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Facebook und andere soziale Netzwerke - Was Eltern wissen sollten

Sie haben mit Computer und Internet nichts am Hut? Das sollten Sie ändern, wenn Ihr Kind beginnt, sich für die neuen Medien und vor allem für soziale Netzwerke zu interessieren. Denn dort lauern Gefahren, über die Sie Ihr Kind aufklären sollten. Und das klappt nur, wenn Sie selbst den Durchblick haben. 

Gefahr aus dem Internet? Viele Eltern denken dann sicher als Erstes an sexuelle Belästigung über die sozialen Medien oder den Zugang zu pornografischen Seiten im Netz. Das ist ein Aspekt und der sollte nicht vernachlässigt werden. Darüber hinaus kann gerade auch die naive Informationsfreigabe per Facebook oder in anderen sozialen Netzwerken noch ganz andere Gefahren mit sich bringen.

 

Auch Eltern müssen mit der Zeit gehen!

 Für die Elterngeneration, deren Kinder heute im Teenageralter sind, sind Computer nicht selten noch fremde Universen, die sie nicht verstehen und auch nicht interessieren. Ganz anders unsere Kinder. Sie wachsen mit dem Internet auf, werden in der Schule oder bei Freunden mit diesem Medium und seinen Angeboten konfrontiert. Sie haben keine Ahnung, was dort auf sie warten kann. Damit Kinder sich verantwortungsvoll im Netz bewegen, brauchen Sie Anleitung, Hilfe und auch ein Stückweit Kontrolle. Das können Eltern allerdings nur dann leisten, wenn sie mit dem Internet ebenfalls vertraut sind und seine Gefahren einschätzen können.

 

Gefahr aus den Social Networks

 Die sozialen Netzwerke sind eigentlich etwas Wunderbares. Sie ermöglichen Kontakte in die ganze Welt, erweitern durch die Begegnung mit neuen Menschen den Horizont und machen unserer Welt insgesamt ein ganzes Stück kleiner und umfassender erfahrbar. Informationen werden spielend leicht weitergegeben, ausgetauscht und verteilt. Und genau darin liegt die Hauptgefahr: Unsere Kinder gehen mit Informationen oft allzu sorglos um und geben preis, was niemanden etwas angeht. Ein vergleichsweise „harmloser“ Fall, war das noch die versehentlich öffentlich gepostete Einladung einer Facebook-Userin zum 16. Geburtstag. Der Einladung folgten 1.600 Facebookuser – im Vertrauen darauf, dass eine große Party stattfinden würde. Dramatisch kann es werden, wenn junge Menschen bei Facebook oder SchülerVZ ganz sorglos die Familienreise nach Italien posten – und jeder im öffentlichen Profil nachlesen kann, wo die betreffende Person wohnt. Ein gefundenes Fressen für Einbrecher, die um die sturmfreie Bude in diesem Zeitraum wissen. Neben diesen Beispielen gibt es viele andere Situationen, in denen veröffentliche Informationen in den sozialen Netzwerken großen Schaden anrichten können. Deshalb sollten Sie mit Ihrem Kind sprechen und ihm einige wichtige Verhaltensregeln mitgeben.

 

Verhaltensregeln im Social Network

 Wenn Ihr Kind anfängt, sich in die sozialen Netzwerke einzuklinken, sollten Sie diese Entwicklung begleiten. Für Eltern, die selbst nichts mit dem Internet am Hut haben, heißt das, dazuzulernen. Denn nur dann können Sie einschätzen, was ihr Kind tut und ob es eventuell Schaden anrichten kann. Besonders wichtig ist es, die Privatsphäre zu schützen. Das muss man selbst tun, denn bekanntlich sind viele der sozialen Netzwerke erst einmal komplett offen, das heißt, die eingegebenen Informationen sind für alle Internetnutzer sichtbar. Wie die Einstellungen für die Privatsphäre zu tätigen sind, ist von Plattform zu Plattform verschieden.

 Hat Ihr Kind einen eigenen Facebook-Account, sollten Sie mit ihm zusammen folgende Punkte abarbeiten:

  • Der entscheidende Punkt eines Social Media Accounts ist das eigene Profil. Dort werden Angaben zur Person gemacht. Achten Sie darauf, wer welche Angaben sehen kann. Bei Facebook lassen sich hier für jeden einzelnen Punkt individuelle Einstellungen treffen. Auf keinen Fall für die Öffentlichkeit sichtbar sollten Adresse und Telefonnummer sein. Über Konto → Privatsphäreeinstellungen sollte direkt nach der Anmeldung die Sichtbarkeit im Profil eingeschränkt werden.
  • Facebook erlaubt es, auszuwählen, wer gepostete Inhalte sehen darf. Ist ein Kind zum Beispiel mit seinem Lehrer auf Facebook befreundet, macht es Sinn, bestimmte Einträge vor diesem zu verbergen. Dies funktioniert über die Einteilung der Freunde in verschiedene Listen, für die dann jeweils die Sichtbarkeit der Posts eingestellt werden kann. Diese Einstellungen werden unter
    Konto →  Privatsphäre- Einstellungen→ Inhalte auf Facebook teilen→  Benutzerdefinierte Einstellungen vorgenommen.
  • Ob die Einstellungen den Vorstellungen entsprechen, lässt sich über die Profilvorschau prüfen. Diese lässt sich über Konto →  Privatsphäre- Einstellungen→ Inhalte auf Facebook teilen→ Vorschau für mein Profil aufrufen.

 Neben diesen grundlegenden Einstellungen kann die Sichtbarkeit für Statusmeldungen, Kommentare, Bilder und den Aufenthaltsort genau angegeben werden. Facebook ist hier sehr gründlich, leider aber auch ziemlich undurchsichtig. Es hilft also nur, sich eingehend mit der Materie zu befassen.

Alle wichtigen Einstellungen, um mit Facebook sicher zu kommunizieren, finden Sie hier:

https://www.klicksafe.de/themen/kommunizieren/social-networks/facebook-privatsphaere-schuetzen-durch-richtige-einstellungen.html

 

Ist Ihr Kind weniger auf Facebook, dafür mehr auf SchülerVZ unterwegs, finden Sie hier die wichtigsten Privatsphäre-Einstellungen:

https://www.klicksafe.de/themen/kommunizieren/social-networks/schuelervz-leitfaden.html

 

Neben den Einstellungen bleibt trotz allem auch ein achtsamer Umgang mit sensiblen Informationen wichtig. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, welche Informationen auf alle Fälle nicht in die sozialen Medien gehören, bzw. nur einem klar definierten Freundeskreis zugänglich gemacht werden dürfen:

-      Urlaubspläne der Eltern oder der Familie

-      familiäre Interna wie berufliche oder finanzielle Probleme

-      Beschimpfungen von Lehrern oder Arbeitgebern

-      Bilder und Postings von wilden Feiern oder in Unterwäsche

-      Postings mit extremen politischen Äußerungen

 

Werden alle Sicherheitsregeln beachtet, dann kann sich Ihr Kind auf Facebook und in anderen sozialen Netzwerken relativ sicher und risikoarm bewegen. Sie selbst sollten sich mit dem Verkontakten zurückhalten – nichts ist für Kinder peinlicher, als wenn die Eltern die Postings bei Facebook lesen, schlimmer noch, diese zu kommentieren.