Bei der Auswahl der passenden Rasse spielt die Größe eine entscheidende Rolle.

Familienhund: Gründe und Tipps für die Anschaffung

Viele Kinder lieben Hunde. Sehen sie einen Vierbeiner auf der Straße, sind sie magisch angezogen und wollen ihn streicheln. Manchmal geht der Kontakt schief und der Hund wehrt sich gegen das allzu forsche Auftreten des Kindes. Damit sich der neue Vierbeiner in die Familie integriert und aus Kind und Hund ein Dreamteam wird, braucht es etwas Vorbereitungszeit und Überlegung.

Hunde: gut für die Entwicklung des Kindes

Es gibt gute Gründe, warum Kinder ein Haustier haben sollten. Früher war es an der Tagesordnung, dass Menschen und Tiere recht eng zusammenlebten. Heute ist das nicht mehr so. Stadtkinder wachsen auf und kennen echte Tiere manchmal nur aus dem Fernsehen, dem Zoo oder von einem Besuch auf dem Bauernhof. Dabei beeinflussen Haustiere die Entwicklung von Kindern in emotionaler, sozialer und geistige Hinsicht positiv. Der Körperkontakt mit Tieren führt dazu, dass sich Kinder ausgeglichener fühlen.

Stress mindern und beruhigen

Insbesondere Hunde tragen dazu bei, durch ausgiebiges Schmusen und Streicheln Stress zu reduzieren und zu beruhigen. In gesundheitlicher Hinsicht senkt der körperliche Kontakt den Blutdruck und stabilisiert den Kreislauf. Kuscheln mit dem Hund ist wie Seelenbalsam für Kinder. Es kann sogar die Fantasie anregen und die Erlebnisfähigkeit verbessern.

Kinder, die Verantwortung übernehmen, verändern ihre Selbstwahrnehmung und stärken ihr Selbstbewusstsein. Wenn Kinder erfahren, dass sie ihre Aufgaben gut erledigen und dass sich ihr Hund wohlfühlt, festigt die Erfahrung das Vertrauen in sich selbst.

Sozialverhalten fördern

Im Umgang mit Hunden wird das Sozialverhalten trainiert. Für schüchterne Jungen und Mädchen, die sich etwas schwer damit tun, Freunde zu finden, kann ein Hund wie eine Brücke sein, um in Kontakt mit Gleichaltrigen zu kommen und sich auszutauschen. Alle Kinder, die mit dem Hund umgehen, lernen etwas. Sie erfahren, dass sie beim liebevollen Umgang mit dem Tier eine freundliche und zugewandte Reaktion erhalten. Verhalten sie sich aber aggressiv und hektisch, reagiert der Hund entsprechend, indem er wegläuft oder bellt. Ein respektvoller Umgang mit Lebewesen sowie Rücksichtnahme lassen sich in diesem Zusammenhang einüben.

Wenn die Beziehung zwischen Kind und Hund intensiver wird, fördert das die Selbstständigkeit und das Verantwortungsbewusstsein eines Kindes. Hunde brauchen eine gewisse Struktur und entsprechend müssen sich Kinder in Pünktlichkeit und Selbstdisziplin üben. Natürlich müssen Eltern etwas nachhelfen, eine gewisse Ordnung im Alltag herstellen und dabei helfen, die stetige Verantwortung für den Vierbeiner ernst zu nehmen.

Familienhund anschaffen: Grundüberlegungen

Kinder, die bereits selbst mehr Verantwortung für einen Hund übernehmen sollen, müssen ein gewisses Alter haben. Es hängt immer von der Reife des Kindes ab, doch ein Alter von neun oder zehn Jahren wäre angemessen. Natürlich gibt es auch jüngere Kinder, die bereits dazu in der Lage sind. Kurz gesagt: Es ist eine Einzelfallentscheidung und hängt von der elterlichen Einschätzung ab, wie viel Verantwortung das Kind tragen kann.

Welche Rasse ist familienfreundlich?

Die Rasse sollte ein ruhiges Gemüt haben und leicht zu erziehen sein. Damit Kinder auch beim Spaziergang die Oberhand behalten, sollte die Rasse nicht zu groß und agil sein. Ideal sind kleine und mittelgroße Hunde mit einem umgänglichen Wesen. Hunde kommen zwar nicht per se kinderlieb auf die Welt - sie brauchen etwas Eingewöhnung und Erziehung - doch es gibt bestimmte Rassen, die einen ausgeprägten Familiensinn aufweisen und grundsätzlich leicht erziehbar sind. Folgende kleinere Rassen sind bei Familien mit Kindern besonders beliebt:

  • Basset
  • Beagle
  • Cocker Spaniel
  • Malteser
  • Cavalier King Charles Spaniel
  • Pudel

 

Kind und Hund
Kinder dürfen mit entscheiden, welcher Hund es sein soll.

Gemeinsam aussuchen: Züchter oder Tierheim?

In Tierheimen warten viele Hunde darauf, ein neues Zuhause zu bekommen. Natürlich lassen sich im Tierheim auch passende Tiere finden, doch darf nicht verschwiegen werden, dass Tierheim-Hunde oftmals eine unbekannte Vorgeschichte haben. Auch gibt es Tierheime, die extra Tiere aus dem Ausland importieren. Das ist per se nichts Schlechtes, doch es kommt immer wieder vor, dass diese Tiere, die meistens aus Südeuropa stammen, mit Krankheitserregern infiziert sind. Wenn es ein Hund aus dem Tierheim sein soll, dann sollte er nur übernommen werden, wenn ein Tierarzt seine Gesundheit bescheinigt und sämtliche gesundheitlichen Maßnahmen wie zum Beispiel Impfungen nach geltender Tierheimordnung des Tierschutzbundes nachgewiesen werden. 

Beim Züchter kosten Hunde deutlich mehr, dafür können sich Käufer aber von den Haltungsbedingungen überzeugen und sich anhand von Stammbäumen und den Kommentaren anderer Hundebesitzer über die Herkunft und das Wesen der Geschwisterhunde informieren.

Gemeinsame Entscheidung fällen

Wichtig ist, dass sich die Familie im Vorfeld auf einer Rasse einigt oder beschließt, einen Mischlingshund aufzunehmen. Das Auswählen erfolgt dann gemeinsam. Eine einzige Fahrt zum Züchter oder zum Tierheim reicht dafür nicht aus. Es ist ratsam, das neue Familienmitglied mehrmals über einige Wochen zu besuchen und – auch bei einem Tierheim-Hund zu empfehlen – öfter einen Spaziergang zu unternehmen. Das regelmäßige Fahren zum Züchter oder Tierheim und die einzuhaltenden Termine, bevor der Hund in den Haushalt kommt, fördert bereits das Verantwortungsbewusstsein des Kindes.

Gemeinsam Hunde-Erstausstattung anschaffen und Futter kaufen

Hunde brauchen ein kuscheliges Körbchen, Geschirr und Leine, Spielzeug und natürlich Hundefutter. Bei der Auswahl des Hundefutters sind die Erwachsenen gefragt, denn hier kommt es auf die Inhaltstoffe und Verträglichkeit an. Getreidefreies Futter in trockener Form ist dabei zu empfehlen, weil es sich einfach füttern lässt und in der Regel bekömmlich ist. Getreidefreies Futter beugt Allergien vor und wird von den meisten Hunden vertragen. Am Ende entscheidet der Hund, was er mag. Doch wird ihm von Anfang an ein gutes, gesundes Futter angeboten, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er es akzeptiert und gerne frisst.

Oft geben Züchter den Tieren das gewohnte Futter mit nach Hause und dieses sollte noch eine Weile weiter gefüttert werden. Die Umstellung auf das neue Futter erfolgt dann sehr langsam, indem zuerst ein wenig des neuen Futters zum gewohnten Futter beigemengt wird. Der Anteil des neuen Futters wird allmählich gesteigert, bis sich der Hund daran gewöhnt hat.

Erst einrichten, dann abholen

Bevor der Vierbeiner in das neue Zuhause kommt, sollte alles fertig eingerichtet sein. Wenn möglich, sollte das Lieblingsspielzeug oder die Lieblingsdecke des Hundes mit einziehen dürfen, damit der Vierbeiner den Trennungsschmerz gut überwindet. Die ersten Tage sind für alle Beteiligten aufregend, auch für den Hund. Deshalb ist es wichtig, das neue Familienmitglied nicht zu überfordern. Die Kinder sollten jetzt auf die Bedürfnisse des Hundes besondere Rücksicht nehmen und bereits vom ersten Tag an – unter liebevoller Obhut von Vater oder Mutter – die Verantwortung für sein Wohlbefinden ernst nehmen.

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