Fortbewegung ist für Babys schon früh ein Thema. Den ersten Kontakt mit vier Rädern haben unsere Kinder schon im zartesten Alter, wenn sie – wenn auch noch nicht selbst bewegt – im Kinderwagen umher geschoben werden. Von da ab beginnt meist eine mobile Karriere, die mit dem Bobbycar beginnt.
Vom Kinderwagen zum Fahrrad – Fortbewegungsmittel einer Kindheit
Die Nutzung eines eigenen Fortbewegungsmittels ist für Kinder von Anfang an ein echter Kick und sie erreichen teilweise erstaunliche Geschwindigkeiten. Sich selbst fortbewegen zu können stärkt das Selbstbewusstsein, schult Motorik und Gleichgewichtssinn. Geben Sie Ihrem Kind deshalb am besten in jedem Alter die Möglichkeit, das entsprechende Fahrzeug zu nutzen. Spätestens ab dem Moment, in dem ihr Kind selbstständig auf dem Dreirad fährt, werden Sie die Fortbewegungsgeschwindigkeit, die jetzt bei Spaziergängen erreicht wird, zu schätzen wissen.
Rutschen, schieben, fahren – das Bobbycar und andere Rutschfahrzeuge
Ein Bobbycar oder Rutschgefährt gehört heute in jedes Kinderzimmer. Das kindersichere Rutschauto lässt Ihrem Sprössling das erste Mal den Fahrtwind um die Nase wehen. Manche Kinder rutschen bereits damit herum, noch bevor sie laufen können und genießen die erste Möglichkeit, sich unabhängig fortzubewegen. In den 1990er Jahren griff der Bobbycar-Hype sogar auf erwachsene Männer über: Es wurden Straßenrennen veranstaltet, die an die Seifenkistenrennen unserer Kindheit erinnern. Der offizielle Geschwindigkeitsrekord in dieser Disziplin beträgt 112 km/h! Empfohlen werden das Fahrzeug und andere Rutschautos ab einem Alter von 12 Monaten.
Es gibt viele verschiedene Arten von Rutschautos. Das Bobbycar ist das bekannteste und entspricht in allen Punkten den Sicherheitsbestimmungen. Wenn Sie eine andere Marke wählen, sollten Sie auf das GS-Zeichen (geprüfte Sicherheit) achten und das Gefährt vor dem Kauf auf scharfe Kanten und andere Verletzungsgefahren prüfen. Zur Sicherheit Ihres Kindes sollten Sie es immer nur mit festem Schuhwerk auf das Fahrzeug lassen, die Zehen können sonst arg leiden. Um die Schuhe zu schonen, bietet die Firma Bobbycar extra Schoner an, die übergezogen werden können.
Mehr übers Bobbycar gibt’s bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Bobby-Car
Dreirad – lenken und treten lernen
Wenn Ihr Kind fürs Bobbycar zu groß geworden ist, ist das Dreirad dran. Mit diesem Fahrzeug lernt ihr Kind den Umgang mit einem Lenker und mit Pedalen. Die allerersten Laufräder kommen sogar noch ohne Pedale aus und werden, ähnlich wie Laufräder, mit den Füßen angetrieben. Die Kombination aus lenken und treten schult Koordination und Motorik Ihres Kindes und dient zur Vorbereitung auf das Radfahren. Spaziergänge mit Kind werden jetzt deutlich angenehmer, denn Ihr Kind kommt auf glatten Wegen allein voran. Wenn der Nachwuchs nicht mehr treten kann, kann Papa mit der hinten angebrachten Schiebestange den Antrieb übernehmen. Mit den pedallosen Dreirädern können bereits Kinder ab 18 Monaten unterwegs sein, Dreiradfahren lernen sie etwa mit zwei Jahren.
Auch beim Dreirad sollten Sie auf Nummer sicher gehen. GS-geprüfte Qualität sollte eine Selbstverständlichkeit sein, besonders stabil sind die Ausführungen aus Metall. Allerdings gibt es auch Dreiräder aus Plastik, zum Teil können Kinder auch angeschnallt werden. Das sollten Sie allerdings vermeiden, da es im Falle eines Sturzes keine Möglichkeit hat, instinktiv auszuweichen. Insgesamt gilt - je tiefer Ihr Kind im Laufrad sitzt, umso geringer ist die Gefahr, dass es umkippt.
Laufrad – das erste Zweirad
Seit einigen Jahren liegen Laufräder für Kinder voll im Trend. Mit diesen fantastischen Fahrzeugen übt Ihr Kind spielerisch und im eigenen Tempo die Kontrolle über Gleichgewicht und Geschwindigkeit. Die meisten Kinder nähern sich dem Laufrad an, indem sie es erst einmal schieben. Lassen Sie es und erlauben Sie ihm, das Gefährt und seine Möglichkeiten zu entdecken. Nach kurzer Zeit wird es begeistert durch die Gegend flitzen. Ab etwa zwei Jahren sind Kinder körperlich in der Lage, mit dem Laufrad zu fahren. Manche brauchen länger, bis Sie sich für das Gefährt begeistern können, andere nutzen es schon früher.
Mit einem Laufrad können erstaunliche Geschwindigkeiten erreicht werden. Lassen Sie Ihr Kind deshalb nur mit Helm fahren! Neben dem vorhandenen Sicherheitssiegel vom TÜV sollte ein Laufrad unter anderem einen möglichst tiefen Einstieg besitzen und nicht zu schwer sein.
Roller – flitzeflink unterwegs
Früher gab es weder Bobbycar noch Laufrad – die Roller waren das populärste Fortbewegungsmittel neben dem Fahrrad und sind auch heute noch beliebt. Das Kind lernt Balance und Koordination, die Bodennähe des Trittbretts gibt ein sicheres Gefühl. Durch die kleinen Räder sind Roller nur für glatte Straßen geeignet, können aber doch beachtliche Geschwindigkeiten erreichen. Einen Roller zu fahren ist für Kinder relativ anspruchsvoll, da sie die einseitige Bedienung beherrschen müssen. Nur wenige Kinder können dies vor dem vierten Lebensjahr.
Sicherheit und Stabilität ist auch hier wieder das A und O. Auch auf dem Roller herrscht Helmpflicht, gerade wenn es bergab geht, werden nicht unerhebliche Geschwindigkeiten erreicht. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind auch den Umgang mit der Bremse beherrscht und lassen Sie es nicht im Straßenverkehr fahren.
Fahrrad – Stützräder sind Stürzräder
Mit etwa vier Jahren ist es dann endlich soweit: Das erste eigene Fahrrad steht unterm Weihnachtsbaum oder auf dem Geburtstagstisch – oft genug mit Stützrädern versehen. Kinder, die eifrig Laufrad und Dreirad gefahren sind, brauchen diese Krücken meist gar nicht. Insgesamt sind die Zusatzräder eher kontraproduktiv, da sie das Fahrrad extrem kippgefährdet machen. Besser ist, mit Papas Hilfe so lange zu üben, bis es von selber geht. Bei Fahrrädern gilt: Lieber etwas zu klein als zu groß, denn das erhöht die Sicherheit. Vor allem kleinere Kinder sollten jederzeit mit den Füßen den Boden erreichen können. Das erste Fahrrad muss übrigens nicht unbedingt Neuware sein. Ihr Kind wird relativ kurze Zeit damit fahren und dann zur nächsten Größe übergehen. Ein guterhaltenes gebrauchtes tut es auch und schont den Geldbeutel.
Sicherheit ist beim Fahrrad besonders wichtig. Lassen Sie Ihr Kind nie ohne Fahrradhelm fahren und kontrollieren Sie regelmäßig, ob Lenker, Pedale und Sattel festsitzen. Bevor Sie Ihr Kind im öffentlichen Straßenraum fahren lassen, sollte es die grundsätzlichen Verkehrsregeln kennen und verstehen können.
Sonderformen von Kinderfahrzeugen sind Kettcars und die ersten motorisierten Fahrzeuge wie Motorräder oder Trikes. Welches Fahrzeug Sie Ihrem Kind auch schenken wollen: Achten Sie auf die Sicherheit. Alle Teile müssen fest verbunden sein, am Fahrzeug dürfen keine scharfen Kanten vorhanden sein. Lieber ein hochwertiges gebrauchtes als ein billiges neues Fahrzeug wählen, ist hier die richtige Devise.