Wünschen sich junge Familien ein Baby, dann fiebern in der Regel Großeltern und andere Verwandte mit. Um sich vor dauernden Fragen zu schützen, entscheiden sich viele Paare, den Kinderwunsch oder eine Schwangerschaft erst einmal für sich zu behalten. Denn wenn es nicht gleich klappt, können Fragen ganz schön stressig sein!
Kinderwunsch und Schwangerschaft – Wem erzählen wir es wann?
Gerade dann, wenn sich der Wunsch nach einem Baby nicht gleich erfüllt, können die Fragen im sozialen Umfeld zusätzlichen Druck machen. Deshalb sollten Sie sich wirklich gut überlegen, ob Sie den Kinderwunsch nicht erst dann äußern, wenn eine Schwangerschaft eingetreten ist. Und selbst dann – ist es manchmal gut, diese freudige Neuigkeit erst nach einer Weile kundzutun. Wenn es schiefgeht, leiden insbesondere die Frauen oft sehr unter den Fragen und den darauffolgenden mitleidigen Blicken.
Fragen vermeiden – früh die Weichen stellen
Möchten Sie als Paare mit Fragen zum Kinderwunsch weitgehend in Ruhe gelassen werden, können Sie schon früh die Weichen stellen. „Wir wollen uns erst einmal als Paar finden.“; „Mit eigenen Kindern lassen wir uns noch Zeit.“ Diese und ähnliche Aussagen sorgen erst einmal für Ruhe im Freundeskreis oder in der Verwandtschaft. Wenn dann doch ein Kinderwunsch entsteht, können Sie neu entscheiden, wem Sie davon erzählen wollen. Aber Vorsicht: Auch unter dem Siegel der Verschwiegenheit erzählte Geheimnisse dringen mitunter durch. Wenn Sie also Ihrem besten Freund im Vertrauen vom Kinderwunsch erzählen, kann es trotzdem passieren, dass bald jeder Bescheid weiß.
Ja, wir wollen Nachwuchs!
Ob und wann Sie diese freudige Neuigkeit mit Freunden und Verwandten teilen, sollten Sie auf jeden Fall mit Ihrer Partnerin besprechen. Es ist nicht jedermanns Sache, dass alle mitzittern und fiebern und fast ebenso gespannt darauf warten, dass „es“ endlich passiert wie die zukünftigen Eltern selbst. Vor allem dann, wenn die Schwangerschaft sich trotz intensiver Bemühungen nicht einstellen will, können Fragen peinlich bis nervig sein. Insbesondere kluge Ratschläge über geeignete Praktiken oder leicht anzügliche Vorschläge können – so spaßig und liebevoll sie gemeint sein mögen – richtig wehtun.
Risiko Fehlgeburt
Der Kinderwunsch ist erfüllt, die ersehnte Schwangerschaft endlich da. Auch jetzt kommen für viele Paare noch Überlegungen auf: Wem erzählen wir wann von der Schwangerschaft? Die Entscheidung hängt oft von früheren Erfahrungen, aber auch von der grundsätzlichen Lebenseinstellung ab. Ein bisschen traurig ist die Idee schon, dass die frohe Botschaft für 12 Wochen oder mehr verschwiegen wird, nur um sich im Falle, dass es doch nicht klappt, vor mitleidigen Blicken zu schützen. Das erste Schwangerschaftsdrittel kann so leicht von Sorge überschattet werden, obwohl die Schwangerschaft und die Aussicht aufs Baby doch ein Grund zu großer Freude ist. Die Schwangerschaft beschäftigt vor allem die werdenden Mütter stark – und die Gedanken und Freude nur mit wenigen teilen zu können, kann Abstand schaffen, zum Beispiel im Freundeskreis.
Ehrlichkeit – Gehen Sie den direkten Weg!
Wenn Sie den Kinderwunsch oder auch eine Schwangerschaft verkündet haben und es kommt zu Problemen, nehmen Sie Ihrem Umfeld mit Ehrlichkeit oft den Wind aus den Segeln. Geben Sie offen zu, dass Sie traurig über einen nicht erfüllten Kinderwunsch sind oder Sie und Ihre Partnerin eine Fehlgeburt stark beschäftigt, dann nimmt das auch den wohlmeinendsten Freunden und Verwandten meist den Wind aus den Segeln. Sagen Sie auch offen, wenn Sie über das Thema nicht reden möchten, weil es zu schmerzhaft ist. Sie werden eventuell überrascht sein, wie gut diese Offenheit bei anderen ankommt.
Und wann erzähle ich es dem Arbeitgeber?
Werdende Mütter genießen während ihrer Schwangerschaft durch das deutsche Arbeitsrecht einen weitgehenden Schutz. So sind sie zum Beispiel nur in absoluten Ausnahmefällen kündbar. Diesen Schutz genießen sie nicht erst, wenn sie die Schwangerschaft dem Arbeitgeber anzeigen. Aber erst dann kann vom Arbeitgeber verlangt werden, die Schwangere gegebenenfalls physiologisch und psychologisch zu entlasten. Die meisten werdenden Mütter erklären die Schwangerschaft ihrem Arbeitgeber erst in der 13. Schwangerschaftswoche, da ab dann das Risiko einer Fehlgeburt deutlich niedriger ist. Väter warten häufig noch solange, bis sie dem Arbeitgeber Bescheid geben, dass sie Vater werden, bis sie die Elternzeit unter Kündigungsschutz einreichen können. Hier sind jedoch enge Fristen zu beachten.