Abbildung 1: Helle Stoffe aus Bio-Baumwolle sind gut geeignet für die Haut von Babys und Kindern. Bio-Produkte werden unter strengen Richtlinien angebaut und verarbeitet; helle Stoffe haben nur wenig Farbanteil.

Diese Stoffe sind für Babys Haut gut geeignet

Wer zum ersten Mal ein Geschäft ansteuert, um Babykleidung zu kaufen, möchte vermutlich für den eigenen Nachwuchs nur das Beste. Schwierig wird es jedoch dann, wenn die Informationen auf den Etiketten mehr verwirren, als dass sie Aufschluss darüber geben, welche Textilien denn babyfreundlich sind und wie ein Stoff sein muss, der gesund und gemütlich gleichermaßen ist.

Sowohl dann, wenn fertige Kleidung gekauft wird als auch dann, wenn die Nähmaschine ausgepackt wird, um Sweatstoffe zu Stramplern, Bodys oder Jogginghosen zu vernähen, sollte jeder wissen, was der Haut der Kinder gut tun. Ein kleines Who-is-who der Textilkunde soll dieser Beitrag liefern.

Schadstofffreie Kleidung ist die richtige Wahl

Die Theorie ist jedem klar: Pestizide, Farbrückstände und Imprägniermittel sind Gift für die Haut eines Menschen. Und kleine Menschen, also der Nachwuchs, leidet noch einmal deutlich stärker unter dem Einfluss von schädlichen Textilien. Gerade diese Giftstoffe können viel schneller über Babys Haut eindringen und dem Kind langfristig schaden, weil die Hauptoberfläche in Relation zum Körpergewicht doch deutlich größer ist als bei einem Erwachsenen. 

Für die Praxis beim Kleidungsshopping heißt das: 

  • Steht auf dem Etikett etwas davon geschrieben, dass die Kleidung ausfärben wird, heißt es für Eltern: Hände weg, denn Farbstoffe, die sich beim Waschen lösen, können sich auch lösen, wenn etwas beim Wickeln, Essen, Spielen oder Toben daneben geht.
  • Helle Kleidung wirkt nicht nur freundlicher, sondern beinhaltet meist auch deutlich weniger starke Farbstoffe als dunkle oder schwarze Wäsche. Wer die Arbeit scheut, die hellere Kleidung mit sich bringt, weil sie schmutzanfälliger ist, dem sei gesagt: Bei jeder Wäsche waschen sich ungesunde Stoffe weiter aus, das heißt auch, dass jeder Waschgang dem Baby hilft, schadstoffarme Kleidung auf die Haut zu bekommen.
  • Darüber hinaus steht das OEKO-TEX-Label Standard One für geprüfte Qualität – und zwar nicht nur mit Blick auf die Stoffe, sondern auch mit Blick auf Knöpfe, Fäden und Accessoires.

 

Baumwolle, Wolle und Seide – das sind die beliebtesten babyfreundlichen Stoffe

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Abbildung 2: Baumwolle ist der beliebte Allrounder, der gemütlich, bequem, pflegeleicht und babytauglich ist. Wolle hält deutlich wärmer; Seide ist hingegen das Sommer-Pendant.

 

Baumwolle (am besten 100 Prozent und in Bio-Qualität) ist aus diversen Gründen richtig babytauglich. Baumwolle ist angenehm zu tragen, lässt sich unkompliziert waschen und macht beim Tragen jeden Krabbel- und Gehversuch mit. Auch Jersey- und Sweatstoffe, die aus Kunstfasern und/oder Baumwolle bestehen können, sind babytauglich, was den Forscher- und Entdeckerwillen der Babys und Kleinkinder angeht. Elasthan macht Stoffe besonders „beweglich“. 

Wer Baumwollkleidung kauft, sollte diese besser eine Nummer größer nehmen. Weiße Baumwollkleidung, die sogar als Kochwäsche in die Waschmaschine darf, anschließend geschleudert wird und vermutlich dann auch noch im Trockner landet, könnte schnell schrumpfen und zu klein werden. 

Bio-Baumwolle ist im Baumwoll-Regal die beste Wahl: Sie wird unter den Richtlinien des ökologischen Landbaus angebaut und gefertigt, das heißt, dass Baumwolle beispielsweise mit Sonnenblumen rein natürlich behandelt werden und nicht etwa mit Pflanzengiften. Auch Mist und Kompost kommen als Düngemittel zum Einsatz. Steht „öko“, „bio“ oder ein Hinweis auf dem Etikett, dass die Baumwolle aus „kontrolliert biologischem Anbau“ stammt, ist diese Bio-Baumwolle eine gute Wahl – sowohl, wenn es sich um fertige Kleidungsstücke handelt als auch um Stoffe, die zum Selberschneidern gekauft werden.

Schnullerbaby
Abbildung 3: Baumwoll- und Jersey-Stoffe sind beliebt bei Kindern und Eltern. Kindern bieten sie maximale Bewegungsfreiheit; Eltern begrüßen die pflegeleichten Eigenschaften.

 

Und was ist mit den anderen Lieblingsstoffen für Babys Haut?

 

  • Wolle kommt im Vergleich zur Baumwolle beinahe etwas antiquiert daher. Grund genug, einmal auf die Vor- und Nachteile hinzuweisen. Wolle wärmt, ist in Maßen selbstreinigend und hat eine antiseptische Wirkung. Jegliche Feuchtigkeit wird direkt nach außen, also weg von der empfindlichen Babyhaut transportiert. Der Nachteil ist, dass Schurwolle nicht besonders flauschig ist. Teurer, aber auch deutlich angenehmer zu tragen sind Kleidungsstücke aus Merinowolle. Ein großer Nachteil ist die Reinigung, denn Wolle darf nur im Woll- oder Schonwaschgang in die Maschine. Damit gehen leider nicht alle baby-typischen Flecken aus der Kleidung raus. Die moderne Alternative zur Wolle heißt übrigens Polar-Fleece. Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich ein Polyester-Gewebe-Mix. Der Stoff ist weich, robust, dehnbar, warm und hält sogar oberflächlich Wasser ab.
  • In puncto Tragekomfort ist Seide quasi der Sommerstoff. Während Wolle wärmt, sorgt Seide im Sommer für Kühlung. Der Stoff ist angenehm zu tragen, nimmt Feuchtigkeit zuverlässig auf und ist atmungsaktiv. Das Manko an der Seide ist, dass der Stoff eine mächtige Anziehungskraft auf Gerüche und Flecken hat, die sich stark darin festsetzen.

Die kuschligsten Baby-Stoffe sind Fleece und Nicky-Stoffe, die warmhalten und nicht minder pflegeleicht sind als Baumwolle. Auch wenn es sich dabei um künstliche Stoffe handelt, reagieren Studien zufolge doch weniger Babys empfindlich darauf, weil Nicky- und Fleece-Stoffe keinen tierischen Ursprung haben. 

 

Abbildung 1: pixabay.com © 460273 (CC0 Public Domain) 
Abbildung 2: pixabay.com © Terric (CC0 Public Domain) 
Abbildung 3: pixabay.com © Mylene2401 (CC0 Public Domain) 

 

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