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Kinder und Haustiere

Jedes Kind wünscht sich irgendwann einmal ein Tier und die Sorge für ein eigenes Haustier gilt als wertvolle Erfahrung für die soziale Entwicklung des Kindes. Bevor Eltern sich jedoch entschließen, ein Haustier für das Kind anzuschaffen, müssen einige Aspekte wohlüberlegt sein.

Nach Meinung verschiedener Psychologen wirkt sich ein eigenes Haustier nicht nur positiv auf die Entwicklung der kindlichen Persönlichkeit aus, der dauerhafte Kontakt mit einem Tier soll Kinder auch intelligenter machen. Das Verantwortungsbewusstsein wird durch die Versorgung eines Tieres gestärkt und Kinder werden aktiver, allein dadurch, dass sie regelmäßig verantwortungsvolle Aufgaben zu erledigen haben. Dies gilt vor allem für den eigenen Hund, doch auch bei der Haltung von Katzen und Kleintieren gibt es immer etwas zu tun. Für Stadtkinder können Haustiere nahezu der einzige Bezug zur Natur sein.

 

Überlegungen vor der Anschaffung

Grundlegend sollten sich die Eltern bewusst sein, dass die Anschaffung eines Haustieres etwas Langfristiges ist, schon ein Meerschweinchen kann 6 bis 8 Jahre alt werden, ein Hund oder eine Katze können bis zu 16 Jahre in einer Familie leben. Letztendlich müssen auch die Eltern das Haustier wollen, denn die hauptsächliche Verantwortung für das Tier kann zwar dem Kind übertragen werden, die Eltern müssen jedoch einspringen, wenn das Kind krank wird, im Schullandheim ist oder irgendwann das Interesse am Tier verliert. Es gibt noch weitere Punkte  zu bedenken:

Welches Haustier soll es sein?
Alle Familienmitglieder müssen sich einigen, welches Tier einziehen soll. Hierbei sind auch Ängste – zum Beispiel vor Hunden – oder Allergien zu berücksichtigen

Dürfen bestimmte Haustiere überhaupt gehalten werden?
Während Vögel und kleine Nager nicht vom Vermieter genehmigt werden müssen, sieht das bei Hund und Katze anders aus. Lesen Sie den Mietvertrag und sprechen Sie mit dem Vermieter und vor allem auch mit den Mitmietern, wenn Sie ein solches Tier anschaffen wollen.

Ist die Wohnung groß genug?
Je nach Größe und Art brauchen Tiere unterschiedlich viel Platz und Bewegungsfreiheit innerhalb der Wohnung. Vorab sollte auch geklärt werden, wo der Käfig bzw. der Schlafplatz für das Tier sein kann.

Wie viel Zeit muss in das Tier investiert werden?
Ein Hund ist hier sicher der Extremfall, was den täglichen Zeitbedarf angeht. Aber auch Katzen oder Kleintiere brauchen Beschäftigung, sie müssen gefüttert und gepflegt werden und der Käfig muss regelmäßig gereinigt werden.

Was kostet das Tier?
Mit den Anschaffungskosten allein ist es nicht getan. Hunde kosten zusätzlich Steuern, bei allen anderen Tieren kommen zumindest Futter- und Tierarztkosten hinzu. Exotischere Haustiere, wie zum Beispiel Fische brauchen ein Aquarium. Die monatlichen Kosten können sich zu einem ansehnlichen Betrag aufsummieren.

Wohin mit dem Tier im Urlaub?
Auch das sollte im Voraus klar sein. Wer sorgt liebevoll für das Tier, entweder in der eigenen Wohnung oder vor Ort.

 

Ab wann kann ein Kind für ein Haustier selbständig sorgen?

Diese Frage ist schwer allgemeingültig zu beantworten. Manches Kind ist bereits mit 6 Jahren dazu in der Lage, sich verantwortungsvoll um ein Tier zu kümmern, ein anderes kann es mit 12 noch nicht. Dies hängt von der Persönlichkeit des Kindes ab. Als Faustregel kann man jedoch sagen, dass ein Kind mit 8 Jahren in der Lage ist, die Verantwortung für ein Kleintier zu übernehmen. Geht es um Hund oder Katze, dann sollten die Kinder allerdings mindestens 12 Jahre alt sein. Zu berücksichtigen ist, dass ein Kind erst in diese Aufgabe herein wachsen muss. Die Eltern sollten es anfangs unterstützen und ermuntern, bis es selbst in der Lage ist, an die wichtigen Aufgaben zu denken und sie zuverlässig zu erledigen.

Welches Tier passt am besten zu Kindern?

Beliebte Haustiere sind Kleintiere wie Hamster oder Meerschweinchen, die allerdings denkbar schlecht geeignet sind, da sie als nachtaktive Tiere tagsüber eigentlich schlafen. Diese Tiere in Kinderhände zu geben, grenzt an Tierquälerei. Selbst Kaninchen sind eigentlich dämmerungsaktiv und nutzen den Tag zum Schlafen. Auch wenn sich die Tiere teilweise umstellen können, ist es doch wichtig, die natürlichen Lebensgewohnheiten zu kennen und vor allem auch zu berücksichtigen. Zu beachten ist auch, dass die meisten Kleintiere, mit Ausnahme der Hamster, in Gruppen leben. Deshalb sollte man diese Arten niemals einzeln halten.

Letztendlich bleiben doch Hund und Katze die geeignetsten Haustiere für Kinder jeden Alters. Sie sind meist stabil genug, um auch heftigere Kuschelattacken zu überstehen und sie können deutlich signalisieren, wenn sie sich zu sehr geliebt fühlen. Allerdings verlangen diese Tierarten auch die Hingabe und Begeisterung der Eltern, die sich darüber im Klaren sein müssen, dass das Haustier möglicherweise länger zuhause wohnt als die eigenen Kinder.

Kinder mit Haustieren aufwachsen zu lassen, hat sicher positive Auswirkungen auf Kinder. Allerdings müssen die Eltern vorleben, wie man mit Tieren angemessen umgeht und dies ist nur möglich, wenn sie die Tiere selbst gut leiden können und Spaß mit ihnen haben.