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Ich wünsch mir was – Mädchen oder Junge, was darf es sein?

„Hauptsache, es ist gesund!“ Diesen löblichen Spruch hört man oft und ebenso häufig bringen werdende Eltern ihn nur halbherzig über die Lippen. Fast jeder hat insgeheim ein Wunschgeschlecht und das darf auch so sein – zumindest solange das Kind später keine Enttäuschung zu spüren bekommt.

Es gibt ganz verschiedene Gründe, warum der eine oder andere ein bestimmtes Geschlecht bevorzugt. In Amerika wollen mehr als die Hälfte aller Eltern lieber einen Jungen, für das weibliche Geschlecht können sich nur etwa 21 % erwärmen. Warum das so ist? In Amerika ist man der Meinung, dass Jungs weniger Arbeit machen. Neben dieser etwas befremdlichen Einstellung gibt es noch einige weitere Gründe für Eltern, sich einen Jungen oder ein Mädchen zu wünschen.

Vorurteile – Jungen sind einfach, Mädchen sind zickig

Wer den Vergleich hat und Jungs sowie Mädchen großgezogen hat, der weiß: Die beiden Geschlechter stehen sich in nichts nach. Möglicherweise sind Mädchen tatsächlich zickiger, dafür haben Jungs ganz andere Macken, sind häufig wild und oft recht testosterongesteuert. Auch die Idee, dass Mädchen sanfter und pflegeleichter wären, stellt sich im Einzelfall oft als Trugschluss heraus. Als Grund werden solche Allgemeinplätze dennoch recht oft angeführt.

Weil es besser passt

Sanfte Menschen wünschen sich oft sanfte Kinder, weil es einfach „besser passt“. Ein Mädchen scheint hier die günstigere Wahl zu sein. Was aber, wenn sich das zarte Mädchen als ausgesprochener Wildfang erweist? Eine Seltenheit ist dies nicht, denn längst nicht alle Mädchen entsprechen dem Klischee. Gleiches gilt natürlich wiederum für die wilden Jungs, mit denen Papa durch die Wälder ziehen, zum Fußball gehen und später Hirsche jagen kann. Auch hier kann es ganz anders kommen, denn auch Jungs können sanftmütig und in sich gekehrt sein.

Ab in die Selbstständigkeit

Oft sind Eltern der Meinung, Jungs würden sich früher abnabeln und schneller selbstständig werden. Rein statistisch entspricht das der Wahrheit, aber ob das wirklich ein Vorteil ist? Ganz abgesehen davon, dass in den ersten Lebensjahren oft Mädchen die Nase vorn haben (wenn die Eltern es zulassen), ist es vielen Eltern später gar nicht mehr so recht, wenn sich die großgewordenen Jungs aus der Familie verabschieden und schon früh ihr eigenes Ding machen.

Dem Wunschgeschlecht nachhelfen

Es kursieren zahlreiche Tricks und Mythen, wie man dem Lieblingsgeschlecht nachhelfen kann. Die richtige Stellung, der richtige Zeitpunkt, die richtige Ernährung und so einiges mehr soll beeinflussen, welches Spermium das Rennen macht. Einen Versuch ist es wert – ob diese Methoden allerdings erfolgreich sind, steht nicht nur statistisch in den Sternen.

Stellt sich bei den Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft heraus, dass das Kind eben nicht das gewünschte Geschlecht hat, herrscht oft Enttäuschung vor. Diese wiederum sorgt vor allem bei Frauen für ein gehörig schlechtes Gewissen. Allerdings muss das nicht sein – solange das Kind, wenn es erst einmal auf der Welt ist, so genommen und geliebt wird, wie es nun mal eben ist, darf auch ein bisschen Enttäuschung sein. Vielleicht klappt es ja dann beim nächsten Mal.