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Mit Puppen spielen – für Kinder auch heute noch wichtig

Puppen sind eines der wirklich klassischen Spielzeuge. Heutzutage scheint es, als ob das Spiel mit Puppen und Stofftieren für Kinder immer mehr in den Hintergrund gedrängt wird. Ein Fehler, denn durch das Spiel mit Puppen  stellen Kinder ihr eigenes Leben nach und lernen wichtige soziale Fähigkeiten.

 

Warum Kinder das Spiel mit Puppen lieben

Puppen oder Kuscheltiere stellen für Kinder bis zu drei Jahren sogenannte Übergangsobjekte dar. Das Kind begreift sich in diesem Alter mehr und mehr als eigene Persönlichkeit. Dies stellt einen Ablösungsprozess von der Mutter dar. Bei diesem Prozess hilft die Puppe oder das Kuscheltier als vertrautes „Wesen“ in Momenten, wenn die Mutter – oder der Vater – nicht da ist. Zu diesen Übergangsobjekten bauen Kinder oft eine sehr enge Beziehung auf. Daher ist es für viele Kinder eine echte Tragödie, wenn das Kuscheltier irgendwo vergessen wurde. Für Kinder ist ihre Puppe oder ihr Kuscheltier in diesem Alter ein Teil ihrer Identität.

Es gibt die Theorie, dass Kuscheltiere für die Nacht zuständig seien, Puppen für den Tag: Kuscheltiere passen auf das Kind auf, die Kinder passen tagsüber auf ihre Puppen auf. Zumindest verhält es sich oft so, wenn ein Kind beides besitzt.

Kinder bauen zu Puppen oft eine sehr innige Beziehung auf, in der sie die Puppe so umsorgen, wie sie selbst umsorgt werden möchten. Dabei fällt Kindern der Zugang zu einer Puppe – die ja menschliche Züge hat – einfacher als zueinem Kuscheltier.

Neben der Aufgabe als Übergangsobjekt werden Puppe oder Kuscheltier mit der Zeit zunehmend zu Partnern im sozialen Spiel des Kindes.

Was Kinder im Spiel mit Puppen lernen

Im sozialen Spiel stellen Kinder – alleine oder mit anderen Kindern – Erlebnisse aus ihrer eigenen Welt nach. Vater-Mutter-Kind ist sicher das beliebteste Spiel, bei dem Puppen eine zentrale Rolle spielen. Das Kind spielt in der Regel die Puppenmama und die Puppe stellt das Kind dar. Hier kann das Kind die Rolle als „Große“ austesten und im Spiel die des Kindes aus der Distanz betrachten. Neben der Fürsorge und Verantwortung für das Baby lernt das Kind, sich emphatisch in das Elternteil hineinzuversetzen und fördert so sein soziales Verständnis.

Darüber hinaus schult das An- und Ausziehen von Puppen oder das Herumfahren im Kinderwagen auch ganz nebenbei die motorischen Fähigkeiten.

Kinder, deren Mutter schwanger ist, können sich mit einer Puppe auf die Geburt des Babys und das, was kommen wird, vorbereiten. Ist das Baby auf der Welt betreibt das Kind das „Baby“-Spiel mit seiner Puppe meist noch intensiver und füllt somit auch einen Teil der Zeit, die die Eltern mit dem Geschwisterchen verbringen.

Für viele Jungen mag es „uncool“ sein, mit Puppen zu spielen. Dennoch nehmen sie insbesondere im Krippenalter meist gerne am Spiel Teil, wenn sie sich von älteren Jungen unbeobachtet fühlen – und sie profitieren vom sozialen Rollenspiel.

Welche Puppe passt in welchem Alter?

Gerade, wenn Kinder noch sehr klein sind, sollte die Puppe so einfach wie möglich gehalten und darüber hinaus natürlich auch ungefährlich für das Kind sein. Für Kinder im Alter bis zwei Jahren sollte es eine kleine, weiche Puppe aus Stoff ohne Kleinteile oder scharfe Kanten sein. Da Kinder in diesem Alter noch viel in den Mund nehmen, sollte besonders darauf geachtet werden, dass alle Stoffe, aus denen die Puppe besteht, ungiftig sind. Für so kleine Kinder sollte die Puppe auch gut waschbar sein – idealerweise sogar in der Waschmaschine. Das Gesicht einer Puppe für kleine Kinder muss keine große Mimik aufweisen – ein aufgesticktes Gesicht reicht völlig. Ganz kleine Kinder haben manchmal sogar Angst vor Puppen, die zu realistisch aussehen.

Ab einem Alter von drei Jahren wünschen sich Kinder mehr Details. Dann kann es auch eine lebensnahe Puppe mit verschiedenen Funktionen sein, die ein Kind in sein Spiel einbeziehen kann.

Was für Extras haben moderne Puppen? Ein Test von „Baby Annabell“

Um herauszufinden, was moderne Multifunktionspuppen heutzutage „können“ haben wir  uns „Baby Annabell“ einmal genauer angesehen, von der uns die Zapf Creation AG freundlicherweise ein Exemplar zum Testen zur Verfügung gestellt hat.

Baby Annabell wird für Kinder ab 36 Monaten bis zu einem Alter von 8 Jahren empfohlen. Die Puppe ist etwa 1,5 Kilogramm schwer und 46 cm lang – damit passt ihr auch normale Babykleidung in Größe 50 (ein echter Vorteil!). Mit der Puppe werden Fläschchen, Lätzchen und Schnuller geliefert, außerdem Strampler, Mütze, eine Windel und ein Anhänger. Ein Töpfchen ist nicht in der Grundausstattung und gehört für viele neue Puppeneltern sicher zu den ersten Wünschen. Umfangreiches Zubehör gibt es für Baby Annabell natürlich auch zu kaufen.

Das Aussehen von Baby Annabell ist sehr lebensecht – auch von der Größe her – wenn auch natürlich etwas puppenartig. Der Rumpf der Puppe ist recht weich. Wenn man ihn jedoch drückt, merkt man, dass hier einige Funktionen versteckt sind. Kopf, Arme und Beine von Baby Annabell sind aus Kunststoff – bei letzteren wohl auch, um das An- und Auskleiden einfacher zu machen. Die Puppe ist gut verarbeitet und riecht nicht unangenehm. Scharfe Kanten etc. gibt es keine.

Funktionen ohne Ende

Der Anspruch der Zapf Creation AG ist es, mit Baby Annabell eine Puppe mit lebensechten Funktionen herzustellen, die ein besonders realistisches Mutter-Kind-Rollenspiel ermöglichen sollen. Tatsächlich hat Baby Annabell so viele Funktionen, dass man die Gebrauchsanleitung zu Rate ziehen muss, um sie alle zu entdecken. Baby Annabell kann unter anderem am Schnuller nuckeln, Bäuerchen machen, weinen, quengeln, lachen, brabbeln, mit den Augen blinzeln, die Lippen bewegen, ihr Fläschchen trinken und Pipi machen.

Fängt Baby Annabell an, zu quengeln, dann muss die Puppenmami (oder der Puppenpapi) herausfinden, was sie denn möchte – den Schnuller, das Fläschchen, oder körperliche Zuneigung. Die Puppe reagiert auf Berührungen und Bewegungen, mit denen Puppenmami oder Puppenpapi sie zu beruhigen versuchen. Ziemlich realistisch. Hat sich das Baby beruhigt, macht es entweder die Augen zu und beginnt zu schlafen, lacht oder es fängt an, zu brabbeln. Wenn Annabell getrunken hat, muss sie ein Bäuerchen und dann Pipi machen – entweder in die Windel oder ins Töpfchen.

Fazit zu Baby Annabell

mit Puppen spielen
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Ich bin kein Puppenexperte. Vielleicht bin ich deswegen so überrascht, was heutzutage alles möglich ist. Beim Spiel mit Baby Annabell gibt es sehr viele Möglichkeiten, so dass Kinder immer etwas Neues zu entdecken haben. Die Puppe stellt ein Baby sehr realistisch dar – natürlich vereinfacht. Man hatte beim Test nie den Eindruck, dass hier die Technik an sich im Vordergrund steht. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich Kinder hier als „echte Mama“ oder „echter Papa“ fühlen. Die Puppe macht von der Verarbeitung einen sehr guten Eindruck. Ich war zugegebenermaßen beindruckt, was eine Multifunktionspuppe wie Baby Annabell alles kann.

Wie sage ich so häufig? Das gab es bei uns früher nicht. :-)