Wilbur und Charlotte von E.B. White

Die Welt der Kinderbücher ist voll von Bärchen, Häschen, Äffchen und Hündchen. Schweine und Spinnen sucht man da, von Babe einmal abgesehen, vergeblich. Dabei funktioniert die Freundschaft zwischen dem Schweinchen Wilbur und der Spinne Charlotte auch 60 Jahre nach der Erstveröffentlichung immer noch wunderbar. Frei von der überbordenden Moral vieler älterer Kinderbücher, macht die Geschichte immer noch richtig Spaß.

Als John Arables Sau einen Wurf Ferkel zur Welt bringt, ist eines davon besonders kümmerlich und kleiner als die anderen. Arable beschließt, es zu töten. Doch seine achtjährige Tochter Fern bittet ihn, das Tier leben zu lassen. Der Vater erlaubt Fern, das Ferkel als Haustier zu behalten. Sie gibt dem aktiven und abenteuerlustigen Schwein den Namen „Wilbur“. Nach einigen Wochen wird Wilbur an Ferns Onkel Homer Zuckerman verkauft. Obwohl Fern ihn auf dem Hof ihres Onkels besucht so oft sie kann, fühlt sich Wilbur von Tag zu Tag einsamer. Schließlich hört und sieht er die graue Spinne Charlotte, die ihm ihre Freundschaft anbietet. Mit einem Trick bewahrt Charlotte Wilbur davor, doch noch geschlachtet zu werden. Im weiteren Verlauf der Geschichte wird Wilbur zu einer kleinen Berühmtheit im Ort und gewinnt schließlich sogar einen Preis auf dem örtlichen Jahrmarkt. Doch dann stirbt Charlotte. Kurz vor ihrem Tod hat sie aber noch ein paar Eier gelegt und Wilbur kümmert sich nun um Charlottes Nachfahren.

Wilbur und Charlotte ist ein wunderbares Buch über Freundschaft und die Freuden des Lebens. Die Art, wie mit dem Thema „Verlust“ umgegangen wird, lässt Kinder durchaus hoffnungsvoll zurück und beinhaltet die ermutigende Botschaft, dass in jedem Ende ein Anfang innewohnt.

 

Wilbur & Charlotte
Autor: E. B. White
Verlag: Diogenes
9,90 €
Empfohlen für Kinder ab 8 Jahren