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Jungen haben Einen und Mädchen haben Eine - Kindern die Geschlechter erklären

In den ersten Lebensmonaten und –jahren spielt das Geschlecht für Kinder keine Rolle. Mit dem Alter steigt jedoch auch die Aufmerksamkeit für die Außenwelt und damit auch für den kleinen Unterschied zwischen Mann und Frau. In vielen Familien geht die Erklärung der Geschlechter und auch die Aufklärung fast schon automatisch.

Doch was, wenn Vorleben nicht reicht und das Kind Erklärungen haben will? Nicht immer kommt die Direktheit der Kinder bei allen Erwachsenen gleich gut an. Kinder sind frei von Scham und sprechen über die Geschlechtsteile genauso offen wie über Spielzeug oder die Lieblingsserie im Kinderfernsehen. Sorgen Sie dafür, dass es so bleibt! Klar müssen Kinder lernen, dass bestimmte Verhaltensweisen und Themen bei uns mit Vorsicht behandelt werden. Allzu viel Schamgefühl schränkt jedoch ein – im Selbstbewusstsein und auch in der aktiven Wahrnehmung der Welt und der Mitmenschen.

 

Die Zeit vor dem Schamgefühl

Bis ein Kind ins Kindergartenalter kommt, ist ihm Schamgefühl ein Fremdwort. Insbesondere was den eigenen Körper betrifft sind Kinder offen, neugierig und nehmen sich als selbstverständlich hin. Umso erstaunter sind sie, wenn ihnen bewusst wird, dass es da unten Unterschiede gibt. Kinder, die in einem entspannten Elternhaus aufwachsen, in dem Nacktheit eine Selbstverständlichkeit ist, werden oft ganz beiläufig aufgeklärt. Irgendwann kommt so nebenbei die Frage auf, warum denn Mama anders aussieht als Papa und die kleine Schwester sowieso – manchmal aber auch nicht. Viele Kinder in freien und liberalen Elternhäusern, Kinder die früh mit in die Sauna gehen, ziehen ihre eigenen Schlüsse und wissen eben einfach, dass es zwei Geschlechter gibt. So weit, so gut. Was aber, wenn dann doch die Fragen kommen?

Es ist, was es ist

Mumu, Muschel oder Pfläumchen, Pullermann oder Piephahn – so werden die Geschlechtsteile oft von Eltern benannt, die ratlos sind und vielleicht selbst gehemmt, wenn es in Sachen Sexualität und Geschlecht um klare Worte geht. Ihrem Kind sollten Sie diese Bürde nicht aufhalsen: Ein Penis ist nun mal ein Penis und eine Scheide nicht anderes, als genau das. Dass diese klinischen Ausdrücke vielleicht Zuhause nicht verwendet werden, macht ihrem Kind kaum Probleme. Fragt es danach, kann Ihre Antwort ganz einfach sein: „Weil ich das so schöner finde.“ Ihr Kind braucht klare Worte und klare Begrifflichkeiten, wenn es um Sexualität geht. Was es nicht braucht, sind langatmige Erklärungen, die es nicht hören will oder nicht versteht und schlimmstenfalls sogar falsch auffasst. Nennen Sie den Penis Ihres Kind zum Beispiel seinen „Wasserhahn“, dann könnte er leicht auf die Idee kommen, dass genau das auch herauskommt. Kommt es hier zu Missverständnissen, klären Sie diese einfach auf.

Die richtigen Worte finden

Wenn Sie mit Ihrem Kind über Geschlechter und Sexualität sprechen, dann denken Sie vielleicht über die richtigen Worte nach. Was soll ich ihm wie sagen? Die Antwort ist grandios einfach! Lassen Sie sich von Ihrem Kind führen. Beantworten Sie seine Fragen – in seiner Sprache und mehr nicht. Ein Dreijähriger braucht keine wissenschaftliche Abhandlung über den Aufbau der Vagina und was Mann und Frau damit machen, will er wahrscheinlich gar nicht wissen. Die Fragen Ihres Kindes weisen Ihnen den Weg und machen aus einer schwierigen Angelegenheit etwas im wahrsten Sinne des Wortes „Kinderleichtes“!