Vieles, mit dem kleine Kinder konfrontiert werden, kann ihnen Angst machen – Die Trennung von der Mutter im Kindergarten, der Krach, den die Bauarbeiter in der Straße machen, der Zahnarztbesuch oder nächtliche Gewitter. Ihre Geduld und Ihr Verständnis helfen dem Kind über seine Ängste hinweg.
Umgang mit kindlichen Alltagsängsten
Ein Kind, das Angst hat, ist noch nicht unbedingt ein ängstliches Kind. Jedes Kind reagiert auf andere Dinge. Als Eltern können Sie diese Situationen berücksichtigen und je nachdem umschiffen oder einfach entschärfen. Tabu ist es, seinem Kind Vorwürfe zu machen und ihm zu vermitteln, dass Angst zu haben etwas Schlechtes und Unakzeptables ist.
Angst vor Trennungen
Trennungen aller Art können Kindern Angst machen. Sie helfen ihm, indem Sie seine Angst respektieren, sie aber weder schüren, noch anderweitig unterstützen. Fällt es ihm schwer, sich morgens im Kindergarten zu trennen, halten Sie den Abschied kurz und entwickeln Sie ein Abschiedsritual mit Ihrem Kind. Es kann Sie zum Beispiel aus der Türe schubsen. Niemals dürfen Sie einfach ohne Abschied gehen. Dadurch wird das Vertrauen Ihres Kindes schwer erschüttert.
Angst vor Gewitter
Gewitter sind laut und besonders schrecklich, wenn man vom Donner aus dem Schlaf gerissen wird. Auch hier sollten Sie Sprüche wie „Du brauchst doch keine Angst zu haben!“ vermeiden. Nehmen Sie Ihr Kind in den Arm oder zu sich ins Bett. Beim nächsten Taggewitter sollten Sie ihm erklären, wie Gewitter entstehen und dass ihm im Haus durch den Blitzableiter nichts geschehen kann.
Angst vor dem Arzt
Manche Kinder haben eine regelrechte Arztphobie, mitunter ist nicht erklärlich, woher diese stammt. Zeigen Sie viel Geduld. Falls der Kinderarzt diese nicht aufbringen kann, sollten Sie den Arzt wechseln. Manchmal löst sich das Problem schon dadurch. Seien Sie immer ehrlich: Eine Spritze tut weh, also erzählen Sie Ihrem Kind nicht, dass das nicht der Fall sein wird. Beschützen Sie Ihr Kind soweit es geht vor Gruselgeschichten über Ärzte und machen Sie ihm nicht selbst Angst.
Angst vor Tieren
Die Angst vor Tieren entsteht meist durch schlechte Erfahrungen des Kindes oder durch das elterliche Vorbild. Gesunder Respekt vor fremden Tieren ist ohnehin angebracht. Gerät Ihr Kind regelrecht in Panik, sollten Sie etwas unternehmen. Sehen Sie sich Tierbücher an, gewöhnen Sie Ihr Kind an den Kontakt, zum Beispiel durch Haustiere von Freunden oder einem Besuch im Tierheim. Oft löst auch schon der Anblick von Tierkindern wie Katzen oder Hunden einen großen Teil der kindlichen Ängste auf.