In ihren ersten Lebensjahren lernen Kinder unentwegt und sind begierig darauf, neue Erfahrungen zu machen. Motorik, Geschick und Koordination lassen sich ausgezeichnet durch handwerkliches Arbeiten schulen – am besten zusammen mit Papa, denn das macht Spaß und fördert die Vater-Kind-Bindung durch die gemeinsame Aktivität.
Handwerken mit Papa
Um zusammen mit dem Kind ins Handwerk einzusteigen, muss Papa kein Schreiner sein und auch nicht unbedingt eine Werkstatt haben. Vieles lässt sich auch am Küchentisch oder draußen im Garten ausprobieren. Wichtig ist, alles was Sie in der Hinsicht zusammen unternehmen auf die Aspekte Spaß und Sicherheit auszurichten.
Einstieg mit Hammer und Nagel
Wenn man von Handwerk spricht, dann denken die meisten in der Regel an Holzarbeiten und damit lässt sich auch wunderbar einsteigen. Sobald Ihr Kind einen leichten Hammer halten und mit ihm umgehen kann – das ist etwa mit drei Jahren der Fall – geht es schon los. Die ersten Versuche, Nägel in (weiches!) Holz einzuschlagen, werden Ihr Kind entzücken. Natürlich sind Sie als Vater die ganze Zeit dabei, zeigen Ihrem Kind die Technik und achten darauf, dass die zarten Finger nicht Ziel des Hammerkopfes werden. Die ersten „Nagelbretter“ können einfach Probestücke sein, aber auch schon einen echten Sinn und Zweck haben. So können aus vielen eingeschlagenen Nägeln in ein größeres Brett Gehege für Bauernhof oder Zootiere entstehen.
Schnitzen und sägen
Für etwas ältere Kinder können Sie sich dann an die „gefährlicheren“ Techniken wagen. Kinder ab sechs können mit speziellen Kindermessern erste Schnitzarbeiten ausprobieren. Es gibt Sicherheits-Handschuhe, die den empfindlichen Daumen vor der Messerschneide schützen. Wie auch beim Hämmern und allen anderen Arbeiten mit Werkzeug sollten Sie Ihrem Kind die richtige Handhabung zeigen und es auch auf mögliche Erfahrungen aufmerksam machen.
Mit Laubsägearbeiten lassen sich ebenfalls schöne erste Erfolge erzielen. Achten Sie auch hier auf den sicheren Umgang mit dem Werkzeug und wählen Sie für den Anfang sehr leichte Motive, damit Ihr Kind nicht durch Überforderung frustriert wird. Laubsägearbeiten kann man übrigens nach dem Aussägen bemalen. Sie eignen sich wunderbar als Geschenke für Mama, Oma und andere Verwandte.
Metallarbeiten und Elektrizität
Kinder ab acht Jahren können sich dann so langsam an das Material Metall heranwagen. Dazu sollte dann allerdings eine Werkstatt mit dem entsprechenden Werkzeug vorhanden sein. Feilen und Schrauben – und wenn sich Vater und Kind das zutrauen, sogar Schweißen – bietet wichtige Erfahrungswerte und fördert das handwerkliche Geschick noch einmal in einer ganz anderen Richtung.
Für Experimente mit Elektrizität gibt es spezielle Baukästen, mit denen eigene Stromkreise gestaltet oder Fahrzeuge und Maschinen gebaut werden können. Es ist eine tolle Erfahrung, wenn am Ende das Licht aufleuchtet oder das erste eigene Elektrofahrzeug lösdüst.
Über den Umgang mit Werkzeug
Immer dann, wenn Kinder mit Werkzeug arbeiten, sollten sie sich auch über die Gefahren im Klaren sein, die darin verborgen sind. Deshalb ist eine gründliche väterliche Einweisung zum Umgang und betreffs bestimmter Sicherheitsvorschriften nötig. Erst dann, wenn Sie wissen, dass Ihr Kind das wirklich verstanden hat, kann es mit dem Werkeln losgehen. Die wichtigsten Regeln, die schon kleine Kinder verstehen sind:
- Mit Werkzeug macht man keinen Quatsch, man bedroht niemanden, fuchtelt nicht damit herum und rennt auch nicht umher.
- Schraubenzieher, Scheren und andere spitze Werkzeuge werden immer am Griff mit der Spitze nach unten getragen und auch so übergeben.
- Werkzeug, das nicht mehr benötigt wird, wird wieder an seinen Platz geräumt.
Neben diesen wichtigen Regeln ist es auch erforderlich, bei bestimmten Arbeiten Sicherheitskleidung zu tragen. So zum Beispiel eine Schutzbrille beim Schleifen oder einen Gehörschutz bei Arbeiten mit lauten Geräten.
Gemeinsames Arbeiten stärkt die Bindung
Wenn Kinder mit ihren Vätern etwas zusammen unternehmen, ist das meist ein außergewöhnliches Ereignis - sind die meisten Männer doch immer noch den größten Teil der Zeit abwesend. Gerade dann, wenn gemeinsam geforscht und gearbeitet wird, wenn man zusammen etwas erschafft und neue Erkenntnisse gewinnt, fördert dies die Vater-Kind-Bindung und stärkt das Vertrauen und den selbstverständlichen Umgang miteinander. Über allem steht jedoch auch immer der Spaßfaktor. Nehmen Sie die Sache nicht so bierernst und vermeiden Sie jeglichen Leistungsdruck. „Niederlagen“ oder „Misserfolge“ demotivieren und können bei Ihrem Kind den Eindruck erwecken, es wäre handwerklich unbegabt.
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