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Läuse an typischen Symptomen erkennen und behandeln

Ein Kopflausbefall ist nichts Ungewöhnliches. Etwa jedes 5. Kind in Deutschland bringt die ungeliebten Parasiten irgendwann mit nach Hause. (1) Doch bis Läuse Symptome verursachen, dauert es ein wenig – die ideale Gelegenheit für die Blutsauger, sich weiterzuverbreiten. Aber an welchen Anzeichen können Sie die Läuse erkennen und wie lassen sie sich behandeln?

Kopfläuse – Anzeichen für die Parasiten

Sie bemerken bei Ihrem Kind die für Läuse typischen Symptome? Oder gehen die Blutsauger gerade in der Kita oder Schule umher? Dann sollten Sie den Kopf Ihres Nachwuchses kontrollieren. Läuse sind etwa 2,1 bis 3,3 Millimeter groß – also mit dem bloßen Auge zu erkennen. (2) Und auch die 0,8 bis 2,1 Millimeter großen Larven und Nymphen werden bei genauem Hinsehen sichtbar. (2) Doch auch wenn Sie sie prinzipiell sehen können, heißt das noch nicht, dass Sie sie auch sofort entdecken.

Wenn Sie die Kopfläuse erkennen, sind diese in der Regel schon eine Weile auf dem Kopf unterwegs. Dann finden Sie entweder per Zufall eine Laus oder Sie entdecken kleine, glänzende Stiftchen, die nahe der Kopfhaut im Haar kleben – die Nissen.

Ob es sich um Kopfläuse handelt, lässt sich auch ohne weitere Anzeichen anhand der erwachsenen Stadien recht einfach herausfinden. Als Insekten haben sie im Gegensatz zu Milben nur 6 Beine. (2)  Diese sind kurz und gebogen und damit bestens zum Festklammern geeignet, anders als die zum Springen tauglichen langen Hinterbeine von Flöhen. Außerdem haben Läuse im Gegensatz zu diesen keine Flügel.

 

Läuse: Diese typischen Symptome verursachen sie

Das klassische Anzeichen für Kopfläuse ist der Juckreiz. Er entsteht durch die Sekrete, die die Laus beim Saugen in die Wunde abgibt. Kratzen die Kleinen also auffällig viel am Kopf, sollten Sie sich den Haarschopf auf jeden Fall genauer anschauen. Klagt Ihr Kind allerdings nicht über Juckreiz, heißt das nicht unbedingt, dass auch keine Läuse vorhanden sind. Das Symptom muss nämlich nicht unbedingt bei jedem Befall auftreten.

Dann sind Nissen oder der Fund einer lebenden Laus der beste Nachweis für einen Kopflausbefall. Nissen können auf den ersten Blick auch wie kleine Schuppen wirken, da sie nahe an der Kopfhaut sitzen. Lassen sich diese „Schuppen“ jedoch nicht einfach wegwischen und kleben hartnäckig am Haar, wissen Sie, dass es Läuseeier sind.

Geschlüpfte Läuse finden Sie ebenfalls nahe der Kopfhaut, aber gerade die ausgewachsenen Exemplare wandern auch bis in die Haarspritzen – immer auf der Lauer nach einem neuen Wirt. Wenn Sie für die Suche die Haare nicht mühsam per Hand durchsortieren möchten, nehmen Sie einfach einen Läusekamm und kämmen das handtuchfeuchte Haar durch. So finden Sie die Läuse zuverlässig, auch wenn sie noch keine anderen Symptome verursachen.

 

Läuse richtig behandeln: So geht’s!

Sie sind sich sicher, dass Läuse die Ursache für die Symptome sind? Dann ist das Mittel der Wahl eine Kombination aus chemischen, mechanischen und physikalischen Wirkprinzipien. (2)

Chemische Kopflausmittel enthalten häufig die insektiziden Wirkstoffe. (3) Da diese aber nicht immer sofort Erfolg bringt, vermuten manche, dass Menschen bereits resistent dagegen geworden sind. Das Umweltbundesamt und das Robert Koch-Institut kamen jedoch mit ihren Untersuchungen zu dem Schluss, dass das nicht der Fall ist. (3) Für eine nachhaltige Therapie sollten Sie die Läuse aber etwa 9 bis 10 Tage ein 2. Mal behandeln. (2)

Physikalisch wirkende Präparate wirken häufig auf Basis von Silikonölen (wie Dimeticon) oder anderen Ölen. (4) Sie beeinträchtigen das Atmungssystem der Läuse, sodass die Parasiten schließlich verenden. (4)

 

Wie kann ich Läuse noch behandeln?

Eine gute Ergänzung für die genannten Mittel ist der Läusekamm zum mechanischen Behandeln. Zum einen können Sie damit die Zahl der Nissen und mobilen Läusen reduzieren. Zum anderen sehen Sie an der Menge der ausgekämmten Läuse, ob die Therapie wirkt. Das ist insbesondere wichtig, wenn sonst keine Symptome beim Kopflausbefall auftreten.

Neben den klassischen Läusemitteln machen auch viele Empfehlungen zur alternativen Behandlung bei einem Kopflausbefall die Runde: Neem-Extrakt, Kokos- und andere Speiseöle, ätherische Öle, Mayonnaise, Essig… Allen gemein ist, dass ihre Wirkung bis heute nicht nachgewiesen werden konnte. Verlassen Sie sich also nicht auf die vermeintlich sanften Läusemittel. Zum einen haben gerade ätherische Öle ein gewisses Allergiepotenzial. Zum anderen ist eine erfolgreiche Bekämpfung der Läuse und damit der Symptome mit keinem der alternativen Mittel garantiert.

 

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Quellen:
 (1) „Parasiten als Krankheitsüberträger“. Avoxa – Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH, https://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=48616. Zugegriffen 7. Juli 2023.
 (2) „Kopflausbefall RKI-Ratgeber“. Robert Koch-Institut, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Kop…. Zugegriffen 7. Juli 2023.
 (3) „Resistenz gegen Pyrethroide bei Kopfläusen in Deutschland“. Robert Koch-Insitut, https://www.rki.de/DE/Content/Institut/OrgEinheiten/Abt1/FG16/Kopflaeus…. Zugegriffen 7. Juli 2023.
 (4) „Läusemittel - Wirkstoffe und Wirkung“. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/kopflaeuse/lae…. Zugegriffen 7. Juli 2023.
 

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