern. Spaß und Spiel stehen an erster Stelle.

Kleinkinderturnen - Die ersten eigenen Schritte in Sachen Sport

An Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren richtet sich das Kleinkinderturnen. Die Eltern sind in der Regel nicht mehr dabei, der spielerische Ansatz bleibt erhalten. Erste Grundübungen im Sport wie zum Beispiel die Rolle vorwärts gehören zum Programm, weiterhin lernen sie die verschiedenen Sportgeräte vom Ball bis zum Schwebebalken kennen und verbessern durch die sozialen Kontakte außerdem ihre Sprache sowie die sozialen Fähigkeiten.

Kinderturnen – Verfeinern und Spezialisieren

Im Grundschulalter dient das Kinderturnen dazu, die ersten erlernten Fähigkeiten zu verfeinern. Das Kind kann jetzt erfahren, welche Sportart ihm am besten gefällt und diese besonders üben und trainieren. Das gute Sprachvermögen in diesem Alter und die größeren intellektuellen Fähigkeiten machen das Lernen effektiv und mehrschichtig. Jetzt wird auch an der Wahrnehmung für den eigenen Körper gearbeitet, erste Korrekturen in Sachen Haltung und Technik dienen dazu, die Fertigkeiten des Kindes zunehmend zu verbessern. Die ersten Turnier-Wettkämpfe werden angeboten.

Und was bringt es?

Jenseits vom Förderwahn, dem viele Eltern leider unterliegen, ist Kinderturnen für Kinder eine gute Möglichkeit, sich körperlich auszutoben. Insbesondere für Stadtkinder bieten sich hier ausgezeichnete Möglichkeiten, zum Beispiel auch durch Ringen oder andere körperbetonte Sportarten. Die Förderung von Körper und Intellekt läuft dabei mehr nebenher und ganz von selbst. „Turnen macht schlau!“ ist ein Motto, mit dem die Vereine und Anbieter werben und es stimmt. Kinderturnen in der Gruppe schult das Kind in vielen Bereichen und ermöglicht ihm unter anderem:

  • Bewegungserfahrungen
  • Die Schulung körperlicher und geistiger Fähigkeiten
  • Die Förderung der Kreativität in der Lösungsfindung
  • Einübung und Schulung sozialer Kompetenzen

Neben den fördernden Aspekten im Bereich der Koordination und Konzentration hat Kinderturnen auch einen konkreten körperlich-gesundheitlichen Nutzen. Kinder, die sich regelmäßig in kontrollierter Umgebung bewegen haben weniger Haltungsschäden, mehr Kondition und neigen seltener zu Übergewicht oder motorischen Störungen.

Spaß muss sein!

Das wichtigste bei allen Formen des Kinderturnens ist der freiwillige und spielerische Ansatz. Ein Kind, das in diesem Alter bereits im Sport unter Leistungsdruck steht, kann sich kaum frei entwickeln. Auch spätere Höchstleistungen fallen deutlich leichter, wenn die Ausgangsmotivation Spaß und Freude an der Bewegung sind. Lassen Sie Ihr Kind also Kind sein – und warten Sie, bis es selbst die Entscheidung trifft, ob aus dem lockeren Kinderturnen eine ernsthafte und wettkampforientierte Beschäftigung mit der Lieblingssportart werden soll.